Der alte Wissensschatz der Steinheilkunde wird wieder entdeckt. Michael Gienger, der bekannteste Steinkundler in Deutschland und seine frühere Schülerin Monika Grundmann beschäftigen sich seit langem mit Edelsteinkunde und -therapie.
Mit der Gemmologie befassen sich heutzutage viele Menschen. Es ist nicht nur der Reiz der natürlichen Schönheit von Mineralien allein, die überraschenden Heilerfolge mit Edelsteinen machen ebenfalls auf einen alten Wissensschatz neugierig.
Michael Gienger ist einer der bekanntesten Steinkundler Deutschlands und Mitbegründer der Stuttgarter Forschungsgruppe Steinheilkunde, der Cairn Elen Lebensschulen und des Cairn Elen Steinheilkunde-Netzwerkes, einem freien Zusammenschluss von Therapeuten nach seiner Lehre. Er engagiert sich im Projekt „Mineralien in der Heilkunde“, mit dem eine Brücke von der Erfahrungsheilkunde zur Wissenschaft geschlagen werden konnte.
Monika Grundmann ist Heilpraktikerin, Kosmetikerin und Fußpflegerin. Ihre Begeisterung für die Steinheilkunde führte zur Entwicklung der Edelstein-Balance, einem Konzept für Massagen mit Steinen. Aus den Erfahrungen entstand das Buch „Schönheit durch Berühren“ mit Michael Gienger als Lektor. Monika Grundmann ist Gründungsmitglied des bundesweiten Cairn Elen-Netzwerkes und Mitglied der ersten Stunde im Steinheilkunde e.V.
Im Gespräch mit Michael Gienger und Monika Grundmann erfuhr die Autorin Wissenswertes über die Bedeutung von Edelsteinen und ihre therapeutische Anwendung.
Geheimnisvoll funkelnde Bodenschätze künden von Reichtum und Macht
Edelsteine wie Amethyst, Bernstein, Granat, Jade, Jaspis, Korallen, Lapislazuli, Perlen, Serpentin, Smaragd und Türkis sind der Menschheit seit etwa 7.000 Jahren bekannt.
Wegen ihrer Seltenheit und Kostbarkeit blieben Edelsteine in früheren Zeiten den Eliten vorbehalten. Schon seit jeher üben sie eine große Faszination, auch als Glücksstein, auf die Menschen aus. Gewicht, Transparenz, Farbe, Glanz, Härte, Spaltbarkeit, Lichtbrechung und Dispension (Zerlegung von weißem Licht in Spektralfarben) sind ihre Qualitätsmerkmale und haben damit einen Einfluss auf den Preis des Juwels.
In früheren Zeiten gab es nicht selten Kriege um edle Steine. Sie waren schwer zu erringen und verliehen ihren Besitzern Macht. Diese Zeiten der herausragenden Funde sind vorbei, wenn auch dann und wann noch größere Edelsteine entdeckt werden.
Großartige Schätze früherer Epochen können heutzutage in Schatzkammern und Museen bewundert werden. Dort sind sie vor Diebstahl und Umwelteinflüssen sicher gelagert, denn unzerstörbar sind sie nicht. Nur manchmal gelangen sie an die Öffentlichkeit, um bei offiziellen Anlässen Macht und Reichtum zu demonstrieren oder zur Schau gestellt zu werden. Im Allgemeinen dienen Edelsteine, aber auch Bernstein als Schmuck, der zur eigenen Freude oder aus Gefallen an der Schönheit und Harmonie der Juwelen gekauft und verschenkt wird. Im ergänzenden Artikel:Ein Geschenk aus Bernstein selber machen, wird gezeigt wie einfach es ist aus Bernstein einen anhänger zu schleifen.
Die geheimnisvolle Kraft- und Heilwirkung
Früher, als der Mensch naturwissenschaftlich noch nicht so aufgeklärt war wie heute, sagte man Steinen geheimnisvolle Kräfte, Wunderheilungen und Schutz vor bösen Geistern nach. Schon ihre bloße Anwesenheit in wichtigen Situationen genügte. Auch wurden sie eingenommen, um Mangelerscheinungen zu umgehen oder zu beheben. In Japan werden auch heute noch pulverisierte Perlen als Kalziumersatz angeboten. Bis weit ins Mittelalter hinein dienten Edelsteine auch im Abendland als Heilmittel.
Wegen der übernatürlichen Kräfte, die den Steinen zugeschrieben wurden, schlug man eine Brücke zur Astrologie. So wurden bestimmte Steine den verschiedenen Tierkreiszeichen zugeordnet, der Sonne oder dem Mond und wurden auf diesem Weg zu wichtigen religiösen Symbolen. Sie wurden in die Tiara des Papstes, das Amtsschild der Hohepriester sowie in Monstranzen und Ikonen eingesetzt.
Interessant ist, dass bei den Inuit Kochtöpfe mit einer Beimengung aus Serpentin hergestellt wurden. Sie gingen davon aus, dass durch den Serpentin verdorbene Speisen und Getränke wieder genießbar werden konnten. Für Könige stellte man aus diesem Material sogar Trinkbecher her.
Was ist dran an Edelsteinen als Heilmittel?
Lustlosigkeit, unerklärliche Kopf- oder Gliederschmerzen oder ein zu hohes Körpergewicht sind für viele Menschen zum unerwünschten Dauerproblem geworden. Oft werden Betroffene zu Dauerpatienten von Hausärzten und Spezialisten. Schmerzmittel sind meist eine Hilfe, aber keine dauerhafte Lösung. Als Ausweg bieten sich – unteren anderen alternativen Heilmethoden – Massagen mit Edelsteinen bei einem erfahrenen Therapeuten oder Heilpraktiker an. Mit einer Edelsteintherapie, bei der auch Heilöle aus Edelsteinen Anwendung finden, lassen sich körperliche Unpässlichkeiten wie Kopfschmerzen, Verspannungen, Lustlosigkeit und Energiemangel ausgleichen. Durch eine Massage mit entsprechenden Edelsteinen gewinnen Patienten an Ausstrahlungskraft und verbessern ihr Allgemeinempfinden, so Monika Grundmann. Ihre Behandlungsmethode erklärt sie ausführlich in ihrem Buch: „Schönheit durch Berühren“. Auch in die Hausapotheke können Heilsteine aufgenommen werden. Ergänzend dazu: Buchrezension: Die Heilsteine Hausapotheke
Edelsteinkauf ist Vertrauenssache
Michael Gienger macht darauf aufmerksam, dass es heutzutage nicht egal ist, wo Steine gekauft werden, denn skrupellose Händler verstärken den Farbeffekt oft mit Hilfe von radioaktiver Bestrahlung. Idar-Oberstein ist eine der wichtigsten Verkaufsstätten von Edelsteinen. Durch Elektronen oder Gammastrahlung entsteht zwar keine Aktivität in den Steinen, aber durch die Bestrahlung mit Neutronen werden in den Steinen Radionuklide gebildet, die selbst Strahlung aussenden. Diese klingt mit der Zeit ab, aber wenn der Schmuck ständig getragen wird, können Hautreizungen entstehen. Vom Kauf solcher Steine ist aus Vorsorgegründen abzuraten. Einer internationalen Richtlinie zufolge müssen bestrahlte Steine gekennzeichnet werden. Wenn man sich über Herkunft und Behandlung Klarheit verschaffen will, kann ein qualifiziertes Umweltinstitut Antwort geben.“