Nicht nur eine ungesunde Ernährung belastet den Körper
Auch Stress, Ärger, Konflikte, Kränkungen, Infekte oder Medikamente wirken sich negativ aus – Körperflüssigkeiten geben messbare Hinweise auf eine Übersäuerung.
Der menschliche Körper ist auf ein Gleichgewicht von Säuren und Basen angewiesen, doch durch unsere heutige Lebensweise kommt es in der Regel zu einem Überschuss von Säuren, zu einer sogenannten Acidose. Ein Überschuss von Basen, eine Alkalose ist eher die Ausnahme.
Was passiert im Körper bei einer Übersäuerung
Das Blut hat unter anderem die Aufgabe, für ein konstantes Säure-Basen-Gleichgewicht zu sorgen, indem überschüssige Säuren durch eigene Basenreserven abgepuffert werden – der pH-Wert des Blutes liegt bei 7,4. Zudem werden Säuren über die Ausscheidungsorgane wie Lunge oder Niere abtransportiert und ausgeschieden. Falls nun die Basenreserven des Blutes nicht genügen und die Ausscheidungsorgane geschwächt oder überfordert sind, verlagern sich die Säureüberschüsse ins Gewebe – sie gelangen zum Beispiel in Muskeln, Sehnen oder Gelenke. Der Muskelkater, also die lokale Übersäuerung nach sportlicher Betätigung ist ein plötzliches Zuviel an Säure und uns allen bekannt.
Mögliche Folgen und Symptome einer Übersäuerung
Ein dauerhafter Säureüberschuss im Körper bleibt nicht ohne Folgen – in der Regel besteht insgesamt eine erhöhte Entzündungs- und Schmerzneigung. Dementsprechend liegt vielen chronischen Erkrankungen eine Übersäuerung zugrunde. Je länger der Zustand der Übersäuerung anhält, desto größer sind schließlich die Auswirkungen – betroffen sind dann Drüsen, die normalerweise basische Sekrete erzeugen wie Speicheldrüsen, Leber oder Bauchspeicheldrüse. So kommt es zu Karies, Gefäß- und Organschäden, Gelenkproblemen, Abwehrschwächen und vorzeitigen Alterungsprozessen. Nicht selten sind übersäuerte Menschen nervös, reizbar oder depressiv, da auch die Seele reagiert oder gar Ursache für das saure Milieu ist.
Wie lässt sich eine Übersäuerung feststellen
Zu den mess- beziehungsweise überprüfbaren Körperflüssigkeiten gehören der Speichel, der Schweiß, die Tränenflüssigkeit, der Urin, die Samenflüssigkeit, die Muttermilch und das Scheidensekret – wobei das Scheidensekret eine deutlich saure Reaktion aufzeigen muss (unter 4,5). Ein Indikatorpapier zur Bestimmung des pH-Wertes ist in jeder Apotheke erhältlich. Selbst der Säuregehalt von Getränken kann auf diese Weise festgestellt werden.
Wie kann man einer Übersäuerung vorbeugen
Besonders wichtig ist es, die vorhandene Säurebelastung zu beseitigen und ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis im Körper herzustellen. Dies kann erreicht werden durch regelmäßiges Fasten – etwa mit der F. X. Mayr-Kur, durch ausreichend Bewegung und reichlich Trinken. Darüber hinaus sind Schwitzen, Saunagänge, Wechselgüsse und andere Wasseranwendungen empfehlenswert, um den Stoffwechsel über die Haut anzuregen und zu unterstützen. Außerdem sollte für eine gesunde Verdauung gesorgt werden, indem säurebildende Nahrungsmittel vermieden werden – dazu gehören Weißmehlprodukte, Zucker, Fleisch, Wurstwaren oder Alkohol. Und nicht zuletzt sollten Wege gefunden werden, mit psychischem und emotionalem Stress umzugehen – hier können beispielsweise Yoga oder Pilates sehr hilfreich sein.