Schmerzen erkennen, Kopfweh behandeln – Schulmedizin und Naturmittel. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Kopfschmerz: Experten erklärt mögliche Ursachen, beschreibt Symptome und nennt Mittel, die gegen Kopfschmerzen helfen können.
Viele kennen das aus eigener leidvoller Erfahrung: Erst erscheinen Lichtblitze vor den Augen, kurze Zeit später folgt ein schmerzvolles und unerträgliches Hämmern im Kopf; typische Symptome eines Migräneanfalls. Aber das ist nicht die einzige Form von Kopfschmerzen.
Migräne – Auslöser und Symptome eines Migräneanfalls
Migräne wird oft vererbt. Bei extremer Belastung (zum Beispiel Stress) entzünden sich die Blutgefäße im Hirn und reizen schmerzempfindliche Nerven. Der Blutfluss und die Sauerstoffversorgung werden behindert. Der Schmerz setzt ein. Erste Anzeichen für eine Migräneattacke sind meist Lichtblitze, gefolgt von klopfenden, einseitig pulsierenden Schmerzen, die bei Anstrengung zunehmen. Man ist licht- und lärmempfindlich, appetitlos, der Magen rebelliert.
Was gegen Migräne helfen kann – Schulmedizin und Naturheilmittel
Migränetherapie ist Sache eines Arztes. Viele Medikamente sind verschreibungspflichtig. Eingesetzt werden entzündungshemmende Medikamente und Triptane, die dort wirken, wo der Schmerz entsteht. Als Naturmittel empfehlen Homöopathen „Natrium muriaticum“. Bei einer Menstruationsmigräne soll „Belladonna“ helfen. Linderung versprechen auch Muskelentspannung nach Jaobsen, Biofeedback, Yoga, Joggen und autogenes Training. Umstritten bei Migräne ist die Wirksamkeit von Akupunktur oder Akupressur. Konstanter Schlaf-Wach-Rhythmus mit regelmäßigen Mahlzeiten und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin dienen zur Vorbeugung.
Spannungskopfschmerz – Ursachen und Symptome
Der Spannungskopfschmerz entsteht meist durch Verspannungen der Kopf-, Nacken- oder Schultermuskeln oder durch eine falsche Körperhaltung. Weitere Ursachen können Stress, private Probleme oder Verspannungen der Kaumuskulatur sein. Der Schmerz fängt gewöhnlich im Stirn- und Nackenbereich an und breitet sich schnell über den ganzen Kopf aus. Oft berichten Betroffene von einem Gefühl, als wäre ihr Kopf in einem Schraubstock eingespannt.
Wie man Spannungskopfschmerzen mit Schulmedizin und Naturmittel behandeln kann
Der Spannungskopfschmerz lässt sich mit Schmerzblockern aus der Apotheke behandeln. Solche Schmerzblocker sind zum Beispiel ASS, Aspirin oder Paracetamol. Wenn die Schmerzen öfter als zweimal pro Woche auftreten, sollte man einen Arzt aufsuchen. Homöopathen behandeln Spannungskopfschmerzen nach Überarbeitung und Stress mit „Nux vornica“. Gegen starke Verspannungen werden „Cimicifuga“ eingesetzt. Im Akutfall kann Pfefferminzöl eine Linderung bringen, wenn die Stirn und der Nacken damit großflächig eingerieben werden. Vorbeugend wirken sanfter Sport, Übungen gegen Kopfschmerzen und autogenes Training. Regelmäßige Saunagänge lockern die verspannte Muskulatur auf. Arbeitsplatz, Bett und Matratze sollte man ergonomisch richtig einrichten.
Clusterkopfschmerz – Ursachen und Symptome
Die Auslöser dieser äußerst starken Form von Kopfschmerzen sind weitgehend unbekannt. Experten vermuten eine Veränderung der Gehirnregion „Hypothalamus“. Alkohol könnte ebenfalls eine Rolle spielen. Beim Clusterkopfschmerz spürt man schlimme Schmerzen im Bereich von Schläfe und Auge. Cluster bedeutet, dass die Attacken periodisch stark gehäuft auftreten.
Gegen Cluster-Kopfschmerzen helfen Schulmedizin und Naturheilmittel
Gegen die Symptome von Cluster-Kopfschmerz helfen Inhalationen von 100 Prozent medizinischem Sauerstoff über eine Hochkonzentrationsmaske sowie die verschreibungspflichtigen Medikamente „Sumatriptan“ und „Verapamil“ als Vorbeugung. Homöopathische Mittel sollten bei Cluster-Kopfschmerzen nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Positiv wirken sich eine gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, Vitamin B, Magnesium und viel Bewegung an der frischen Luft aus. Auf Alkohol sollte man verzichten! Um mögliche Auslöser zu identifizieren und die Therapie zu optimieren, hat sich das Führen eines Kopfschmerztagebuches bewährt.
Was sind sekundäre Kopfschmerzen und woher kommen sie?
Das Kopfweh ist hier Folge harmloser Beschwerden oder einer schweren „primären“ Erkrankung wie zum Beispiel Allergie, Entzündung, Grüner Star, Kieferfehlstellung, Zahnleiden, Kopfverletzung, Tumor oder Wetterstress. Die Schmerzform ist meist abhängig von der Ursache, etwa bei Augen und Zahnproblemen. Plötzlich auftretende oder längere Beschwerden muss der Arzt klären! Sie können Zeichen einer schweren Erkrankung sein.
Wie behandelt man mit Schulmedizin oder Naturheilmittel sekundäre Kopfschmerzen?
Zunächst muss die primäre Erkrankung gefunden werden! Bei zusätzlichen Symptomen wie steifem Nacken, plötzlich hohem Fieber, Störung des Gleichgewichtes sowie Seh- oder Hörstörungen ist ein Arztbesuch dringend erforderlich. Homöopathen raten zu „Byrona“ bei Kopfschmerzen durch Erkältung. Ferner sollte man seine Ernährungsgewohnheiten überprüfen. Sogar Nahrungsmittel können Kopfweh oder Migräne als allergische Reaktion provozieren! Bei Menstruation kann ein moderates Kreislauftraining (Rad fahren, Joggen, Schwimmen) helfen. Gegen Wetterstress sollte man mit Wechselduschen und Saunagängen vorbeugen. Wichtig: Unbedingt zum Arzt oder Zahnarzt gehen, um die Ursachen zu finden!