X

Welche private Pflegeversicherung ist sinnvoll?

Unterschiedliche Modelle zum Pflegetageld oder den Pflegekosten werden von den privaten Versicherungen als Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung angeboten. Unterschiedliche Modelle zum Pflegetageld oder den Pflegekosten.

Wer sich nicht auf die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung verlassen möchte, der sollte privat vorsorgen. Viele private Versicherungen bieten eigene Pflegezusatzversicherungen an, die auch von gesetzlich Krankenversicherten in Anspruch genommen werden können.

Pflegetagegeldversicherung oder Pflegekostenversicherung?

Bei den privaten Pflegeversicherungen gibt es unterschiedliche Angebote. Die beiden gängigsten Modelle sind die Pflegekostenversicherung und die Pflegetagegeldversicherung. Worin unterscheiden sich nun diese beiden Versicherungen?

Die private Pflegetagegeldversicherung

Bei der Pflegetagegeldversicherung vereinbart der Versicherungsnehmer mit der Versicherung einen festen Tagessatz, der im Fall der Pflegebedürftigkeit zu leisten ist. Je nach Versicherung kann dies auf eine bestimmte Pflegestufe begrenzt sein oder es wird für jede Pflegestufe eine separates Tagegeld vertraglich fixiert. Hier gibt es zwei Berechnungsarten. Es gibt Versicherungen, bei denen ein bestimmtes Grund-Tagegeld vereinbart wird. Beispielsweise 50 Euro. Je nach Pflegestufe wird dann ein bestimmter Prozentsatz dieser Summe ausbezahlt. Beispielsweise 50 Prozent bei Pflegestufe I, 70 Prozent bei Pflegestufe zwei und die vollen 100 Prozent, also 50 Euro pro Tag, bei Pflegestufe III.

Bei anderen Tarifen kann der für die jeweilige Pflegestufe gewünschte Tagesgeldbetrag direkt vertraglich fixiert werden. Beispielsweise 10 Euro bei Pflegestufe I, bei Pflegestufe II 40 Euro und bei Pflegestufe III 50 Euro. Die Höhe des vereinbarten Tagegeldes beeinflusst maßgeblich die monatlich zu zahlenden Versicherungsraten. Deshalb ist es hier durch einen Vergleich unterschiedlicher Anbieter möglich, aus einem vorhandenen monatlichen Budget das Optimum an Leistung heraus zu holen.

Die Vorteile der privten Pflegetagegeldversicherung

Der Vorteil bei der Pflegetagegeldversicherung liegt darin, dass der vereinbarte Tagessatz bezahlt wird, sobald die entsprechende Pflegstufe nachgewiesen wird. Was genau der Versicherungsnehmer dann mit dem Geld anfängt, bleibt ihm überlassen. Soll heißen, hat der Versicherungsnehmer bereits privat so gut vorgesorgt, beispielsweise durch private Rentenverträge oder abgespartes Vermögen, dass er seine Pflegekosten auch so decken kann, erhält er trotzdem die vereinbarten Leistungen aus der Pflegetagegeldversicherung und kann diese frei verwenden.

Die private Pflegekostenversicherung

Die zweite Variante ist das Modell der Pflegekostenversicherung. Hier wird kein festes Tagegeld vereinbart, sondern die Pflegekostenversicherung übernimmt die tatsächlich entstehenden Pflegekosten bis zu einem im Versicherungsvertrag bestimmten Anteil. Diese Art der Versicherung ist in den meisten Fällen an die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung gekoppelt. Soll heißen, von den anfallenden Kosten werden zunächst die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung abgezogen und von dem Restbetrag wird der vertraglich fixierte Anteil von der Pflegekostenversicherung erstattet. Darüber hinaus sind der Versicherung die anfallenden Kosten für die Pflege nachzuweisen. Im Unterschied zur Pflegetagegeldversicherung werden hier also maximal alle anfallenden Kosten erstattet. Bei der Pflegetagegeldversicherung kann, bei entsprechender Tagegeldhöhe, auch ein Betrag erreicht werden, der zusammen mit den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, die tatsächlich anfallenden Kosten übersteigt.

Im Vergleich der beiden Versicherungsarten ist die Pflegetagegeldversicherung zwar in den meisten Fällen teurer, jedoch durch die flexiblere Handhabung gegenüber der Pflegekostenversicherung im Vorteil. Auch funktioniert diese unabhängig von den gesetzlichen Zahlungen und kann optimal auf die jeweilige Versorgungslücke angepasst werden.