Kreativ fotografieren mit Motivprogrammen. Die richtige Betriebsart für jede Aufnahmesituation. Neben der Funktion „Auto“ stellen moderne Kameras mehrere Motivprogramme für innovative Fotos zur Verfügung. Für fast jede Situation gibt es das optimale Programm.
Für Gelegenheits-Schnappschüsse wählen viele Fotografen an ihrer Kamera die Einstellung „Auto“. Das sorgt in den meisten Fällen für gute Ergebnisse, doch damit die Aufnahmen noch besser gelingen, haben viele Kameras so genannte Motivprogramme. Nur wer am Einstellrad oder per Menü die richtige Voreinstellung für die aktuelle Aufnahmesituation wählt, kann mit guten Ergebnisse rechnen. In den meisten Fällen werden die Programme durch kleine Piktogramme dargestellt. Nicht jeder Fotoapparat bietet alle der folgenden Motivprogramme, aber die wichtigsten sind auf jeder modernen Kamera.
Portrait
Durch dieses Programm wird die Kamera auf Personenaufnahmen eingestellt. Das ist ideal für klassische Porträts bei denen sich unter anderem die fotografierte Person durch einen gewollt unscharfen Hintergrund besser von diesem unterscheidet. Die Farbwiedergabe wird außerdem auf Hauttöne optimiert. Auch wer eine Statue, ein Fahrrad, eine Uhr oder ähnliche Objekte in einer Online-Auktion verkaufen möchte, ist mit dem Motivprogramm gut aufgehoben. Das Objekt wird hervorgehoben, alles andere bleibt unscharf im Hintergrund.
Landschaft
Stellt die Kamera auf Landschaftsaufnahmen ein. Das ist gut für Bilder, bei denen auch weit entfernte Bildteile noch scharf sein sollen. Dies wird erreicht, indem die Blende möglichst geschlossen wird. Die Farbwiedergabe auf Naturtöne (Beispiel: Himmelsblau oder Wiesengrün) werden optimiert.
Sport/Action
Dieses Programm stellt die Kamera auf das Sport- und Action-Aufnahmen ein. Das ist ratsam, zum Festhalten schneller Bewegungen. Die Kamera bevorzugt extrem kurze Belichtungszeiten zum Vermeiden von Bewegungsunschärfen, dadurch kann nichts verwackeln oder verwischen. Überhaupt ist es eine gute Idee, schnelle Bewegungen mit dem Sportprogramm festzuhalten ist. Dieses Programm friert die Gischt am Meeresstrand oder den Wasserfall ein und bildet vorbeifahrende Autos oder fliegende Vögel gut und scharf ab.
Party
In diesem Modus stellt sich die Kamera auf Partyfotos ein. Das ist ideal für Personenaufnahmen in schwach beleuchteten Innenräumen wie zum Beispiel auf Partys, in Diskotheken oder in Bars. Feste Auflage oder Stativ bzw. Blitzgebrauch wird wegen des schwachen Lichts empfohlen. Im Prinzip ist dieser Modus auch für weniger turbulente Gelegenheiten geeignet, etwa für einen Kirchenrundgang, einen Museumsbesuch oder in einem Aquarium. Denn alle drei Umgebungen haben gemeinsam, dass sie nicht nur dunkel sind, sondern der Einsatz eines Blitzes meist unerwünscht ist.
Nacht
Hier wird die Kamera auf Landschaftsaufnahmen bei Dunkelheit eingestellt. Dieser Modus eignet sich für Skylines mit stimmungsvoller Wiedergabe der Stadtlichter. Eine feste Auflage oder Stativ werden empfohlen.
Auf manchen Kameras gibt es auch diese Motivprogramme:
Beach & Surf
Stellt die Kamera auf Tauchsport-Aufnahmen und Aufnahmen am Strand ein. Das vermeidet den für diese Bilder typischen Blaustich zum Beispiel bei Unterwasser-Aufnahmen und überstrahlende helle Bildpartien bei grellem Sonnenlicht.
Schnee
Stellt die Kamera auf Aufnahmen im Schnee ein. So gelingen Bilder beim Skifahren oder Landschaftsaufnahmen in verschneiten Gegenden. Belichtung und Weißabgleich werden so angepasst, dass das Schnee-Weiß natürlich wiedergegeben und Fehlbelichtungen durch reflektierenden Schnee vermieden werden.
Unterwasser
Stellt wasserdichten Kameras auf Unterwasseraufnahmen ein. Damit schießen Sie farbenfrohe Bilder aus der faszinierenden Unterwasserwelt zum Beispiel beim Schnorcheln oder Tauchsport. Die Farbwiedergabe ist entsprechend optimiert.
Kerzenlicht
Sorgt bei Aufnahmen bei Kerzenlicht für gelungene Bilder im stimmungsvollen Ambiente. Ideal zum Einfangen der warmen Atmosphäre von Kerzenlicht. Eine feste Auflage oder Stativ ist wegen des schwachen Lichts zu empfehlen.
Feuerwerk
Dieser Modus empfiehlt sich für stimmungsvolle Aufnahmen von farbenfrohen Höhenfeuerwerken. Eine feste Auflage oder ein Stativ werden empfohlen.
Sternenhimmel
Ideal für Aufnahmen mit Belichtungszeiten von bis zu 60 Sekunden. Dieser Modus liefert bei klarem Wetter prächtige Bilder des nächtlichen Himmels. Eine feste Auflage oder ein Stativ werden empfohlen.
Panning
Stellt die Kamera auf Aufnahmen mit Mitzieh-Effekt ein. Damit gelingen Bilder, bei denen zur Betonung eines gewissen Tempos zum Beispiel ein Auto im Bildvordergrund scharf abgebildet werden soll, während der Bildhintergrund mit unscharfen Schlieren durchzogen ist.
Dank der Motivprogramme ist es leicht, gute Fotos zu schießen
Die Programme setzen automatisch die richtigen Einstellungen, ohne dass man sich vorher Gedanken machen muss. Um schnelle Bewegungen einzufangen, wird beispielsweise beim Sport-Programm eine kurze Verschlusszeit gewählt, während eine Landschaft im Dämmerlicht mit einer langen Verschlusszeit gut wiedergegeben wird. In vielen Fällen ist es ratsam, ein Motivprogramme nicht nur für das entsprechende Motiv zu verwenden, sondern damit zu experimentieren. Die Einstellungen leisten auch in anderen Situationen gute Dienste.
Fazit: Die Wahl des richtigen Motivprogrammes ist keine Garantie für eine gute Aufnahme, aber es erhöht die Chancen für einen gelungene Schnappschuss.