Luftentfeuchtungsgeräte sind in unterschiedlichen Preisklassen erhältlich. Welche sind empfehlenswert und helfen sie wirklich bei der Schimmelbekämpfung?
In beheizten Wohnräumen sollte die Luftfeuchtigkeit normalerweise nicht dauerhaft über 50 Prozent liegen, denn dann besteht die Gefahr der Schimmelbildung. In Bädern ohne Fenster, Küchen, Schlafzimmern und Waschküchen bildet sich oft mehr Feuchtigkeit, als für ein gesundes Raumklima gut ist. Auch in Wintergärten, Garagen, Fitnessräumen und Saunen kann Schimmel zum Problem werden. Im Handel werden die unterschiedlichsten Luftentfeuchtungsgeräte in allen Preisklassen angeboten. Die Hersteller versprechen die Luft effektiv zu trocknen und somit Schimmel zu bekämpfen. Leistungsstarke Geräte werden elektrisch betrieben, ihr Stromverbrauch ist entsprechend hoch. Eine Alternative sind sogenannte Absorptionstrockner oder Luftentfeuchter mit Granulat. Diese sind bereits sehr preiswert erhältlich.
Besser als Luftentfeuchtungsgeräte: Ausreichend Lüften und Heizen
Extrem wirksame, leistungsstarke Luftentfeuchtungsgeräte, sogenannte Bautrockner, kommen eigentlich nur während der Bauphase oder vor Sanierungen zum Einsatz, um Räume schneller trocken zu bekommen. Sie können auch tageweise gemietet werden, was in der Regel wirtschaftlicher als der Kauf ist. Tritt Schimmel in Wohnungen auf, muss immer zunächst die Ursache beseitigt werden. Denn zur dauerhaften Entfeuchtung von Räumen sind elektrische Luftentfeuchtungsgeräte eigentlich nicht wirtschaftlich. Ihr Stromverbrauch ist hoch, sie können höchstens nach einem Schimmelbefall zur Trocknung der Räume temporär verwendet werden. Besteht das Problem zu hoher Luftfeuchtigkeit, muss zunächst die Ursache herausgefunden und beseitigt werden. In Privathaushalten kommt es relativ häufig zu erhöhter Luftfeuchtigkeit, wenn nicht genügend gelüftet und die Heizung im Winter nicht in Betrieb genommen wird. Im Badezimmer sollte auf jeden Fall eine Belüftung möglich sein, ist kein Fenster vorhanden, ist ein Ventilator unter der Zimmerdecke eine Lösung. In Mietwohnungen hat übrigens der Vermieter für die Belüftungsmöglichkeit des Badezimmers zu sorgen. Elektrisch betriebene Luftentfeuchtungsgeräte sind also für den temporären Einsatz gedacht und nicht zur dauerhaften Entfeuchtung von Wohnräumen.
Luftentfeuchtungsgeräte mit Granulat
Luftentfeuchtungsgeräte, die mit einem Feuchtigkeit absorbierenden Granulat (normalerweise Calciumchlorid) befüllt werden, sind preisgünstig und verbrauchen keinen Strom. Bei manchen Geräten geben die Hersteller an, dass das Gerät zur Entfeuchtung von bis zu 70 m² großen Wohnräumen ausreichen soll. Besteht tatsächlich das Problem erhöhter Luftfeuchtigkeit, sind Luftentfeuchtungsgeräte mit Granulat jedoch nicht leistungsstark genug. Um die Luftfeuchtigkeit in einem 10 m² großen Raum drei Monate lang signifikant zu senken, werden ca. 1 kg Granulat benötigt. Das Problem der sogenannten Absorptionstrockner mit Granulat ist also, dass sie zur effektiven Entfeuchtung von Wohnräumen nicht leistungsstark genug sind. Allerdings sind sie sehr wirkungsvoll, wenn nur kleine Räume oder geschlossene Bereiche trocken gehalten werden sollen. So dienen sie beispielsweise zur Luftentfeuchtung in Vorratsräumen, Kleiderschränken, Garagen, Aufbewahrungskisten, Kofferräumen oder auch in Wohnwagen und Gartenhäusern.