Fit fürs Studium? Das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg. Lehramt Gymnasium ist ein beliebter Studiengang in Baden-Württemberg. Trotzdem sollte man sich vor Studienbeginn gut darüber informieren, was auf einen zukommt.
Viele Schulabgänge aus Baden-Württemberg interessieren sich für ein Studium des Lehramts fürs Gymnasium. Dabei ist die Wahl Fächerkombination nur ein kleiner Aspekt, mit dem man sich vor Studienbeginn beschäftigen muss.
Studienaufbau und Organisation
Momentan werden die Lehramtsstudiengänge für Gymnasien in Baden-Württemberg nur an den staatlichen Universitäten Freiburg, Konstanz, Stuttgart, Heidelberg, Tübingen und Mannheim angeboten. Obwohl in anderen Bundesländern das Lehramtsstudium schon auf die modularisierte Form des Bachelor- und Mastersystems umgestellt wurde, ist der Abschluss trotz Bologna-Prozess in Baden-Württemberg immer noch das Saatsexamen, obwohl die Hochschulen momentan an einem Umstellungsprozess arbeiten, der ab dem Wintersemester 2010/11 in Kraft treten soll. Die Regelstudienzeit liegt in Baden-Württemberg für alle gymnasialen Lehramtsstudiengänge bei zehn Semestern, wobei in diesen Semestern sowohl das Praxissemester sowie die obligatorischen Auslandsaufenthalte bei den Fremdsprachen enthalten sind. Wählt man zu den beiden Hauptfächern ein Erweiterungsfach, das man entweder als Haupt- oder Nebenfach studieren kann, hat man zwischen zwei und drei Semestern mehr Zeit.
Der wissenschaftliche Teil
Das Lehramtsstudium wird in zwei Abschnitte geteilt. Der wissenschaftliche Teil wird in Form des Fachstudiums an der Hochschule studiert und mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Welche Voraussetzungen man als Student innerhalb der Fächer erfüllen muss, um zu der wissenschaftlichen Prüfung zugelassen zu werden, kann der wissenschaftlichen Prüfungsordnung entnommen werden. Diese Prüfungsordnung, kurz WPO genannt, ist auf den Seiten der Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe oder Freiburg zu finden. Die Studierenden können sich dort auch über den Ablauf und die obligatorischen Prüfungen während des Studiums informieren. Übrigens wird es ab dem Wintersemester 2010 eine neue Prüfungsordnung geben, die den schmeichelhaften Namen „GymPO“ trägt. Alle Studenten, die im Winter 2010 in Baden-Württemberg das Lehramtsstudium fürs Gymnasium beginnen, werden nach dieser Ordnung studieren.
Das zweite Staatsexamen
Hat man die erste Hürde, sprich das erste Staatsexamen geschafft, wird die Ausbildung in Form des Vorbereitungsdienstes, auch Referendariat genannt, fortgesetzt. Das Referendariat dauert achtzehn Monate und findet an einer Schule im Kreis des betreuenden Regierungspräsidiums statt, bei dem man sich für den Vorbereitungsdienst beworben hat. In den ersten sechs Monaten erhält man intensiven Unterricht am örtlichen Seminar für Lehrerbildung. Dabei spielen Schulrecht und Notengebungsrecht eine entscheidende Rolle. In der Zeit des Referendariats wird man stets durch einen Mentor betreut, der sich einzelne Stunden ansieht und evaluiert. Am Ende des Vorbereitungsdienstes stehen das zweite Saatsexamen und ein Unterrichtsbesuch vom Oberschulamt.
Hat man dies ebenfalls bestanden, steht der Laufbahn als Lehrer am Gymnasium nichts mehr im Weg. Gerade junge Lehrer, die direkt aus dem Referendariat kommen, sind an den örtlichen Schulen sehr beliebt und können sich auch an allen Schulen ihrer Wahl, auch außerhalb Baden-Württembergs, bewerben.