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Wandern im Karwendel – zur Schöttelkarspitze

Bergtour in Oberbayern von Mittenwald, Krün, Wallgau auch 50+. Die Rundwanderung auch für 50+ im Werdenfelser Land zur Schöttelkar- und Soiernspitze im Karwendel verspricht prächtige Aussichten vom Wetterstein bis zum Walchensee.

Die Bergwanderung von Wallgau oder Krün über den Seinskopf auf die Schöttelkarspitze und zurück über die Soiernhäuser und Fischbachalm ist eine aussichtsreiche und abwechslungsreiche Rundtour. Die Schöttelkarspitze mit den Soiernhäusern und dem Soiernsee wurde bereits von König Ludwig gerne besucht. Während er den bequemen Weg zu den Soiernhäusern wählte, mussten die Lakaien den nach ihnen benannten Lakaiensteig vorauseilen, um alles für den König zu bereiten.

Start in Wallgau, Isarsteg oder Krün

In Wallgau als auch bei Krün liegt der Parklatz an der Isar. Etwas kürzer wird die Rundtour, wenn man in Krün beginnt. Dafür ist der Rückweg nach Wallgau abwechslungsreicher. Von Wallgau über den Isarsteg Richtung Krün geht es eben entlang der jungen Isar. Achtung, sobald der Forstweg vom Parkplatz Krün erreicht wird, findet man nur beim genauen Hinsehen das Schild „Schöttelkarspitze“. Hier rechts der Straße aufwärts den Pfad in den Wald kommt man zu einem Fahrweg, der links weiter führt. Der Fahrweg verengt sich später zum Wanderweg. Nach etwa einer Stunde, vier Kilometern und 250 Metern Höhendifferenz hat man am Schwarzkopf an einer Kurve einen Aussichtspunkt erreicht, der die besondere Lage Mittenwalds im Werdenfelser Land zeigt (Bild-1).

Felsenköpfl – ein einprägsamer Rastplatz

Jetzt beginnt so richtig der Aufstieg. Und nach sieben Kilometern wurden in drei Stunden 850 Meter an Höhe gewonnen. Höchste Zeit, eine ausgiebige Rast einzulegen. Denn vom Felsköpfl mit 1.702 Metern Höhe gibt es einen traumhaften Ausblick über das Schöttelkar zur Schöttelkarspitze. Wer gerne fotografiert ist vom Motiv begeistert (Bild-2).

Über den Seinskopf zum Feldernkreuz

Die weitere Wanderung führt überwiegend angenehm steigend bergan bis zum Abzweig, wo man rechts weitergeht. Durch Latschen führt am Bergrücken der Weg auf einen freien Sattel. Hier kann man – der Aussicht wegen – über den Seinskopf wandern. Der unterhalb führenden Weg spart einige Höhenmeter. Auf dem 1.961 Meter hohen Seinskopf hat der Wanderfreund bereits über 1.100 Meter Höhe gewonnen (Bild-3). Hier lohnt eine Rast mit traumhafter Aussicht auf Mittenwald, Karwendel und Wetterstein. Weiter führt der Pfad zum Schöttelkarsattel auf 1.880 Meter hinunter. Danach ist es nicht mehr weit – nach 170 Höhenmetern wird das Feldernkreuz auf 2.048 Metern Höhe erreicht.

Variante Soiernspitze

Hier zweigt der Bergpfad zur Soiernspitze rechts ab für den, der noch höher hinauf will. Aber Vorsicht, der Wanderer hat jetzt bereits über zehn Kilometer zurückgelegt und der weitere Weg ist noch lang. Die Schöttelkarspitze ist als Aussichtsberg ebenso interessant wie die Soiernspitze (2.251 Meter). Als Variante ist bei guter Kondition dieser Umweg mit Abstieg zu den Soiernhäusern durchaus machbar. Der Mehraufwand an Zeit beträgt etwa zwei Stunden. Alternativ kann im Soiernhaus übernachtet werden.

Schöttelkarspitze

Trotz der Faszination der Soiernspitze mit ihrer eigenartigen Felsbänderunggeht muss der Bergfreund weiter. Er wandert links bergab und sieht bei einem Durchstieg die Schöttelkarspitze, die er über einen Grat dieser zustrebt (Bild-4). Der Berg sieht von hier wild und gefährlich aus. Aber, sobald der Grat überschritten ist, mündet der Pfad in den „Reiterweg des Königs“. Breit und gut ausgebaut führt dieser zum Gipfelkreuz (2.250 Meter). Jetzt – nach einer Gehzeit von etwa 5,5 Stunden und 11,1 Kilometern belohnt einen wirklich eine phantastische Panoramasicht: Karwendel, Wetterstein, Walchensee und der Blick zur nächsten Etappe: die Soiernhäuser mit dem Soiernsee (Bild-5). Ein roter Kreis markiert die Lage der Häuser. Der Abstieg führt von dort in Richtung linker Bildrand.

Abstieg zu den Soiernhäusern

Empfehlenswert ist hier die Hauptrast zu planen, wenigstens 45 Minuten, um all die Eindrücke festzuhalten. Der Abstieg auf dem breiten Reiterweg zu den Soiernhäusern ist leicht und nach 3,7 Kilometern kann man auf 1.616 Metern gemütlich vor oder im Haus sitzen und sich stärken. Von hier ist der Rückweg über den Lakaiensteg nach Wallgau noch neun Kilometer und etwa drei Stunden. Eventuell eine Übernachtung planen, wenn dies von der Kondition her erforderlich wird.

Rückweg über die Fischbachalm

Wer nicht schwindelfrei ist oder wenn regnerisches Wetter die Pfade rutschig macht, geht man kurz nach den Soiernhäusern rechts den Wanderpfad bergab bis zur Forststraße zur Fischbachalm. Reizvoller und bei gutem Wetter empfehlenswerter ist der links abbiegende Lakaienweg. Dieser hat ab und zu auf einigen Metern Länge sehr steile Abhänge am rechten Wegesrand – ist aber bei Trittsicherheit immer breit genug für ein entspanntes Wandern. Bald zeigt ein Rückblick einen imposanten Wasserfall. Nach etwa 90 Minuten mit Erreichen der Fischbachhütte sind weitere sechs Kilometer zurückgelegt.

Gemütliche Wanderung im Wald nach Krün

Von hier, kurz nach einer überdachten Bank, zweigt ein Waldweg rechts von der Straße ab in Richtung Au-Hütte. Bei der Variante Tourenbeginn Krün bleibt man auf der Straße, die direkt zum Parkplatz Krün zurückführt.

Der Waldweg mündet in eine Forststraße. Diese verlässt man links abbiegend in eine weitere Forststraße bis diese an einer dritten endet. Hier gehen wir rechts (links geht es zu Au-Hütte) in Richtung Isarsteg und beenden hier die Wandertour nach knapp 24 Kilometern in etwa 9,5 Stunden beim Parkplatz.

Weitere Informationen

Die angeführten Zeiten sind bequem einzuhalten auch für 50+ Wanderer. Die Gesamtdauer inklusive Pausen lag bei 13 Stunden. Informationen, wie Wegekarte, Etappenangaben und zusätzlche Bilder als PDF-Datei zum Anzeigen oder Download sind unter Touren abrufbar – auch für weitere Wanderungen.

In der Wanderregion Mittenwald und Umgebung ist die Wanderung Gehrenspitze empfehlenswert. Vom Charakter (Schwierigkeit, Entfernung und Höhendifferenz) ist sie ähnlich geartet.