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Wein wird aus Weintrauben gemacht

Woher kommt der Wein, wann und wo wird geerntet und muss er unbedingt aus Weinbeeren hergestellt werden? Wichtige Daten rund um die saftige Traube.

Wein wird immer aus dem vergorenen Saft von Weinbeeren gewonnen. Bei Obstwein, Rhabarberwein oder Met aus Honig handelt es sich um weinähnliche Getränke, die aus fruchtzuckerhaltigen Säften anderer Früchte oder sonstigen fruchtzuckerhaltigen Grundstoffen hergestellt werden. Weine aus anderen Früchten als Weintrauben müssen den Namen der vergorenen Frucht enthalten, wie zum Beispiel Apfelwein.

Herkunft des Weines

Als Ursprungsländer des Weines gelten das antike Persien und das heutige Georgien. Vor fast 2000 Jahren brachten die Römer Rebstöcke nach Germanien; die gesamte Weinkultur kam über Ägypten, Griechenland und Spanien nach Europa.

Anbauländer

Die jährliche Weltweinproduktion beträgt 261 Millionen Hektoliter, davon stammt die Hälfte aus Frankreich, Italien und Spanien. So teilt sich die Weinproduktion in Hektolitern auf:

  • Frankreich 46 Millionen
  • Italien 43 Millionen
  • Spanien 40 Millionen
  • USA 20 Millionen
  • Argentinien 13 Millionen
  • China 11 Millionen
  • Australien 11 Millionen
  • Südafrika 9 Millionen
  • Deutschland 8 Millionen
  • Portugal 7 Millionen
  • Österreich 2 Millionen

Klimatische Bedingungen

Reben benötigen sehr viel Wärme und Licht, besonders günstig ist ein windgeschützter Platz. In allen wärmeren Gebieten der Welt wird daher Weinbau betrieben. Die Ansprüche an den Boden sind gering, er sollte allerdings tiefgründig und locker sein. In Deutschland liegen die meisten Weinbaugebiete im Südwesten um den 50. Breitengrad, die Durchschnittstemperatur beträgt zehn Grad Celsius. Hierzulande befinden sich die Weinreben an steilen südlichen Hängen, in geschützten Tälern und meistens in der Nähe eines Flusses, der das Klima temperiert.

Aussehen und Erntezeit

Weinreben sind Klettersträucher. Die Früchte sind in Trauben, sogenannten Rispen, angeordnet. Die circa zwei Zentimeter großen Beeren haben je nach Sorte unterschiedliche Färbungen: zu den weißen Sorten zählen grüne, gelbe und bernsteinfarbene Früchte. Den dunklen Sorten ordnet man rote, blaue und schwarzblaue Früchte zu. Das Fruchtfleisch umschließt bis zu fünf harte Samenkerne.

Die Weinernte nennt sich auch Weinlese. In Europa beginnt sie zwischen Mitte und Ende September und kann sich – je nach Reifegrad – bis Ende November hinziehen.

Wann ist ein Wein reif?

Weintrauben müssen ausgereift geerntet werden, denn sie reifen nicht nach. Sollten sie überreif sein, lösen sich die einzelnen Beeren zu leicht. Man sollte zu prallen und einheitlich gefärbten Trauben beim Kauf greifen. Die meisten Weine werden erst nach Jahren der Lagerung immer schmackhafter – sie reifen in Weinfässern und anschließend in Weinflaschen nach. Je gehaltvoller ein Wein ist, desto länger kann man ihn aufbewahren. Die Geschmäcker sind verschieden: während die einen ihr Getränk lieber als frische Frucht genießen, bevorzugen andere ältere Jahrgänge. Fruchtige Weißweine haben zum Beispiel eine Trinkempfehlung von einem bis drei Jahren nach der Ernte. Ein roter Bordeauxwein benötigt eine längere Lagerung, bis er gut schmeckt.

Noch mehr über die Weintraube

Weintrauben sind hochpreisiger als der Wein selbst. Die Beeren aus den Weinbergen direkt sind teurer, weil sie frisch sind und je nach Lage sehr viel wert sein können. Auch wenn der größte Anteil der Ernte zu Wein verarbeitet wird, schmecken Trauben nicht nur in flüssiger Form, sondern ebenfalls in Obstsalaten, als Kuchenbelag, mit Schokolade oder als Käse-Beilage. Wenn sie nicht zu Saft gepresst oder zu Rosen verarbeitet werden, entsteht aus den Resten Grappa. Selbst die Kerne sind begehrt: aus ihnen presst man Traubenkernöl. Und die Weinblätter erfreuen sich besonders in der türkischen und griechischen Küche großer Beliebtheit. Weintrauben sind sehr vielseitig, auch wenn sie zu 81 Prozent aus Wasser bestehen. Selbst dick machen sie nicht, denn pro 100 Gramm haben sie nur 67 Kalorien.