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Was ist Insulin und wie wirkt es?

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es ist das einzigste Hormon, das den Blutzucker im Körper senkt.

Zu Zeit leiden ca. 4 Millionen Menschen unter Diabetes mellitus, der sogenannten Zuckerkrankheit. Wer unter Diabetes mellitus leidet, produziert entweder gar kein Insulin in der Bauchspeicheldrüse (Typ 1- Diabetes) oder zu wenig (Typ 2 Diabetes). Der Typ 2 Diabetes ist sehr viel häufiger und wird begünstigt durch Übergewicht und Bewegungsmangel.

Wer unter den Typ 1 Diabetes leidet, benötigt zur Aufrechterhaltung seines Zuckerstoffwechsels in jedem Fall Insulin. Typ 2 Diabetiker benötigen Insulin, wenn sich ihr Blutzuckerspiegel durch oralen Diabetika und Verhaltensregeln (Ernährung, Bewegung, Gewichtsabnahme) nicht in den Griff bekommen lässt.

Was ist nun Insulin?

Insulin ist ein Hormon und wird in den B- Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert. Es ist das einzigste Hormon, was im Körper den Blutzucker senken kann. Chemisch gesehen ist es ein Protein. Gespeichert wird Insulin im sogenannten Golgi- Apparat der B- Zellen des Pankreas. Dort wird Insulin zunächst inaktiv gespeichert. Es wird dort mit Hilfe von Zinkmolekülen zu Hexameren stabilisiert, als sogenannter Zink- Insulin- Komplex. Steigt der Blutzuckerspiegel an, wird Insulin aus den B- Zellen ausgeschüttet. Es dissoziiert im Blut in seine Einzelmoleküle und wird somit aktiv.

Wirkung von Insulin

Insulin wird über das Blut verteilt und dockt an Rezeptoren an, die sich auf der Zellmembran befinden (Schlüssel- Schloß- Prinzip). Über diesen Mechanismus wird eine sogenannte Signalkaskade in Gang gesetzt, die zu folgenden blutzuckersenkenden Wirkungen führt:

Beschleunigung der Aufnahme von Glucose in die Zellen

Insulin wirkt wie ein Schlüssel für die Zellen und sperrt sie für Glucose auf. Dockt Insulin an seinen Insulinrezeptor, produziert die Zelle vermehrt Glucosetransporter. Diese Transporter transportieren die Glucose aus dem Blut in die Zelle. Die Folge ist eine Blutzuckersenkung.

Hemmung der Gluconeogenese in der Leber

Die Gluconeogenese dient dem Körper als weitere Möglichkeit um den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Der kann Körper aus Aminosäuren, Glycerol und Milchsäure Glucose produzieren. Insulin hemmt diesen Vorgang.

Verstärkung der Triglyceridsynthese und Eiweißsynthese

Der Körper kann u.a. aus Zucker (Kohlenhydrate) Triglyceride aufbauen. Ein Triglycerid ist chemisch ein Fett und besteht aus Glycerol und 3 Fettsäuren. Triglyceride werden in den Vakuolen der Fettzellen gespeichert und abgelagert. Durch die Verstärkung der Triglyceridsynthese aus Kohlenhydraten wird der Blutzucker gesenkt.

Außerdem bahnt Insulin dem Fett im Blut den Weg in diese Fettspeicher. Das ist der Grund, warum eine Ernährung, die überwiegend aus Fett und Zucker besteht, so schnell sich auf der Waage bemerkbar macht. Nicht ohne Grund wird Insulin auch als Masthormon in der Tiermast eingesetzt.

Daneben führt Insulin zu einer verstärkten Aufnahme von Aminosäuren in die Zellen. Die Eiweißsynthese wird gesteigert.