Wanderungen im Herbst können richtig schön sein. Einige Beispiele für lohnenswerte Ziele, mit denen es sich die Wandersaison schön ausklingen lässt.
Bevor der Winter kommt, noch einmal in die Berge gehen. Noch ein letztes Mal am Gipfel stehen und die Aussicht genießen. Ein letztes Mal auf der Alm einkehren und sich über die schweren Beine am Abend freuen. Ein letztes Mal, bevor der Winter auf den Bergen Einzug hält und viele Gipfel für die nächsten Monate unerreichbar bleiben. Doch wo ist es im Herbst besonders schön? Welche Tour eignet sich besonders für diesen letzten schönen Herbstmoment?
Karwendel: Herbst im großen Ahornboden
Der große Ahornboden ist das ganze Jahr über ein wunderschönes Plätzchen im Karwendel. Doch in den Herbstmonaten ist die Stimmung hier noch mal eine ganz besondere. Die Ahornbäume leuchten dann in Rot, Orange und Gelb und erzeugen ein ganz besonderes Licht. Von hier aus lassen sich einige lohnenswerte Herbstwanderungen unternehmen, wie zum Beispiel auf die Binsalm.
Die Binsalm ist in gut einer Stunde vom Ahornboden aus zu erreichen. Die Wanderung beginnt direkt am großen Ahornboden und führt zunächst am Alpengasthof Eng und später an den Engalmen vorbei. Hinter den Engalmen führt ein Wegweiser zur Binsalm. Von hier aus besteht auch die Möglichkeit für weitere Touren, zum Beispiel auf die Hahnkamplspitze, die in gut einer Stunde ab der Alm erreicht ist.
Südtirol: Ideal für Herbstwanderungen
Wenn es nördlich der Alpen schon langsam kälter wird und der Schnee immer weiter ins Tal kommt, kann es in Südtirol noch schöne und warme Tage geben. Ebenso sind die Gipfel unter Umständen länger schneefrei, als weiter im Norden. Zudem wird die Bergwelt in Südtirol nun leerer und die Gipfelruhe steht nicht mehr nur im Reiseführer.
Schöne Herbsttouren führen zum Beispiel auf das Rittner Horn, das Latzfonser Kreuz oder auf den Gitschberg. Vor allem das Rittner Horn bietet an klaren Herbsttagen eine schöne Aussicht auf die Ötztaler-, Stubaier- und Zillertaleralpen, sowie den Ortler, die Dolomiten und den Großglockner. Ausgangspunkt der Tour ist Oberbozen. Mit der Gondelbahn geht es von Pemmern zur Schwarzseespitze. Rund vier Stunden sind für den Aufstieg ein zurechnen und 420 Höhenmeter sind zu überwinden.
Die Route zum Latzfonser Kreuz ist dagegen schon etwas anspruchsvoller. Rund 720 Höhenmeter geht es hinauf. Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Kühhof hinter Latzfons. Das Latzfonser Kreuz (2.311 Meter) steht auf dem Grat, der die Kassianspitze und den Ritzlar miteinander verbindet.
Der Gitschberg ist wieder eine relativ leichte Herbstwanderung. Ab der Bergstation Gitschberg sind es rund 2 1/2 Stunden bis zum Gipfel. Unterwegs wird die Gitschhütte passiert, die zu einer Pause einlädt. Der Abstiegsweg führt wahlweise über die Aufstiegsroute oder über die Zasslerhütte und von hier aus zur Mittelstation der Gondelbahn.
Reintal: wenn es im Herbst ruhiger auf der Zugspitze wird
Im Sommer kann es im Reintal am Fuße der Zugspitze schon etwas voller werden. Der Strom an Bergsteigern, die es aus eigener Kraft auf Deutschlands höchsten Gipfel schaffen wollen, ist groß. Doch wenn es im Herbst ruhiger wird, hat das Reintal immer noch einiges zu bieten. Die Blätter verfärben sich, die Stimmung ist eine ganz besondere und die letzten Sonnenstrahlen wärmen beim Aufstieg. Rund vier Stunden sind für die Herbstwanderung bis zur Reintalangerhütte ab Garmisch-Partenkirchen einzurechnen. Der Weg ist gut beschildert und unschwierig. Zu Beginn führt er durch die Partnachklamm, die das ganze Jahr über geöffnet und auch im Winter tief verschneit und sehr sehenswert ist.