Zeugnisformulierungen und ihre wirkliche Bedeutung. Lernen Sie anhand von Musterbeispielen Ihr Arbeitszeugnis selbst richtig zu interpretieren.
Das Arbeitszeugnis sollte einerseits der Wahrheit entsprechen und andererseits positiv formuliert sein, um das zukünftige berufliche Fortkommen einer Person nicht unnötig zu erschweren. Es ist nicht immer leicht erkennbar, welche Bedeutung bestimmte Formulierungen wirklich haben. Sie finden hier einige positive als auch negative Musterbeispiele und deren Bedeutung. Lernen Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst richtig zu interpretieren.
Sehr gute Leistungen:
Er hat die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen Leistungen in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.
Gute Leistungen:
Er hat die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen Leistungen voll und ganz zufrieden.
Befriedigende Leistungen:
Er hat die ihm übertragenen Arbeiten zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen Leistungen voll/jederzeit zufrieden.
Ausreichende Leistungen:
Er hat die ihm übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen Leistungen zufrieden.
Mangelhafte Leistungen:
Er hat die ihm übertragenen Arbeiten im großen und ganzen zu unserer Zufriedenheit erledigt.
Seine Leistungen haben den Erwartungen entsprochen.
Unzureichende Leistungen:
Er hat sich bemüht, die ihm übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit zu erledigen.
Er hat sich bemüht, unseren Erwartungen/Anforderungen zu entsprechen.
Nun eine genau Analyse von negativen Formulierungen und ihrer Interpretation.
Geschrieben wird:
„… bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden.“
Gemeint ist jedoch:
… hat versagt.
Geschrieben wird:
„… hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt.“
Gemeint ist jedoch:
… hat getan, was er konnte, aber das war nicht viel.
Geschrieben wird:
„… war immer mit Interesse bei der Sache.“
Gemeint ist jedoch:
… hat sich angestrengt, aber nichts geleistet.”
Geschrieben wird:
„… hat alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt.“
Gemeint ist jedoch:
… ist ein Bürokrat. Eigeninitiative ist nicht seine Stärke.
Geschrieben wird:
„… erledigte alle Arbeiten mit großem Fleiß und Interesse.“
Gemeint ist jedoch:
… war eifrig, aber nicht besonders tüchtig.
Geschrieben wird:
„Mit seinen Vorgesetzten ist er gut zurecht gekommen.“
Gemeint ist jedoch:
… ist ein Mitläufer, der sich gut anpasst.
Geschrieben wird:
„… war tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen.“
Gemeint ist jedoch:
… ist ein unangenehmer Mitarbeiter.
Geschrieben wird:
„Wegen seiner Pünktlichkeit war er stets ein gutes Vorbild.“
Gemeint ist jedoch:
… war ansonsten in jeder Hinsicht eine Niete.
Geschrieben wird:
„Wir haben uns in gegenseitigem Einvernehmen getrennt.“
Gemeint ist jedoch:
Wir haben ihm gekündigt bzw. ihm nahegelegt, selbst zu kündigen.
Geschrieben wird:
„Im Kollegenkreis galt er als toleranter Mitarbeiter.“
Gemeint ist jedoch:
Für Vorgesetzte war er ein schwerer Brocken.
Geschrieben wird:
„Wir lernten ihn als umgänglichen Mitarbeiter kennen.“
Gemeint ist jedoch:
Viele Mitarbeiter sahen ihn lieber gehen als kommen.
Geschrieben wird:
„… ist ein zuverlässiger/gewissenhafter Mitarbeiter.“
Gemeint ist jedoch:
… ist zur Stelle, wenn man ihn braucht, aber er ist nicht immer brauchbar.
Geschrieben wird:
„Durch seine Geselligkeit trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei.“
Gemeint ist jedoch:
Neigt zu übertriebenem Alkoholgenuss.
Geschrieben wird:
„Für die Belange der Belegschaft bewies er stets Einfühlungsvermögen.“
Gemeint ist jedoch:
Sucht Sexkontakte bei Betriebsangehörigen.