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Vulkane – eine Buchbesprechung

Vulkane verbreiten eine gewaltige Faszination. Über die Hintergründe ihrer Entstehung berichtet der Geologe Ulrich Schreiber in diesem Buch.

Wenige Naturphänomene prägen die Erdoberfläche so wie die Vulkane. Doch diese besonderen Berge sind nicht nur in weit entfernten, exotischen Regionen der Erde zu finden. In seinem Buch geht der Professor für Allgemeine Geologie an der Universität Duisburg-Essen der Frage nach, ob sich ähnliche Katastrophen wie in Indonesien oder Island auch mitten in Deutschland ereignen könnten.

Wie ein Vulkan funktioniert

Die wichtigste Frage am Anfang dürfte die nach der „Funktion“ eines Vulkans sein. Beginnend mit der Entstehung der Erde gibt Ulrich Schreiber in kurzen Kapiteln trotzdem ausführlich Auskunft über die Zusammenhänge im Erdinnern. Er wirft einen Blick in die Tiefen der Erde und erläutert die Mechanismen der inneren Heizung unseres Planeten. Auch der Aufbau und die Entstehung von geschmolzenem Gestein schildert er in einer anschaulichen Sprache. Dabei schweift er nicht ab, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Auf diese Art nähert er sich wie das Magma Schritt für Schritt der Erdoberfläche.

Vulkanland Eifel

Die bekannteste deutsche Landschaft mit Vulkanen ist zweifellos die Eifel. Zahlreiche Zeugnisse von vulkanischen Aktivitäten aus vergangenen Epochen prägen hier immer noch die Landschaft. An ihrem Beispiel erläutert der Autor den Ablauf der Ausbrüche unterschiedlicher Vulkantypen. Außerdem gibt er einen kurzen Abriss der Erdgeschichte Deutschlands der vergangenen etwa 60 Millionen Jahre. Durch die bewusst knappe Schreibweise mag das ein oder andere Detail nicht hundertprozentig beschrieben sein. Doch in der Summe trägt diese Art der Formulierung zum guten Verständnis bei.

Vulkane und ihre Gefahren

Von jedem Vulkan geht immer eine Gefahr aus. Diese können vollkommen unterschiedlicher Art sein. Manche betreffen die näher Umwelt direkt. Andere wirke sich eher indirekt und über lange Zeiträume aus. Den verschiedenen Fragen in diesem Zusammenhang widmet Ulrich Schreiber ein ganzes Kapitel. Er erklärt die verheerenden Auswirkungen von Schlammströmen und deren Entstehung. Danach setzt er sich mit Aschefällen und pyroklastischen Strömen auseinander. Was im ersten Moment sehr unverständlich klingt, bekommt hier eine lobenswerte Transparenz.

Segen der Vulkane

Im Allgemeinen ist wenig von einem Segen der Vulkane zu sehen. Klimaveränderungen und die Verwüstung weiter Landstriche bringt man landläufig eher mit ihnen in Verbindung. Im letzten Kapitel seines Buches widmet sich der Geologe historischen Vulkanausbrüchen. Dabei geht er 72.000 Jahre in die Vergangenheit zurück. Vom Ausbruch des Toba in Indonesien reist Ulrich Schreiber nach Santorin und von dort wieder nach Indonesien zurück. Er schildert minutiös die Ausbrüche und ihre Auswirkungen etwa auf das Klima. Doch die Vulkane sind nicht nur Fluch. Ihre Hinterlassenschaften in Form von Aschen und anderen Lockergesteinen machen sich die Menschen schon seit Jahrtausenden zu nutzen. Manche Hochkultur wäre ohne sie nicht entstanden.

Insgesamt bietet das kleine Buch von Ulrich Schreiber eine gute Einleitung in das Thema Vulkane. Wer gerne etwas mehr wissen und tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem sei das Literaturverzeichnis dieses Buches empfohlen.