Die Folgen von Allergien kennt fast jeder. Doch was sie alles beeinflusst und welche Hilfen es dagegen gibt, ist nur wenigen bekannt.
Mehr Pollenkontakt für Hochhausbewohner
Vielen Betroffenen wird vom Arzt geraten, ihren Urlaub im Hochgebirge zu verbringen, denn es ist bekannt, dass die Pollenbelastung im Gebirge mit jedem Höhenmeter abnimmt. Ab 1500 Meter ist sie sogar so gering, dass die meisten Patienten gar keine Allergiesymptome mehr verspüren. Was liegt also näher als die Annahme, dass man in den höheren Stockwerken eines Hochhauses ebenfalls sicherer vor Pollen ist als im Erdgeschoss. Doch dies ist ein Fehler. Pollenallergien sind in den Städten zum einen weiter verbreitet als auf dem Land. Außerdem fanden spanische Forscher heraus, dass das Risiko einer Pollensensibilisierung mit jedem Stockwerk steigt. Wer also im dreißigsten Stock wohnt, hat ein höheres Allergierisiko als im zweiten Stock. Wissenschaftler vermuten, dass in solchen Höhen die Pollenbelastung tatsächlich größer ist.
Allergien sind teuer
Asthma- und Heuschnupfenpatienten kosten die gesetzlichen Krankenkassen jedoch tatsächlich zwischen 569 und 2.048 Euro pro Jahr. Doch damit ist sind die Kosten noch nicht vollständig. Hinzu kommen die Kosten für frei erhältlichen Medikamente. Außerdem sollten die Nebenkosten nicht unterschätzt werden. Patienten geben sehr viel mehr Geld für den Wechsel von Teppich auf wischbare Böden, Reinigungsmittel, Luftfilter, Matratzenbezüge und Pollengitter aus als Menschen ohne eine entsprechende Sensibilisierung. Zählt man also alles zusammen, können die Allergien jährlich mehrere tausend Euro kosten.
Pollenallergiker können Baumfällarbeiten von der Steuer absetzen
Grundsätzlich kann jeder Allergiker die Entfernung der Allergene aus dem Wohnumfeld von der Steuer absetzen. Dies betrifft besonders das Fällen von Bäumen auf dem eigenen Grundstück. Wer also zum Beispiel unter einer Birkenpollenallergie leidet, kann das Entfernen entsprechender Bäume als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. Dies beschloss der Bundesfinanzhof in einem Verfahren aus dem Jahr 2006 (Az, III R 28/06).
Niesattacken sind nicht versichert
Selbst im Auto sind Allergiker nicht vor tränenden Augen und Niesattacken sicher. Da schafft auch der Pollenfilter keine völlige Sicherheit. Leider ist der Fahrer aber gegen die Folgen dieser Symptome nicht versichert. Wer plötzlich von einer Niesattacke überwältigt wird und dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, läuft Gefahr, auch den Schutz seiner Vollkaskoversicherung zu verlieren. Das Oberlandesgericht Naumburg urteilte, dass solche Vorkommnisse nicht automatisch von der Versicherung abgedeckt werden (Az. 7 U 108/96).
Zusammenhang zwischen Asthma und der Periode
In einer Studie mit rund 6.000 Frauen sammelten norwegische Forscher unter anderem Daten zu Erkrankungen und dem weiblichen Zyklus. Dabei stellten sie fest, dass Frauen mit einer unregelmäßigen Periode deutlich häufiger unter Heuschnupfen und asthmatischen Erkrankungen litten. Die Wissenschaftler entwickelten deshalb die These, dass die Sexualhormone einen deutlichen Einfluss auf entsprechende Erkrankungen haben. Jedoch scheint dies nur bei jüngeren Frauen der Fall zu sein, denn ab einem Alter von 42 Jahren deutete nichts mehr auf einen entsprechenden Zusammenhang hin.
Ab in die Kühltruhe
Milben setzen sich nicht nur in Teppichen und Betten fest, sondern auch gern in Stofftieren. Eine Methode den ungeliebten Mitbewohner zu Leibe zu rücken, wäre das Waschen der Kuscheltiere. Doch noch effektiver ist es, Teddy und Co. für einen Tag in die Gefriertruhe zu stecken, denn Milben lieben es warm und feucht. Bei großer Kälte sterben sie ab. Nach der Kühlkur sollte man die Stofftiere trotzdem noch einmal waschen, um sie von den Resten des Milbenkots zu befreien.
Tierhaarallergiker sind nicht gegen Tierhaare allergisch
Der Ausdruck impliziert zwar, dass die Tierhaare die allergischen Beschwerden auslösen, doch dies ist ein Fehler. Vielmehr sind es der Schweiß, Talg, Speichel und Urin der Tiere, welche dem Menschen zusetzen. Da diese sich aber meist im tierischen Fell festsetzen, kam es zu dem Irrglauben, dass es auch das Fell ist, welches dem Allergiker zu schaffen macht.