Ratschläge aus Schulmedizin und Naturheilkunde. Cephalgien gehören zu den unangenehmsten Schmerzformen. 70 Prozent aller Deutschen sind mehr oder weniger stark betroffen. Was hilft bei Kopfschmerzen?
Der Kopf ist der Sitz des für das Denkvermögen zuständigen Gehirns sowie die Befehlszentrale des Menschen. Hier werden alle Informationen verarbeitet, die von den Sinnesorganen empfangen und weitergeleitet werden. Die meisten Strukturen im Schädel, insbesondere das Gehirn, sind schmerzunempfindlich. Nur die Kopfhaut, einige Arterien und die Gehirnhäute können Schmerzen machen – trotzdem leiden circa 70 Prozent aller Deutschen unter anfallsweisen oder chronischen Kopfschmerzen, auch Cephalgien genannt.
Ursachen von Kopfschmerzen
Die Ursachen von Kopfschmerzen sind vielfältig. Zunächst werden die Cephalgien in eine primäre und in eine sekundäre Form eingeteilt. Primäre Formen gehören zu den häufigsten und sind eigenständige Krankheitsbilder wie zum Beispiel Migräne, Cluster-Kopfschmerzen und Spannungskopfschmerzen. Die sekundäre Form ist eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen, zu denen Bluthochdruck, Hirnhautentzündungen oder auch Schädigungen der Halswirbelsäule gehören. Unter den bis heute über 220 Arten und Auslöser sind Spannungskopfschmerzen und Migräne am häufigsten zu finden. Weitere Auslöser können sein:
- Kopfschmerz durch übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln, kurioserweiser gehören hierzu die als typischen Kopfschmerzmittel bekannten Medikamentengruppen
- Nebenwirkung von anderen Medikamenten wie beispielsweise Nitro-Spray
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Grippe, grippale Infekte, Nasennebenhöhlenentzündungen
- Äußerer Druck oder Zugwirkung wie beispielsweise bei einer mit Haarnadeln und Haargummi gebundenen Frisur
- Blutarmut
- Flüssigkeitsmangel
- Sonnenstich und Hitzschlag
- Schlaganfall, Durchblutungsstörungen und Hirnblutungen
- Hirntumor
- Psychische Ursachen oder Ursachen idiopathischer Natur, bei der keine erkennbare Ursache festgestellt werden kann
Hilfe bei Kopfschmerzen
Die meisten Kopfschmerzen lassen nach, sobald man Körper und Geist Ruhe gönnt. Übliche Schmerzmittel sind ASS, Paracetamol oder auch Ibuprofen. Manchen Menschen hilft am besten das rezeptpflichtige Novaminsulfon, doch das ist individuell sehr unterschiedlich. Medikamente sollten jedoch mit Bedacht eingesetzt werden, da ein übermäßiger Gebrauch Schäden an Leber und Nieren verursachen und auch der typische Schmerzmittelkopfschmerz entstehen kann. Unter Fachleuten gilt die Regel, dass nicht mehr als an zehn bis zwölf Tagen im Monat Analgetika eingenommen werden sollten.
Hausmittel gegen Kopfschmerzen – ätherisches Pfefferminzöl
Insbesondere gegen Spannungskopfschmerzen ist ätherisches Pfefferminzöl eine hervorragende Alternative zu den handelsüblichen Schmerzmitteln. Studien zeigten, dass durch das Öl, welches bei normal reagierender Haut direkt auf den schmerzenden Kopfbereich aufgetragen werden kann, die Kälterezeptoren der Haut angeregt werden. Durch den Kältereiz, der anschließend in Richtung Gehirn weitergeleitet wird, kommt es zur Blockade der Schmerzweiterleitung und schließlich zur Entspannung der Kopf- und Nackenmuskulatur, wodurch der Teufelskreis von Verspannung und Kopfschmerz unterbrochen wird. Inzwischen hat sich die Meinung etabliert, dass Pfefferminzöl bei der Behandlung des Spannungskopfschmerzes genauso gut wirkt wie synthetische Schmerzmittel. Pfefferminzöl sollte nicht direkt in unmittelbarer Nähe der Augen aufgetragen werden, da es diese reizen kann. Auch bei Kleinkindern sollte man das sonst so gut verträgliche Öl nicht anwenden, da manche Kinder mit einem Stimmritzenkrampf reagieren können.
Chronische Kopfschmerzen – eine Domäne der Naturheilkunde
Gerade in der chronischen Kopfschmerzbehandlung ist die Naturheilkunde der Schulmedizin überlegen. Wirksame Therapieverfahren sind beispielsweise Akupunktur und Ohrakupunkur, Homöopathie, Neuraltherapie, Osteopathie, Craniosakrale Therapie und die Pflanzenheilkunde. Auch Entspannungstechniken, wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga und bestimmte Meditationsformen können hilfreich sein.
Wichtiger Hinweis:
Es sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, wenn erstmalig plötzlich allerheftigste Kopfschmerzen auftreten. Es könnte sich hier um ein sofort behandlungsbedürftiges Krankheitsbild handeln. Personen, die unter chronischen Kopfschmerzen leiden und plötzlich atypische Symptomatiken emtwickeln, sollten sich auch möglichst rasch in ärztliche Behandlung geben.