Symptome, Ursachen und Therapie von Meteorismus und Flatulenz.
Blähungen – keine Krankheit, aber unangenehm, denn die Gasansammlungen im Darm machen sich meist in den unpassendsten Momenten bemerkbar. Was hilft wirklich?
Wenn es um den Begriff der Blähungen geht, bestehen vom allgemeinen Verständnis her oft unterschiedliche Meinungen. Versteht man nun unter Blähungen, die Winde die nicht herauskommen können und deshalb Bauchschmerzen verursachen oder die, die in unverhältnismäßig häufiger Frequenz den Darm verlassen? In der medizinischen Fachsprache gibt es zu beiden Vorgängen unterschiedliche Bezeichnungen. Während es sich beim Meteorismus um einen Zustand handelt, der von einer übermäßigen Gasbildung im Darm gekennzeichnet ist, die jedoch nicht oder kaum über den Anus in Form eines umgangssprachlichen Pups oder Furz entweichen kann und deshalb Bauchschmerzen verursacht, handelt es sich bei der Flatulenz um einen ständigen, oft auch gar nicht zu unterdrückenden Abgang von Darmwinden. Beide Formen sind recht unangenehm. Beim Meteorismus leidet der Betroffene selbst, bei der Flatulenz eher das Umfeld.
Blähungen können schon Säuglinge in den ersten Lebenswochen haben. Das Symptomenbild ist wohl allen Eltern unter dem Namen Dreimonatskolik bestens bekannt.
Ursachen für festsitzende oder übermäßige Darmwinde
Gründe für Blähungen können vielfältig sein. Ein recht häufiger Auslöser sind Nahrungsmittel. Obwohl man nicht allgemein sagen kann, dass diese oder jene Speise die unangenehme Symptomatik auslöst, gelten doch Hülsenfrüchte, vor allem Bohnen und Linsen, als blähungsfördernd. Weitere Ursachen können Stress, zu schnelles Essen und bestimmte Erkrankungen des Verdauungstraktes sein. Auch Alkohol, Milch, Getränke mit Kohlensäure und Kaffee können Meterorismus und Flatulenzen verursachen, weiterhin Medikamente wie Antibiotika und bestimmte Antidiabetika.
Behandlung von Blähungen
Die Therapie richtet sich nach den auslösenden Faktoren. Liegt beispielsweise eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor, so sollten die entsprechenden Lebensmittel aus dem Speiseplan gestrichen werden.
Zur Unterstützung der allgemeinen Verdauung helfen Heilpflanzen wie Artischockenblätter, Kümmel, Anis oder Fenchel, die Bitterstoffe enthalten und somit die Tätigkeit der Verdauungssäfte anregen. Zusätzlich bewirken sie einen verbesserten Abtransport der Gase aus dem Darm und sind krampflösend.
Entschäumer-Präparate verwandeln die kleinen Luftbläschen im Darm in große Blasen. Diese lösen sich schneller auf und können somit rascher ausgeschieden werden. Wirkstoffe sind Substanzen wie Dimeticon oder Simeticon. Sie sind jedoch nicht zur Behandlung von chronischen Blähungen geeignet.
Verdauungsenzyme werden verordnet, wenn den Blähungen eine verminderte Leistung der Bauchspeicheldrüse zugrunde liegt.
Hausrezept gegen Blähungen
Folgende Teemischung unterstützt die Verdauung und wirkt gegen die unangenehmen Blähungen. Die Zutaten kann jede Apotheke besorgen und mischen.
20 g Fenchelfrüchte
20 g Kümmelfrüchte
20 g Schafgarbenkraut
20 g Angelikawurzel
10 g Anis
10 g Tausendgüldenkraut
Einen Teelöffel der Mischung im Mörser zerreiben, da Fenchel, Kümmel und Anis auf jeden Fall aufgebrochen werden müssen, damit die heilkräftigen Inhaltstoffe voll zur Wirkung kommen können. Die Kräuter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse trinken. Die Mischung ist auch für Kinder geeignet. Säuglinge in den ersten Wochen und Monaten sollten jedoch noch keine Tees verabreicht bekommen, die Bitterstoffe wie Tausendgüldenkraut oder Angelikawurzel enthalten. Hier hat sich seit Jahrzehnten der Vier-Winde-Tee bewährt, der neben den klassischen Kräutern wie Fenchel und Kümmel meist noch Pfefferminz und Kamille enthält.
Geräuschlose und wohlriechende Darmwinde – eine Erfindung, die sich nicht durchsetzen konnte
1933 ließ sich ein Stuttgarter Kaufmann ein gar kurioses Gerät handelsrechtlich schützen. Ein „Darmentgaser“ mit dem Namen Melo wurde mit folgenden Worten beworben: „Melo ist ein Apparat zum Einsetzen in den After. Er macht Blähungen geräuschlos, und vermöge seiner besonderen Einrichtungen verleiht er übel riechenden Blähungen Wohlgeruch, je nach Wunsch: Rosen-, Narzissen- oder Maiglöckchenduft.“ Nähere Informationen über den Erfolg des Gerätes sind jedoch nicht bekannt und scheinen „vom Winde verweht.“