Wie kann man den Übergang zur Schule erleichtern? Mit einer einfühlsamen Begleitung für Erstklässler. Wie gewöhnt sich das Kind an Hausaufgaben?
Ein Erstklässler zu sein ist für das ehemalige Kindergartenkind eine Umstellung. In der Kita war es im letzten Jahr eines von den Großen. Nun gehört es in der Schule wieder zu den Kleinsten. Die Umgebung ist neu, die Lehrer zum größten Teil noch unbekannt, es gibt einige neue Kinder. Es gilt, sich wieder in eine neue Gruppe einzufinden. Dem Kind ist auch nicht immer klar, was denn nun von ihm erwartet wird. Aus diesem Grund ist der erste Lehrer so wichtig für ein Kind. Er ist der Bezugspunkt, der es im Idealfall verlässlich und freundlich durch die erste unsichere Zeit begleitet.
Unterstützung durch die Familie für den Schulanfänger
Den ersten Schultag feierlich zu gestalten, erleichtert den Kindern den Übergang. Mancherorts findet ein Einschulungsgottesdienst statt. Das ist ein Ritual, um den Kindern mit guten Worten Kraft und Mut für den neuen Lebensabschnitt zu geben. Gut aufgebhoben kann sich das Kind fühlen, wenn beide Elternteile und, wenn möglich, auch die Großeltern dabei sind. Wenn sich am Nachmittag die Familie zu Kaffee und Kuchen wieder trifft, und das Kind noch einmal über seine Erlebnisse berichten kann, steht es am Ende seines Ehrentages wieder im Mittelpunkt.
In den ersten Monaten können Eltern das Kind unterstützen indem sie dem Kind zuhören, wenn es von seinen Erlebnissen erzählt. Das ermöglicht dem Kind, seine Erlebnisse zu sortieren, einzuordnen und zu verarbeiten. Es braucht auch manchmal Anregungen und Tipps, ein Problem vielleicht noch einmal von einer anderen Seite aus zu betrachten.
So lange das Kind noch nicht selbst schreiben kann, können die Eltern damit beginnen, ein Schultagebuch zu schreiben. Jeden Abend wird dort festgehalten, was an dem jeweiligen Tag a) Am schönsten war und b) Am schlimmsten war. Werden zu jedem Punkt zwei Sätze geschrieben, hat man später eine schöne Erinnerung an diese Zeit. Sobald das Kind schreiben gelernt hat, möchte es sicher selbst sein Tagebuch fortführen. Auf diese Art übt es gleichzeitig seine neue Fähigkeit zu verbessern.
Schulranzen & Co. für den Schulstart
Meistens haben die Kinder schon eine ganz genaue Vorstellung davon, wie ihr Ranzen aussehen soll. In einem guten Fachgeschäft kann es den richtigen aufsetzen und näher anschauen. Es gibt Ranzen für zierliche Kinder und Ranzen, die für kräftigere Kinder geeigneter sind. Wenn möglich, sollte man voraus denken, ob diese Schultasche dem Kind auch noch in vier Jahren gefallen könnte. Die meisten Eltern können und wollen nicht alle zwei Jahre eine neue kaufen, weil sie dem Kind nicht mehr gefällt.
Welche Materialien die Kinder zum Schulstart brauchen, erfahren die Eltern rechtzeitig von der Schule in einer schriftlichen Mitteilung. Diese Dinge variieren von Schule zu Schule.
Hausaufgaben für die Erstklässler
Um sich an die regelmäßige Erledigung der Hausaufgaben zu gewöhnen, braucht das Kind feste Rituale. Es ist wie mit dem Zähneputzen und vielen anderen Routinearbeiten. Hat man es ein paar Mal gemacht, ist es selbstverständlich geworden. Empfehlenswert ist deshalb, die Hausaufgaben immer zu der gleichen Zeit zu machen. Beispielsweise direkt nach dem Mittagessen. Manche Kinder brauchen erst einmal ganz viel Bewegung. Für sie kann man erst mal eine Stunde Action im Garten oder auf dem Spielplatz einplanen. Hier muss man ein bisschen ausprobieren, um die richtige Art zu finden.
Von Anfang an sollte dem Kind klar sein, dass es selbst für seine Hausaufgaben verantwortlich ist. Es geht darum, den in der Schule gelernten Unterrichtsstoff zu festigen und das Kind soll lernen, selbständig zu arbeiten. Dafür muss die Umgebung dementsprechend vorbereitet sein. Ein ruhiger, aufgeräumter Platz ist selbstverständlich. Alle benötigten Materialien sollten bereit liegen. Die Eltern können ruhig daneben sitzen und das Kind ermutigen, falls es nötig ist. Wichtig ist aber, nicht zu schnell mit einer Lösung einzuspringen, sondern dem Kind die Möglichkeit zu geben, von alleine darauf zu kommen.
Wenn das Kind nach den Hausaufgaben den Ranzen für den nächsten Tag gepackt hat, ist das Thema Schule abgeschlossen und es kann seine Freizeit genießen.
Was ist noch wichtig für den Schulanfang?
Ideal ist es, wenn die Eltern einen guten Kontakt zur Schule pflegen. So werden Missverständnisse und Schwierigkeiten oft schon von vornherein vermieden. Wenn die Eltern der Schule gegenüber negativ eingestellt sind, wirkt sich das auch auf die Einstellung des Kindes aus. Die Motivation leidet und das Lernen fällt schwerer.
Sprechen die Eltern Fragen gleich an, ergeben sich oft Lösungen, die für alle befriedigend sind. Ist ein Kind beispielsweise Linkshänder, kann man in Absprache mit den Lehrern dafür sorgen, dass es links neben einem Rechtshänder sitzt, damit sich die Kinder nicht gegenseitig stören.