Ein Vulkan auf Island produzierte 2010 eine Aschewolke über Europa. Vulkanasche ist so etwas wie Steinstaub, nämlich erstarrte Lava geringer Korngröße.
Bei einem explosiven Vulkanausbruch werden Gase in großen Mengen, beispielsweise Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid, zusammen mit Vulkanasche bis in die Stratosphäre geschleudert. In neun bis zwölf Kilometern Höhe macht die Asche dann den Flugzeugen zu schaffen. Vulkanaschewolken gelten als sehr gefährlich, da sie Flugzeugmotoren verstopfen können, was schlimmstenfalls zum Ausfall der Triebwerke und zum Absturz führt.
Asche aus Vulkanen ist etwas anderes als Asche aus Verbrennungen
Auch wenn Lava bei einem Vulkanausbruch Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius erreichen kann, hat Vulkanasche nichts mit Verbrennungsasche zu tun, wie wir sie aus unserem Alltag von einem Holz- oder Kohlefeuer her kennen. Die vulkanische Asche ist verfestigte Lava und besteht aus Steinkörnchen, die unter 2 mm groß sind. Sie bildet sich immer dann, wenn die Lava sehr zäh ist, sodass sich große Mengen Gas darunter ansammeln und stauen. So wächst der Druck im Inneren des Vulkans, bis er sich explosionsartig entlädt. Sind die Vulkangase leichter als Luft, dann reißen sie die flüssige Lava in einer explosiven Ausdehnung in die Höhe, wobei diese fest wird und zu Vulkanasche erstarrt. Wolken aus Vulkanasche können gewaltige Ausmaße annehmen und, so vermutet man, das Klima beeinflussen.
Flugverbot und Aschewolke
Im Jahr 1991 explodierte der Pinatubo auf den Philippinen und schleuderte zehn Kubik-Kilometer Asche heraus, was einen messbaren Effekt auf die Temperatur und die Ozonschicht der Erde hatte. Das Gebiet um den Vulkan herum war aufgrund der Aschewolke tagelang in Dunkelheit gehüllt. Später wusch der Regen die Asche aus der Luft heraus, sodass sie sich in flockigen Schichten auf alles niederlegte. Im April 2010 verursachte die Eruption des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island ein sechs Tage dauerndes Flugverbot in Europa, da der Wind die Vulkanasche über dem Land verteilt hatte. Hunderttausende von Urlaubern saßen auf Flughäfen im In- und Ausland fest und konnten nicht wieder nach Hause fliegen. Der wirtschaftliche Schaden der Fluglinien wurde auf über eine Milliarde Euro geschätzt.
Vulkanasche Zusammensetzung
Chemisch gesehen besteht Vulkanasche größtenteils aus Siliziumdioxid, einer Verbindung aus Silizium und Sauerstoff. Siliziumdioxid ist auf unserem Planeten in großen Mengen vorhanden. Vereinfacht ausgedrückt ist es der Baustein aus dem die Erde gemacht ist. Im Alltag begegnet der Stoff uns meist als einfacher Sand. Man kann sich vorstellen, dass Sand in einem Flugzeugmotor verheerende Verwüstungen anrichten kann. Wird Vulkanasche von den Triebwerken angesaugt, dann kann sie in der Brennkammer des Motors schmelzen und später durch Verfestigung die Luftzufuhr verstopfen. Außerdem können Piloten innerhalb einer Aschewolke nicht gut sehen. Flugverbote aufgrund vulkanischer Aktivität sind keine Seltenheit. Das Verkehrschaos im April 2010 war jedoch in seinem Ausmaß bisher einmalig.