Die Schufa ist bei den meisten Menschen negativ besetzt. Doch die Schufa kann und darf noch lange nicht alles!
Die meisten Leute wissen über die Schufa fast nichts. Die Macht der Schufa wird überschätzt. Die Schufa kann aber auch manches verhindern. Doch gibt es viel Halbwissen und dadurch auch Unsicherheit. Diese Wissenslücken werden von Banken und schwarzen Schafen gnadenlos ausgenutzt.
Die Schufa ist keine staatliche Institution
Die Schufa ist eine Firma. Eine Firma, die fleißig Daten sammelt. Die Schufa heißt vollständig Schufa Holding AG. Schon aus dem Namen ist zu erkennen, dass es sich um eine Firma handelt. Nochmals: Die Schufa ist keine staatliche Einrichtung. Gegründet wurde die Schufa um Lieferanten und Banken vor unseriösen Kunden zu schützen.
Woher bekommt die Schufa ihre Daten?
Die Daten bekommt die Schufa von den Banken und großen Firmen. Wer ein Konto eröffnet, erhält einen Eintrag in „seine“ Schufa-Datei. Wer einen Kredit bekommt, bekommt einen Eintrag in „seine“ Schufa-Datei. Doch auch negative Ereignisse (aus Sicht der Banken usw.) stehen in dieser Schufa-Datei. Das sind zum Beispiel nicht pünktlich bezahlte Handy-Rechnungen, nicht eingelöste Bankeinzüge für Kredite und dergleichen mehr.
Wer darf die Einträge in die Schufa-Datei sehen?
Das deutsche Datenschutzgesetz ist da eindeutig. Die Auskunft von der Schufa erhält natürlich jeder persönlich, wenn er sich entsprechend ausgewiesen hat. Die persönliche Auskunft ist kostenlos. Eine schriftliche Auskunft kostet Geld. Einmal im Jahr darf sich jedoch jeder Bürger „seine“ Daten von der Schufa kostenlos schriftlich geben lassen. Auch Banken dürfen diese Daten nur einsehen, wenn sie dazu eine Einwilligung des Bürgers haben. Allerdings wird wohl keiner ein Konto ohne diese Einwilligung eröffnen können und einen Bankkredit gibt es ohne diese Einwilligung schon gar nicht. Vermieter, Arbeitgeber, Verwandte usw. haben keinerlei Rechte zur Einsicht. Und hier beginnt oft der Missbrauch.
Drohungen mit dem Eintrag in die Schufa
Unseriöse Inkassounternehmen drohen oft mit dem Eintrag in die Schufa und dass diese Einträge jeder sehen kann. Das sind besonders solche Unternehmen, die fingierte Rechnung aus angeblichen Dienstleistungen im Internet einfordern. Damit sollte sich keiner erschrecken lassen. Allerdings wer seine Rechnungen aus Lieferungen von Versandhäusern nicht, trotz Erinnerungen und Mahnungen bezahlt, bekommt dann diesen Eintrag. Das betrifft auch nicht bezahlte Handy-Rechnungen.
Sehr viele Schufa-Einträge sind fehlerhaft
Es ist ratsam, dass jeder „seine“ Schufa-Einträge einmal im Jahr überprüft. So können fehlerhafte Einträge schnell festgestellt und Schritte dagegen unternommen werden. Bei einem Test der Zeitschrift „Finanztest“ mit 89 Testpersonen waren nur 11 Einträge korrekt. Viele waren falsch oder auch veraltet. Korrekte Einträge sind wichtig bei Einschätzung der Bonität. Dazu errechnen die Schufa, aber auch andere Auskunfteien, den so genannten Scoring-Wert. Ist der Scoring-Wert negativ, hat das Auswirkungen auf die Vergabe von Krediten, Einkäufen bei Versandhandelsunternehmen oder Abschlüssen von Handy-Verträgen und vieles mehr.