Wie Eltern helfen können, die Erkältung ihrer Kindern mit einfachen Hausmitteln zu lindern.
Gerade Kinder sind in den kalten Herbst- und Wintermonaten von Erkältungskrankheiten betroffen, weil sie sich an Orten mit vielen Menschen wie Kindergärten oder Schulen aufhalten und sich dort leichter anstecken können. Meist handelt es bei solchen Infekten um leichtere Virusinfektionen, die oft mit Husten, Schnupfen und/oder Halsschmerzen einhergehen. Sie sind als eher harmlos einzustufen, wenn sich kein Fieber einstellt und das Kind nicht geschwächt wirkt. Bei Fieber – besonders, wenn es hoch ist –, Ohrenschmerzen und länger anhaltendem und schwerem Husten sollte auf jeden Fall ein Kinderarzt aufgesucht werden. Denn dann kann sich hinter den Symptomen auch eine ernstzunehmende Erkrankung wie beispielsweise eine Angina, eine Influenza oder eine Mittelohrentzündung verbergen, die gezielt behandelt werden muss. Was Eltern zu Hause bei harmlosen Infekten tun können, um die für die Kinder oft quälenden Beschwerden zu lindern, soll nachfolgend beschrieben werden.
Eislutschen lindert Halsschmerzen
Wer schon mal eine Mandeloperation hatte, wird sich erinnern, dass besonders das Eis nach der OP Erleichterung brachte und das Wundgefühl in Hals und Rachen lindern konnte. Ähnlich verhält es sich bei Halsinfektionen: auch hier besteht ein wundes, kratzendes oder brennendes Gefühl im Rachen und das Schlucken fällt schwer. Für Kinder kann es daher eine Wohltat sein, wenn man ihnen Fruchteis oder tiefgefrorene Beeren zu lutschen gibt. Die Kälte des Eises nimmt die Schmerzen im Rachenbereich und führt zu einer vorübergehenden Linderung. Bei Kleinstkindern besteht beim Lutschen der tiefgefrorenen Beeren allerdings die Gefahr des Verschluckens, daher sollte bei Babys und Kleinkindern auf die Gabe verzichtet werden und stattdessen auf Fruchteis zurückgegriffen werden. Bei Halsschmerzen sollte generell auf harte und schwer kaubare Kost verzichtet werden, weil dadurch die Schmerzen noch verstärkt werden können. Als Getränke bieten sich Salbei- oder Kamillentees an, die ebenfalls die Schluckbeschwerden lindern können. Auch hier gilt, wie oben bereits erwähnt: bei länger anhaltenden Halsschmerzen oder sichtbaren Rachenbelegen muss die Ursache von einem Arzt abgeklärt werden, da nur ein Arzt beurteilen kann, ob es sich bei der Erkrankung lediglich um eine Virus-Angina oder aber um eine bakteriell verursachte Angina handelt, bei der auf jeden Fall eine Behandlung mit einem Antibiotikum erfolgen muss.
Schnupfen mit Muttermilch oder Kochsalzlösung bekämpfen
Schon bei Säuglingen kann eine Salzlösung (Na Cl 0,9%) einer verstopften Nase vorbeugen. Manche Hebammen empfehlen auch Muttermilch mit einer Pipette in die verschnupfte Nase des Babys zu geben, da die Milch eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung auf die Schleimhäute hat. Allerdings sollte der erste Tropfen Muttermilch wegen der enthaltenen Hautbakterien verworfen werden. Bei älteren Kindern empfiehlt sich ebenfalls eine physiologische Kochsalzlösung, die mit dem Salzgehalt des Blutes abgestimmt ist und die verstopfte Nase wieder freimacht. Für eine ruhige Nacht kann ein für Kinder geeignetes Nasenspray sorgen, welches in der Apotheke erhältlich ist. Die abschwellende Wirkung des Sprays hält länger an und garantiert somit einen erholsamen Schlaf (Nasentropfen dürfen allerdings nur über einen begrenzten Zeitraum angewendet werden, daher ist es wichtig, mit dem Arzt oder Apotheker abzusprechen, wie lange das Nasenspray gegeben werden darf).
Brustwickel und warme Kräutertees helfen bei Husten mit Sekretbildung
Grundsätzlich gilt es, verschieden Hustenformen zu unterscheiden, die vom trockenen Husten bis zum Keuchhusten reichen und eine differenzierte Behandlung verlangen. Hier soll nachfolgend insbesondere auf den „produktiven“ Husten mit Sekretbildung eingegangen werden, der oft mit grippalen Infekten einhergeht. Bei Husten mit festsitzendem Sekret kann dem Kind mit warmen Kräutertees wie Thymian- oder Salbeitee geholfen werden, da generell gilt, dass warme Getränke gute Schleimlöser sind. Die Inhaltsstoffe solcher Tees wirken außerdem krampflösend und fördern das Abhusten. Zusätzlich kann eine gute Flüssigkeitszufuhr schleimverflüssigend wirken, was dem Kind das Abhusten erleichtert. Auch warme Brustwickel unterstützen den Heilungsprozess dadurch, dass ihre abgebende Wärme krampflösend und entspannend wirkt. Ein Wickel sollte warm, aber nicht heiß sein und über den gesamten vorderen Brustkorb gehen. Der Wickel, der aus einem Handtuch und einer Windel bestehen kann, wird zuerst angewärmt und dann mit Zitronensaft oder lauwarmem Quark bestrichen und mit der Windel wieder abgedeckt auf den Brustkorb gelegt. Hier kann er ungefähr 20 Minuten einwirken. Verzichten sollte man bei kleineren Kindern und Säuglingen auf Einreibungen mit mentholhaltigen Salben, die für dieses Alter nicht geeignet und auch nicht zugelassen sind. Um dem Kind unnötige Hustenattacken zu ersparen, sollte in einem Raucherhaushalt auf das Rauchen verzichtet werden, solange das Kind unter einer Erkältungskrankheit leidet. Rauch reizt die Bronchien und kann zu zusätzlichen Hustenanfällen führen.