Sand ist uns etwas ganz Vertrautes, seit wir als Kleinkinder in Sandkästen gebuddelt haben. Aber was ist nun Sand eigentlich?
Sand kann manchmal richtig unangenehm in seiner Vertrautheit sein, etwa wenn uns ein Sandkorn ins Auge gerät. Der Schmerz, den das Sandkorn im Auge verursacht, weist darauf hin, dass es ein scharfkantiges Gebilde sein muss.
Bestandteile von Sand
Sand, so wird jeder von uns als Erstes sagen, besteht aus winzig kleinen Steinchen. Das Wort „Sand“ bezeichnet also nur eine Form und sagt noch nichts über die Art der Mineralien, aus denen er besteht. Sand ist ein lockeres Gemenge von Gesteinsbruchstücken mit Korngrößen von 0,02 bis zwei Millimeter Durchmesser.
In den meisten Fällen besteht Sand aus Quarz. Im Prinzip kann jedes Mineral und jede Gesteinsart als Sand vorkommen. Quarz ist die chemische Verbindung aus den Elementen Silicium und Sauerstoff. Es bildet die vielfältigsten Kristallformen aus und zeigt, je nachdem welche anderen Elemente noch in winzigen Mengen beigemischt sind, die unterschiedlichsten Farbtöne. Reiner Quarz ist farblos, etwa in Gestalt eines durchsichtigen Bergkristalls. Sand, der nur aus Quarzkörnern besteht, ist selten.
Vorkommen und Farbtöne
Wegen seiner großen Härte widersteht Quarz besonders lange der Verwitterung, weshalb er in den meisten Sandvorkommen vorherrschend ist. An den Sandstränden der Meeresküsten findet sich der feinste Sand gewöhnlich im trockenen Bereich, auf dem sich der Urlauber niederlässt. Der Wind hat ihn dorthin verweht und dabei zu feinen Körnchen zermahlen, die kleiner als 0,08 Millimeter sind.
Das Meer holt sich unentwegt Nachschub von Steilküsten, an die es bei Sturm heftig anbrandet und dabei Fels zu Kies zerbricht. Dieser wird von der Brandung über lange Zeit immer kleiner geschliffen, bis die Strömung die Körnchen mit sich forttragen kann. Selbst beim Transport durchs Wasser schleift dieses weiter an ihnen. Zum Beispiel ist ein Körnchen aus dem relativ weichen Kalkstein bereits nach einem Wasserweg von nur 15 Kilometern um die Hälfte kleiner.
Sand zeigt die unterschiedlichsten Farbtöne, je nachdem welche Mineralien- und Gesteinsarten zermahlen wurden. Mit der Bezeichnung „sandfarben“ ist gewöhnlich ein grau getöntes Beige gemeint. Da Sand, wie schon erwähnt, hauptsächlich aus Quarz besteht, haben die Sandstrände der Welt meist Farben zwischen Eierschalenweiß und hellgelb. Hellweiß sind jene Strände, die viel Korallen- und Muschelbruch enthalten. Beimischungen von roter Koralle verleihen einem Strand einen rosa Schimmer. Rot- und Brauntöne lassen auf Eisenbeimengungen schließen. Manchmal hat ein Sandstrand sogar einen Grünstich, dann ist dem Quarz Olivin beigemengt. Das ist ein so genanntes Mischkristall, das auch als Schmuckstein verwendet wird. Selten zu sehen, aber dennoch üblich sind schwarze Strände, die aus Körnchen aus Vulkangestein bestehen. Man sollte also nicht meinen, dass schwarzer Meeresstrand schmutzig sei.