Alle wollen davon viel haben – aber was ist Bandbreite eigentlich? Und was ist die Übertragungsrate und das Übertragungsvolumen? Bits und Bytes messen was?
Möglichst viel Bandbreite – klar, das will jeder haben. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter? Und der Grund, warum jeder, der mit dem Internet zu tun hat, von Bandbreite redet, ist einfach: wenig Bandbreite heißt lange Wartezeiten. Viel Bandbreite, wie zum Beispiel bei DSL, heißt schnellen Zugriff aufs Internet. Ganz so simpel ist das aber dann doch nicht.
Bandbreite – einmal technisch betrachtet
Bandbreite bedeutete zweierlei:
- Frequenzbereich, der für die Datenübertragung zur Verfügung steht.
- Übertragungsrate: Menge an Daten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums einen Übertragungskanal passieren kann.
Rein technisch gesehen wird Bandbreite (englisch: bandwidth) in Bezug auf das Internet nur in der zweiten Bedeutung und analog zum Begriff aus der Signalverarbeitung benutzt. Es ist eine von mehreren Maßeinheiten, mit denen der Traffic (oder zu deutsch: der Datenverkehr) bestimmt wird. Im Internet werden Daten über Leitungen übertragen: Die Bandbreite gibt nun an, wie viele Daten in einer bestimmten Zeit übermittelt werden können, und zwar in Bits per Second, kurz bps.
Von Bits und Bytes
Bits und Bytes sind Bezeichnungen für digitale Datenmengen. Bit steht für Binary Digit (englisch für: binäre Stelle, Binärziffer, Binärteilchen). Es ist die kleinste Speichereinheit in der elektronischen Datenverwaltung. Ein Bit kann den Wert 0 oder 1 annehmen (symbolisch). Technisch bedeutet dies Spannung oder keine Spannung.
Byte ist die Maßeinheit für Informationseinheiten. Ein Byte ist in Microcomputern die kleinste einzeln adressierbare Gruppe von Informationseinheiten. In einem Byte kann zum Beispiel ein einzelner Buchstabe des ASCII-Codes, ein Bildpunkt mit 256 Farben oder acht monochrome Bildpunkte gespeichert sein. Intern ist ein Byte eine aus 8 Bit bestehende Dualzahl: 1 Byte = 8 Bits. Ein Byte entspricht 8 Bits. In der verkürzten Form wird Byte immer groß geschrieben, Bits immer klein.
- „1MB“ heißt also „1Megabyte“,
- „1Kb“ heißt „1Kilobit“,
- „1Mbps“ heißt „1Megabit pro Sekunde“.
Und 1 B sind gleich 8 b (ein Byte sind gleich acht Bits), 1 Kb sind gleich 1 Kilobit gleich 1024 Bits, 1 GB sind 1 Gigabyte gleich 1024 MB (zur Umrechnung gibt es unten eine grafische Darstellung).
Hinweis: Festplattenhersteller halten sich häufig nicht an die unten stehende Umrechnungstabelle, sondern geben die Größen ihrer Medien in 1000er-Schritten an, also zum Beispiel mit 1 MB = 1000 KB)
Begriffswirrwarr: Übertragungsvolumen und Bandbreite
Das Übertragungsvolumen wird in Bytes angegeben, zum Beispiel 100 KB. Die Bandbreite wird hingegen in Bits pro Sekunde (bps) gemessen – angegeben wird ja die Übertragsungsrate. Neben bps ist auch das Kürzel Bit/s gängig.
Leider sind diese Tatsachen und Definitionen auch den IT-Profis nicht immer ganz klar – weswegen sie die Abkürzungen heillos durcheinander bringen. So schreiben sie 1 KBps oder 1 KB oder 1 K, auch wenn sie die Bandbreite meinen (korrekt wäre: 1 Kbps).
Wieviel Bandbreite braucht man?
Welche Übertragungsgeschwindigkeit ein Kunde benötigt, richtet sich danach, was er mit dem Internet anfangen möchte. Faktoren sind:
- Anzahl der Nutzer, die gleichzeitig das Internet nutzen
- Art und Qualität der Daten, die der Kunde übertragen/empfangen will
Zwei Pole wären hier: Eine Firma, die nur dreimal am Tag E-Mails empfängt, benötigt sicherlich kaum Bandbreite. Eine Firma, die ihr Geschäft über E-Business und zum Beispiel das Bestellwesen 24 Stunden über das Internet abwickelt, braucht sehr viel.
Zusammenfassung: Bits – Bytes, Bandbreite – Übertragungsvolumen
- Bit/s = Bit pro Sekunde (auch: bps). Einheit, in der Datenübertragungsrate/durchsatz bei der Datenfernübertragung gemessen wird.
- Byte: Maßeinheit für Informationseinheiten. 1 Byte = 8 Bits.
- bps: Bits per Second. Maßeinheit für die Übertragungsrate bzw. Bandbreite.
- Bandbreite ist die Übertragungsrate. Sie wird in bps (Bit per Second) angegeben. Sie ist ungleich dem Übertragungsvolumen (dieses in Byte (B))!.
Kurz und Knapp: Bandbreite
- Kleine Bandbreite – langes Warten.
- Große Bandbreite – kurze Zugriffszeiten und damit schnelleres Arbeiten und Kommunizieren.
- Die eingekaufte Bandbreite bezieht sich nur auf die dedizierte Anbindung, also auf die Verbindung vom Kunden bis zum Provider-Backbone. Sie kann nicht für den Backbone oder gar das Internet garantiert werden
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Bandbreite ist eine umgangsspachliche Beschreibung der Datenübertragungsrate. ;) Verwand aber "eigentlich nicht identisch. Bandbreite wird in Hz (GHz, KHz, ..., usw.) gemessen und müste eigentlich so angegeben werden (die Realität sieht anders aus). Die Datenübertragungsrate (Datentransferrate, Datenrate) wird in Bit/s (Gbit/s, Kbit/s,..., usw.) angegeben.
Aber wie schon im Artikel erwähnt, benutzen selbst IT-Profis die ungenauen bezeichnungen. Im Grunde nicht relevant ist nur beim Einlesen in die Thematik recht verwirrend. :D
Bis auf den kleinen Kritikpunkt, aber eine gute und recht genaue Erklärung. TOP!!!