Heute sind in der Biometereologie viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten erfasst. Diese sind imstande das Wetter recht genau voraus zu sagen.
Dank der intensiven Forschung wurden immer neue „meteorologischer Pflanzen und Tiere“ entdeckt. Von deren Fähigkeiten hatten früher weder die Biologen, noch die Meteorologen oder die Ingenieure eine konkrete Vorstellung.
Fische reagieren empfindlich auf Luftdruckveränderungen
Wenn ein Hecht zuerst nach dem Köder schnappt, aber plötzlich keinen Appetit mehr hat, kommt ein Temperaturrückgang. Wind und Unwetter setzen ein. Bereits 24 Stunden vor einem Unwetter zieht sich dieser Raubfisch in tiefere Regionen zurück. Der Ukelei, ein silbriger Schuppenfisch aus der Familie der Karpfenfische springt hoch aus dem Wasser. Er schnappt vor allem nach Mücken. Diese fliegen vor einem Gewitter knapp über der Wasseroberfläche. Gute Prognostiker für Gewitter und Regen sind die Welse. Ihr erscheinen am Tag kündigt Unwetter oder einen Wetterumschlag sehr genau an. Auch die Schmerle liegt bei heiteren Wetter reglos auf dem Aqaurienboden. Urplötzlich wird sie munter. Sie schlängelt ihren langen Körper an den Wänden des Aquarium entlang. Der Himmel überzieht sich mit Wolken. Saust die Schmerle aber in ihrem Gefäß ganz schnell auf und ab, wird es in kürzester Zeit regnen.
Die Anschaffung eines „lebendiges Barometer“mit einem Schlammpeizger
Man füllt ein kleines Aquarium mit abgestandenen, chlorfreiem Wasser. Vorher ist auf dem Boden eine dicke Schicht mit Sand und Schlamm zu legen. Das Wasser ist etwa aller sechs Tage zu wechseln und die Wassertemperatur konstant zu halten. Der Schlammpeizger ist ein anspruchsloser Fisch. Man kann ihn mit Larven, kleinen Würmern und Wasserflöhen füttern. Diese Fischart ist sehr empfindlich für Luftdruckschwankungen. In der Regel liegt er ruhig auf dem Bodenschlamm. Zeigt er jedoch Unruhe, gibt es ein Unwetter.Einen Wetterwechsel zeigen diese Schlammpeizger durch ihr Verhalten etwa einen Tag vorher an. Sie schwimmen an die Oberfläche des Wasser und nehmen mit dem Maul Luft auf. Dabei ertönt ein charateristisches piepsen.
Bei Absinken des atmosphärischen Drucks verändert sich die chemische Zusammensetzung des Wasser. Die unteren Schichten werden Sauerstoffarm. Dazu kommt bei den Fischen die spezielle Bauweise der Schwimmblase. Sie signalisiert die Druckschwankungen des Wassers, was durch Veränderungen des Luftdrucks ausgelöst wird.
Der Frosch als „lebendiges Hausbarometer“
Die lebenserhaltende Angewohnheit der Frösche, nur in der Schlechtwetterzeit aus dem Wasser zu steigen, hat ihnen den Ruf eines Wetterfrosches eingebracht. Man nimmt ein größeres Einweckglas und füllt es etwas mit Wasser. Außen kann dieses Glas mit einer Sonne und Wolken bemalt werden. Jetzt wird eine kleine Holzleiter gebastelt. Oftmals erhält man diese auch in Zoo-Fachgeschäften. Nun muss man noch einen Moor-oder Seefrosch fangen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit beginnt der Frosch zu „arbeiten“. Dabei darf man aber das füttern nicht vergessen werden. Passendes Futter erhält man in allen Zoo-Geschäften. Klettert der Frosch die Leiter empor, ist mit schlechtem Wetter zu rechnen. Steigt er wieder hinunter, wird das Wetter wechseln. Plätschert der Frosch aber an der Wasseroberfläche, wird es warm, sonnig und trocken werden. Entsprechend vieler Beobachtungen, garantiert ein solches „Froschbarometer“ eine Genauigkeit der Anzeigen von 90 bis 95 Prozent.
Blutegel sind ein verlässliches Barometer
Blutegel dienen dem Menschen schon sehr lange. Unsere Vorfahren bezeichneten diese Tiere als Heilmittel gegen viele Krankheiten. Um zu erfahren wie das Wetter in den nächsten Tagen wird, schaffen sich Angler oftmals ein „Blutegel-Barometer „an. Die Blutegel zählen zur Familie der Ringelwürmer und führen eine halparasitische Lebensweise. Sie reagieren sehr feinfühlig auf Wetterveränderungen. Für dieses Barometer benötigt man ein hohes Glas. Dieses wird bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Auf den Boden wird eine Schicht Sand geschüttet. Der Optik und Nahrung wegen, kann eine kleine Wasserpflanze beigefügt werden.Das Wasser sollte aller zwei Wochen gewechselt werden. Nachdem die Blutegel in diesem Gefäß sind, wird das Gefäß mit Leinwand oder Gaze abgedeckt. Jetzt kann die Beobachtung beginnen. Bei schönem Wetter liegt der Blutegel auf dem Gefäßboden. Er ist dabei zu einem Knäuel zusammen geringelt. Vor Regen taucht er am Gefäßrand hoch und bleibt dort ruhig, bis wieder heiteres Wetter kommt. Oft heften sich die Blutegel dabei an Pflanzen und ragen zur Hälfte aus dem Wasser heraus. Der Grund für dieses Verhalten ist der gesunkene Luftdruck, wie er gewöhnlich vor Regen zutrifft. Dabei wird eine Abnahme des Sauerstoffgehaltes des Wassers bewirkt. Bei anstehendem Wind bewegt sich der Blutegel unwahrscheinlich schnell. Er kommt erst wieder bei Windstille zur Ruhe. Sturm kündigt der Blutegel durch heftig zuckende Bewegungen an. Bewegen sich Blutegel langsam an einer Stelle oder behalten sie lange die gleiche Stellung bei, gibt es einen Kälteeinbruch. Wenn die Blutegel ihren Körper zu einem Klumpen zusammen ziehen, wird es Hagel geben. Bei Frost liegt der Blutegel auf dem Grund des Gefäßes, genauso wie bei schönem Wetter. Auf Schnee reagiert dieses Tier wie bei Regen.
Forscher vermuten, dass diese Tiere sehr empfindlich für Veränderungen der atmosphärischen Elektrizität sind und dadurch sehr exakt auf Wetterveränderungen reagieren.
Ein sehr merkwürdiges Gebaren zeigen die Winkerkrabben. Sie besitzen die Fähigkeit, einen aufziehenden Orkan exakt voraus zu sagen. Ein Orkan zieht das Wasser von der Oberfläche des Ozeans an sich heran. Winkerkrabben reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen des Pegelstandes.
Neuerdings hat man heraus gefunden, dass auch Krokodile sehr zuverlässig auf Wetterveränderungen reagieren. Die Lebensweise von Krokodilen zeichnet sich durch eine Besonderheit aus. Wenn der Luftdruck sinkt, lässt auch der Appetit dieser Räuber nach. Ihre Fresslust wird demzufolge vom Luftdruck bestimmt.