Die meisten Menschen stehen einmal vor der Entscheidung, unter welchen Bedingungen sie ihre Weisheitszähne entfernen lassen.
Weisheitszähne, manchmal auch einfach die Achter genannt, sind ein Überbleibsel der Evolution. Vor mehreren tausend Jahren brauchte der Homo Sapiens diese letzten Zähne noch, um seine Nahrung zerkleinern zu können, zudem war sein Kiefer anders geformt, sodass alle Zähne ihren Platz hatten. Heute sind sie überflüssig und genauso entbehrlich wie der Blinddarm.
Bei einigen Menschen sind die Achter schon gar nicht mehr angelegt, manche bekommen nur zwei, aber bei den meisten Menschen wachsen im Laufe des Lebens alle vier Zähne heran. Sie bilden sich während der Pubertät und durchbrechen am Anfang des Erwachsenenalters in der Regel den Kiefer.
Wachsen die Zähne gerade heraus, dann besteht kein Grund, sie entfernen zu lassen. Aber dies ist leider auch nicht immer der Fall. Häufig drücken die letzten Zähne gegen die vorderen und zwängen diese in eine Schieflage. Dies kann unter Umständen für Schmerzen und Entzündungen sorgen. Wenn das der Fall ist, dann müssen die Weisheitszähne entfernt werden.
Entfernung der Weisheitszähne
Wie die Zähne entfernt werden, ist unterschiedlich. Die meisten Zahnärzte empfehlen zweimal zwei Sitzungen unter örtlicher Betäubung, aber auch vier Einzelsitzungen sind möglich oder auch eine Sitzung, bei der alle vier Zähne entfernt werden. Letzteres ist sowohl unter lokaler Betäubung als auch unter Vollnarkose möglich
- Örtliche Betäubung
Für eine örtliche Betäubung sprechen sich die Zahnärzte in der Regel aus, weil Erfahrungen zeigen, dass der Patient hinterher weniger Schmerzen hat. Dies liege unter anderem daran, dass bei dem Eingriff vorsichtiger vorgegangen werde, um dem Patienten die Mundwinkel nicht zu zerreißen. Außerdem baue sich eine örtliche Betäubung im Körper sehr viel besser ab als eine Vollnarkose, so eine Zahnärztin.
Gegen diese Methoden spricht die psychische Belastung. Der Patient bekommt jedes Geräusch aus dem Kiefer mit und muss, manchmal krampfhaft, versuchen, seinen Mund offen zu halten.
- Unter Vollnarkose
Unter Vollnarkose werden alle vier Weisheitszähne bei einer einzigen Sitzung herausoperiert. Hierbei kann der Chirurg völlig ungestört arbeiten und der Patient hat, zumindest während der Behandlung, die psychischen Belastungen nicht zu ertragen. Dies ist besonders für „Angstpatienten“ ein großer Vorteil.
Allerdings raten die meisten Zahnärzte von dieser Methode ab, denn die nachfolgenden Schmerzen sind nach einem solchen Eingriff oft höher als bei der Behandlung unter örtlicher Betäubung. Ein Grund dafür ist, dass sich der Patient während der OP nicht melden kann, falls der Chirurg den Eingriff zu tief vornimmt oder die Mundwinkel aufreißen sollte.
Außerdem hat der Patient, nachdem alle vier Weisheitszähne auf einmal entfernt wurde, vorläufig keine Seite mehr zum Kauen, dementsprechend wird die Nahrungsaufnahme einige Tage lang erschwert.
Rücksprache mit der Krankenkassen vor Entfernung der Achter
In der Regel werden die Eingriffe unter lokaler Betäubung vollständig übernommen, aber dennoch sind Rücksprachen dahingehend unbedingt vonnöten.
Die Vollnarkose wird nur übernommen, wenn sie medizinisch notwendig ist, beispielsweise, wenn eine physische oder psychische Beeinträchtigung vorliegt. Aber auch hier sollte der Patient Rücksprache halten, denn es gibt Unterschiede hinsichtlich des Versicherungsgrades und der Krankenkassen. Auch bei Kassenpatienten und Privatpatienten gibt es noch Differenzierungen.
Bitte beachten Sie, dass es sich hier verallgemeinerte Informationen handelt und dass Rücksprachen mit Zahnärzten und Krankenkassen unverzichtbar sind.