Bekömmlicher Vertreter – auch für kohlempfindliche Menschen. Chinakohl ist knackig-frisch, milder, zarter und bekömmlicher als manch andere Kohlart und eignet sich daher auch für Menschen, die Kohl ansonsten nicht so gut vertragen.
Bereits seit dem 5. Jahrhundert wird der Chinakohl im Norden Chinas angebaut, wo er „Zahn vom weißen Drachen“ genannt wird. Vermutlich ist er aus einer Kreuzung zwischen dem chinesischen Blattgemüse „Pak-Choi“ und einer Rübenart hervorgegangen. Erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird die früher nur aus Chinarestaurants bekannte Kohlvariante in Europa angebaut und wird seitdem immer beliebter. In Deutschland werden jährlich ca. 40.000 Tonnen Chinakohl geerntet – Tendenz steigend.
Wissenswertes über Chinakohl
Mit unseren vom Wildkohl abstammenden Kohlarten ist der Chinakohl nur insofern verwandt, als dass auch er zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehört. In seiner äußeren Form unterscheidet er sich aber grundlegend, denn der sonst bei Kohl typische Strunk fehlt hier vollständig. Die Blätter schließen sich von der Wurzel aus zu einem kegelförmig lockeren oder rundovalen festen Kopf von 50 bis 60 cm Länge zusammen.
Der Großteil des Chinakohls wird Mitte bis Ende Juli ausgesät und gelangt nach einer kurzen Vegetationszeit von nur 8 bis 10 Wochen schon im September auf den Markt. Da die Pflanzen Temperaturen bis – 6 ° C vertragen, kann bis in den Winter hinein geerntet werden. Dabei sind Vorsicht und Sorgfalt unerlässlich, da die knackigen Blätter schnell brechen und Verletzungen zu Faulstellen führen können. Weil er sich nach Abschluss der Ernte in Kühlräumen oder Kohlscheunen einige Zeit lagern lässt, ist heimischer Chinakohl aus dem Herbstanbau von September bis März auf dem Markt. Daneben gibt es einen Sommeranbau mit Pflanzungen ab März. Diese Ware ist ab Mitte Mai auf dem Markt. Die Lücke zwischen März und Mai wird durch Chinakohl aus dem Unterglasanbau geschlossen, sodass das knackige Gemüse ganzjährig angeboten werden kann.
Inhaltsstoffe von Chinakohl
Durch seinen hohen Wasseranteil von 95 % ist Chinakohl sehr kalorienarm: 100 Gramm enthalten lediglich 12 Kalorien. Sein hoher Vitamin-C-Gehalt macht Chinakohl zu einem wichtigen Lieferanten dieses Vitamins. Weitere wichtige Vitamine sind Folsäure, Provitamin A und Vitamin B6. Neben den Mineralstoffen Kalium, Calcium und Eisen enthält Chinakohl außerdem die für viele Kohlarten typischen Glucosinolate, das sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, die für den typischen Geschmack und Geruch verantwortlich sind. Diese haben vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen, stärken z.B. die Immunabwehr, schützen die Körperzellen und senken den Colesterinspiegel. Die Senföle sorgen dafür, dass Chinakohl leicht bekömmlich und somit auch für „kohlempfindliche“ Personen geeignet ist.
Tipps rund um Einkauf, Lagerung und Zubereitung
Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass die Schnittfläche des Chinakohls hell und frisch aussieht und die Blattränder knackig und fest sind. Dann gibt es auch keinerlei Abfall und der Kohl kann Blatt für Blatt verwendet werden. Die Köpfe können, in Folie verpackt, bis zu 10 Tage lang im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden. Zum Einfrieren, sollte der Kohlkopf zerkleinert, kurz blanchiert und abgetropft in Folie, Beutel oder Behälter verpackt werden. Die Haltbarkeit bei -18 °C beträgt dann etwa 4 Monate.
Aus Chinakohl lassen sich sowohl knackige Salate als auch leckere Eintöpfe und feines Gemüse, z.B. aus dem Wok, zubereiten. Daher wird er auch „Kochsalat“ genannt. Als Garzeit reichen 8 bis 10 Minuten, sodass die wertvollen Nährstoffe geschont werden.