Ohrgeräusche als Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen.
Ohrensausen, bekannt als Tinnitus (lat. Tinnitus aurium = Läuten, Sausen, Klingeln in den Ohren) ist weit verbreitet. Erkrankungen des Innenohrs, Trommelfellverletzungen und Kreislauferkrankungen kommen als Grunderkrankung ebenso in Frage wie psychosoziale Faktoren oder eine Störung des Vitaminhaushaltes. In vielen Fällen bleiben die Ursachen unklar.
Tinnitus hört nur der Patient
Das menschliche Ohr besteht aus Außen-, Mittel- und Innenohr und übernimmt gleich zwei Aufgaben, zum einen die Funktion des Hörens, zum anderen die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. Erkrankungen im Zusammenhang mit den Ohren werden oft erst durch Veränderungen und Symptome, wie nachlassendes Hörvermögen, Schwindel, Ohrenschmerzen oder eben Ohrgeräusche (Tinnitus) bemerkt. Die mit Tinnitus verbundenen Geräusche, wie Summen, Rauschen, Pfeifen oder Klingeln, werden von den Betroffenen ganz subjektiv wahrgenommen, nicht selten als ständig vorhandener Dauerton.
Wenn Ohrensausen zum Problem wird
Wer unter Ohrgeräuschen leidet, sollte immer und in jedem Fall einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen und nach Möglichkeit alle ihm dort angebotenen Therapie- und Hilfsangebote ausschöpfen. Viele Ärzte haben sich bereits auf Tinnituspatienten eingestellt oder sogar spezialisiert. Sie sind durch ständige Weiterbildung auf dem neuesten Stand des medizinischen Fortschritts und in der Lage, den Betroffenen jeweils mit Hilfe modernster Diagnostik, optimale Therapiemöglichkeiten anzubieten. Auch die Naturheilkunde hält unterstützend oder alternativ neue Erkenntnisse und ein breit gefächertes Hilfsangebot, wie beispielsweise Klimatherapie, Neuraltherapie oder Fußreflexzonenmassage, bereit.
Auch die traditionelle chinesische Medizin sucht nach Ursachen für Ohrgeräusche
Die traditionelle chinesische Medizin hat ebenfalls Theorien und Behandlungsmöglichkeiten parat und setzt insbesondere auch bei Tinnitus hauptsächlich auf ihre altbewährten klassischen Methoden, wie Akupunktur und Akupressur. Die alte chinesische Erfahrungslehre begegnet Tinnitus nicht als eigenständige Erkrankung, sondern sieht ihn lediglich als ein Symptom, welches sich durch Ohrgeräusche bemerkbar macht. Danach sind die Ursachen im körperlichen und seelischen Bereich zu suchen.
Die chinesische Medizin kennt drei klassische Symptom-Typen
- Typ 1 „Brennende Leber und Gallenblase“
Dieser Typ äußert sich durch plötzlich auftretendes Klingeln im Ohr in Verbindung mit Kopfschmerzen. Das Gesicht ist gerötet, und der Betroffene hat das Gefühl von verstopften oder tauben Ohren. Ein bitterer Geschmack im Mund und Verstopfung sind typische Begleitsymptome. Der chinesische Arzt erkennt diesen Typ an der roten Zunge mit einem dünnen geblichen Belag und am straffen, schnellen Puls.
- Typ 2 „Brennender Feuerschleim von Milz und Magen“
Dieser Typ äußert sich durch gelegentliches Klingeln in den Ohren und ist verbunden mit einem Druckgefühl im Brustbereich und/oder Völlegefühl. Die Betroffenen verspüren einen bitteren, schleimigen Geschmack im Mund und haben genau wie beim Typ 1 das Gefühl von Taubheit oder verstopftem Ohr. Probleme im Zusammenhang mit dem Wasserlassen und/oder bei der Darmentleerung sind typisch. Der chinesische Arzt erkennt diesen Typ am schmierig gelben Zungenbelag und am glatten, schnellen Puls.
- Typ 3 „Mangelhafte Nierenfunktion – Ernährungsausfall der Ohren“
Dieser Typ äußert sich durch Ohrgeräusche, die in der zweiten Tageshälfte zunehmen und regelmäßig jede Nacht wiederkehren. Diese Ohrgeräusche halten lange Zeit bis dauerhaft an. Der Zustand verschlimmert sich schrittweise. Schwindelanfälle und Verschlechterung des Hörvermögens kommen hinzu. Zu den weiteren Symptomen können Missempfindungen im Taillenbereich und unter Umständen auch Ausfluss gehören. Der chinesische Arzt erkennt diesen Typ an der bleichen Zunge und am extrem schwachen Puls.
Für alle drei beschriebenen Typen empfiehlt die alte traditionelle chinesische Erfahrungslehre zur Unterstützung der Behandlung folgende diätische Maßnahme: Ca. 120 Gramm Sellerie werden komplett mit Wurzeln und 250 Gramm Rundkornreis gar gekocht und einmal täglich gegessen.