Wie höre ich auf zu rauchen? Zyban soll Verlangen nach Zigaretten hemmen und das Aufhören leicht machen. Ein Erfahrungsbericht zum stressfreien Rauchstopp.
Stefan K. ist froh, dass er das endlich los ist. Seit sechs Jahren raucht er nicht mehr. Dennoch ist er kein militanter Nichtraucher geworden: „Ich mag den Geruch von Zigarettenrauch immer noch, nicht den abgestandenen, aber den frischen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht wieder rein in die Suchtmühle käme, wenn ich auch nur eine einzige Zigarette rauchen würde. Aber inzwischen ist es so, dass ich nicht mehr ständig auf der Hut sein muss, dieser Versuchung zu widerstehen.“
Suchtverhalten bei Rauchern
Seine Motivation: „Vor allem störte mich mein eigenes inkonsequentes Suchtverhalten: Ich wollte nicht vor meinem Kind rauchen, so dass ich deswegen immer heimlich geraucht habe und mich praktisch nach draußen schleichen musste, weil ich kein schlechtes Vorbild bieten wollte. Dieses Gefühl, abhängig, süchtig zu sein.“
Stefan K. war mit etwa 15 bis 20 Zigaretten kein ausgesprochen starker Raucher, aber doch so abhängig, dass er fast zwanzig Jahre geraucht hatte und auch viele Versuche, endgültig aufzuhören, gescheitert waren. Freunde, die bei der Barmer Ersatz-Krankenkasse arbeiten, erzählten davon, dass dort ein Zaubermittel unter den Kollegen die Runde macht: Zyban.
Zyban: keine Lust auf Zigaretten
In Deutschland sind zwei nicht-nikotinhaltige Medikamente zur Tabakentwöhnung zugelassen, die auf die Wirkstoffe Bupropion bzw. Vareniclin basieren. Beide Medikamente sind verschreibungspflichtig, die Behandlung sollte in jedem Fall von einem Arzt überwacht werden. Notwendig ist eine sorgfältige körperliche Untersuchung sowie die Feststellung, ob das Medikament aus medizinischer Sicht für den Einzelnen geeignet ist.
Zyban wurde ursprünglich als Psychopharmaka für psychische Erkrankungen wie Depressionen eingesetzt. Bei seinem Einsatz als Psychopharmaka bemerkte man die Nebenwirkung, dass die Patienten auch plötzlich keine Lust mehr nach einer Zigarette verspürten.
Wirkstoff Bupropion
Zyban – auch als Wellbutrin oder Elontril auf dem Markt – ist verschreibungspflichtig und sollte auch nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Der Wirkstoff von Zyban ist Bupropion und ist als Medikament zugelassen in Österreich, der Schweiz und in Deutschland. Mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Konzentrationsstörungen, manchmal auch Depression, Agitiertheit, Reizbarkeit, Zittern, Kopfschmerzen, Schwindel, Seh- und Hörstörungen – die Liste ist unvollständig – in jedem Fall sollte Zyban nicht ohne ärztliche Betreuung verwendet werden!
Für die Wirkung von Bupropion könnte die Hemmung der Wiederaufnahme von Dopamin verantwortlich sein. Der Wirkstoff Bupropion wurde bereits in den 1980er Jahren als Antidepressivum testweise eingesetzt, setzte sich jedoch wegen seiner Nebenwirkungen (epileptische Anfällen) nur zögerlich durch. In Deutschland wurde es als Zyban im Jahr 2003 als Hilfsmittel beim Aufhören vom Rauchen zugelassen. Seit 2007 wird es in Deutschland als Antidepressivum unter dem Namen Elontril verkauft, in den USA als Wellbutrin.
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft stellte im übrigen in einer bisher nicht revidierten Broschüre fest, dass Studien bislang nicht den durchschlagenden Wirkungsgrad von Bupopion/Zyban nachweisen konnten.
Befreit: Rauchen los
Ebenso wie mehreren Mitarbeitern der Barmer hat Zyban Stefan K. nach eigenen Aussagen beim Weg zum Nichtraucher entscheidend unterstützt: Der Entzug war völlig stressfrei, er hatte von einem Tag auf den anderen kein Verlangen mehr nach Zigaretten, dieses zwanghafte Denken an das Rauchen war übehaupt nicht da. „Jetzt fühle ich mich wie befreit, dass ich diesen Zwang nicht mehr habe.“
Die amtlichen oder öffentlich geförderten Seiten im Web setzen eher auf Verhaltenstherapien, so bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, deren umfangreiches Angebot ein Rauch-Ausstiegsprogrammmit, Tests, Forum, Übersicht zu den Methoden, Motivationshilfen und so weiter umfasst. Die staattlichen Seiten zum Raucherentwöhnungsangebot und dem Rauchfrei-Programm enthalten ebenfalls eine Übersicht zu den Verfahren und den Kursangeboten, obwohl auch die öffentlichen Webseiten keine absolute Garantie für die Seriosität der Anbieter von Therapien geben können.
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft stellt im Internet eine ausführliche Informationsschrift zur Rauchertherapie zur Verfügung.