Fieber bei Kindern ist in der Regel nichts Bedrohliches, trotzdem können bei großem Leidensdruck fiebersenkende Maßnahmen Sinn machen.
Wenn Ihr Kind Fieber hat, sollten Sie darauf achten, dass es nur leicht bekleidet oder zugedeckt ist, zu leicht steigt die Körpertemperatur sonst durch Hitzestau noch höher an. Das fiebernde Kind schwitzt, um überschüssige Körperwärme loszuwerden. Folglich leiden die Kinder an Durst. „Kühler Tee kühlt ab und unterdrückt eventuell vorhandenen Brechreiz“, hebt Kinderarzt Dr. Wolfgang Novak hervor.
Erstmaßnahmen bei Fieber beim Kind
Solange das Fieber nicht zu hoch ist, können Sie ihm freien Lauf lassen und die dafür verantwortliche Krankheit (z. B. ein grippaler Infekt, eine Kinderkrankheit…) im Auge behalten. „Obwohl Fieber eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf Infektionen ist, ist es auf jeden Fall belastend“, gibt Kinderarzt Novak allerdings zu bedenken. „Stundenlanges hohes Fieber tolerieren selbst Kinder nicht.“
Fiebersenkung mit Wadenwickel
Bei Temperaturen über 39 Grad Celsius und gleichzeitig bestehender Unruhe haben sich Wadenwickel zur leichten Fiebersenkung (um etwa ein Grad Celsius) bei Kindern wie bei Erwachsenen bewährt. Sie entlasten auch den Kopfbereich.
Wie funktioniert’s? Tauchen Sie ein mehrfach in Längsrichtung zusammengefaltetes Leinentuch in kaltes Wasser (dem man einen Schuss Essig zusetzen kann), wringen Sie es gut aus und wickeln Sie es – glattgestrichen – um die Unterschenkel des fiebernden Kindes. Darüber kommt zunächst ein trockenes Leinentuch, das auf beiden Seiten das feuchte Tuch überlappen muss, dann ein Wolltuch.
Nach etwa einer halben Stunde, wenn die Wadenwickel warm geworden sind, können Sie sie abnehmen und die Beine des Kindes gut abfrotieren. Die Wickel können nach einer Stunde wiederholt werden.
Wann ein Fieberzäpfchen fürs Kind?
„Gelingt es nicht, die Temperatur des Kindes durch Kühlen unter 39 Grad Celsius zu bringen, so ist ein Fieberzäpfchen sinnvoll“, meint Dr. Novak. „Es senkt fast immer das Fieber in erträgliche Bereiche, Ihr Kind wird sich dann wieder wohler fühlen und einschlafen, eventuell vorhandene Schmerzen sind damit gelindert.
Wichtig ist, dass die Arzneien (in der Regel Paracetamol oder Ibuprofen) sowohl auf das Alter als auch auf das Gewicht des Kindes abgestimmt sind. Aspirin sollte ein Kind unter zwölf Jahren nicht einnehmen!
Wann zum Arzt mit fieberndem Kind?
Da Fieber das Symptom vieler Erkrankungen sein kann, gehört es grundsätzlich immer ärztlich abgeklärt. Sofort einen Arzt aufsuchen sollten Sie unter anderem, wenn Ihr fieberndes Kind jünger als drei Monate ist, wenn das Fieber auf 41 Grad Celsius oder höher steigt, wenn das Kind einen Fieberkrampf hat, wenn sein Nacken steif ist, es schwer oder geräuschvoll atmet, oder es einfach insgesamt schlecht aussieht, Sie Fragen und Ängste haben.