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Weidenrinde wirkt gegen Schmerzen

Ein alternatives Schmerzmittel bei Rückenschmerzen und Arthrose. Weidenrinde kann als pflanzliches Schmerzmittel genutzt werden. Moderne wissenschaftliche Studien belegen ihre Wirksamkeit bei Rückenschmerzen und Arthrosen.

Die Weidenrinde hat in der schmerzstillenden Therapie schon eine lange Anwendungstradition. Bereits Hippokrates setzte Abkochungen der Weidenrinde bei Gelenksentzündungen, Wundschmerzen und Verletzungen ein.

Der arzneilich wirksame Bestandteil ist die Rinde, die aus mehreren Weidenrindenarten im Frühjahr gewonnen wird. Dazu gehören u.a. die Purpurweide (Salix purpurea) und die Bruchweide (Salix alba).

Inhaltsstoffe der Weidenrinde (Salicis cortex)

Die Weidenrinde enthält u.a. Salicin, Catechingerbstoffe, Flavonoide und Chlorogensäure.

Der Inhaltsstoff Salicin gilt als natürliches Vorbild für das chemische Aspirin (Acetylsalicylsäure). Salicin ist die Vorstufe der entzündungshemmenden, schmerzstillenden und fiebersenkenden Salicylsäure. Nach der Einnahme von Salicin wird die Salicylsäure in der Leber und am Ort der Entzündung gebildet. Die Salicylsäure hemmt dort das Enzym COX, welches maßgeblich am Entzündungsprozess beteiligt ist. Positive Wirkung auf die Entzündung haben wahrscheinlich auch die in ihr enthaltenen antioxidativen Inhaltsstoffe wie die Procyanidine und Flavonoide.

Weidenrinde ist magenverträglicher als Acetylsalicylsäure

Mit den chemischen Schmerzmitteln z.B. Acetylsalicylsäure (ASS) und Diclofenac werden die Schmerzen zwar schnell gelindert, allerdings wird diese Linderung mit erheblichen Nebenwirkungen erkauft. Nicht selten treten während der Therapie quälende Magen-Darm-Probleme auf.

Das Risiko für Magen-Darm-Beschwerden bei der Einnahme von Weidenrinde ist im Vergleich zur Acetylsalicylsäure sehr gering. Allerdings haben die Weidenrindeninhaltsstoffe im Gegensatz zur Acetylsalicylsäure kaum blutverdünnende Eigenschaften. Die Weidenrinde kann daher nicht zur Infarktprophylaxe eingesetzt werden.

Weidenrinde hilft bei Fieber, Rheuma und Kopfschmerzen

Die Weidenrinde wird von der Kommission E bei folgenden Indikationen empfohlen: fieberhafte Erkrankungen, rheumatische Beschwerden und Kopfschmerzen.

Eine Studie um Prof. Dr. med. Sigrun Chrubasik, Haifa, zeigte eine deutliche Verbesserung von Rückenschmerzen unter der Einnahme von einem hochdosierten Weidenrindenextrakt. Daneben können Patienten, die unter Arthrosen des Hüft- und Kniegelenks leiden, auch von der schmerzstillenden Wirkung des Weidenrindenextraktes profitieren, wie eine Studie von Bernhard Schmid, Universität Tübingen bestätigte.

Positiv wirkt sich Weidenrinde auch bei der Behandlung von Erkältungen in Verbindung mit schweißtreibenden Heilpflanzen wie z.B. Lindenblüten aus.

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen

Bei Magen-Darm-Geschwüren, bekannter Allergie gegenüber Salicylaten, Asthma bronchiale und spastischer (krampfiger) Bronchitis darf die Weidenrinde nicht eingenommen werden.

Vorsichtig sollten auch Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Glucose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel sowie Blutgerinnungsstörungen sein.

Auch Schwangere, Stillende sowie Kinder unter 12 Jahren sollten keine Weidenrinde einnehmen.

Mögliche Wechselwirkungen (Interaktionen) können sich unter der Einnahme folgender Arzneimittel einstellen: Cortison, Antidiabetika, Arzneimittel zur Steigerung der Harnsäureausscheidung sowie zur Senkung der Gerinnungsfähigkeit (Marcumar, Heparin).

Darreichungsformen und Dosierung von Weidenrinde

Die Weidenrinde kann in Form eines Teeaufgusses oder eines Extraktes eingenommen werden. Für die Behandlung von Schmerzen eignet sich allerdings besser der fertige Extrakt in Form von Dragees (z.B. Assalix), da diese auf Salicin standardisiert sind. Die von der Kommission E empfohlene mittlere Tagesdosis liegt bei 60-120 mg Salicin. Bei stärkeren Schmerzen ist eine Erhöhung unter ärztlicher Aufsicht auf 240 mg Gesamtsalicin möglich.