Studien belegen es: Vegetarier leben gesünder. Körpergewicht, Blutfettwerte und Knochendichte sind nur einige der Werte, die bei Vegetariern besser sind.
Vegetarische Ernährung setzt sich großteils aus Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und Gemüse zusammen. Ovo-lacto-Vegetarier konsumieren außerdem Milchprodukte und Eier. Die Nahrungsmittel eines Vegetariers enthalten durchschnittlich weniger gesättigte Fettsäuren und dafür mehr Ballaststoffe und Vitamine als die eines Nicht-Vegetariers. Daraus ergibt sich eine Vielzahl positiver Auswirkungen für die Gesundheit.
Zusammenhang zwischen Vegetarismus und Körpergewicht
Eine Untersuchung von mehreren groß angelegten Studien ergab, dass Vegetarier durchschnittlich schlanker sind als der Rest der Bevölkerung. Zwar schwanken die Werte der Studien, jedoch war in jeder ein um mindestens 1kg/m² gesenkter BMI (Body Mass Index, Wert zur Ermittlung des Verhältnisses von Körpergewicht zu Körpergröße) das Ergebnis [1]. Die Gründe dafür werden in einer geringeren Aufnahme von tierischen Fetten und einer höheren Aufnahme von Ballaststoffen vermutet. Dies lässt sich jedoch nicht für alle schlanken Vegetarier bestätigen. Es gibt auch Theorien, wonach der niedrigere BMI aus einem generell höheren Gesundheitsbewusstsein – assoziiert mit Sport – von Vegetariern resultieren könnte.
Die Blutfettwerte von Vegetariern
Wissenschaftliche Studien haben immer wieder festgestellt, dass der durchschnittliche Gesamtcholesterin-Wert im Blut von Vegetariern deutlich niedriger ist als der von Omnivoren („Allesfressern“). Genauer gesagt sind die Cholesterinwerte der Veganer(essen keinerlei Produkte tierischen Ursprungs, also auch keine Milch und Eier) durchschnittlich am niedrigsten. Wer sich vegetarisch und von Fisch ernährt, hat zwar höheres Gesamtcholesterin (vor allem höheres HDL „High Density Lipoproteins“, trivial auch „gutes Cholesterin“ genannt) als reine Vegetarier, jedoch niedrigeres als jene, die auch Fleisch essen.
Zusammenhang zwischen Herzinfarkt-/Krebsrisiko und vegetarischer Ernährung
Die niedrigeren Cholesterinwerte lassen auf ein deutlich vermindertes Risiko für Herzinfarkt schließen. Manche Studien sprechen von etwa 25 Prozent. Zurückzuführen ist dies auf einen besseren Zustand der Gefäße: die Arterien sind aufgrund besserer Blutfettwerte weniger verkalkt. Da in Industriestaaten die Todesfälle durch Herzinfarkt bei etwa 25 Prozent der Gesamtsterblichkeit liegen und vegetarische Ernährung das Risiko dafür deutlich mindert, könnten alleine in Großbritannien durch Vegetarismus geschätzte 40 000 Todesfälle pro Jahr verhindert werden [1].
Der Zusammenhang zwischen Vegetarismus und Krebs erfordert noch weitere wissenschaftliche Untersuchungen. Jedoch wird aufgrund epidemiologischer Fakten (weniger Darm-, Brust- und Prostatakrebs in sich überwiegend pflanzlich ernährenden Regionen) vermutet, dass Vegetarismus auch das Risiko für diese Krebs-Arten senken könnte.
Positive Auswirkungen des Vegetarismus auf Risiken von Krankheiten
Es gibt Hinweise dafür, dass Vegetarier – verglichen mit dem Rest der Bevölkerung – seltener an Verstopfung leiden und nicht so häufig an Diabetes mellitus und Divertikulitis (Ausstülpungen der Schleimhaut im Dickdarm) erkranken. Auch Probleme mit Gallensteinen und dem Appendix (Wurmfortsatz des Blinddarmes) treten wahrscheinlich bei vegetarischer Ernährung seltener auf [1]. Weitere Studien zur Absicherung der Daten sind notwendig. Vor allem hinsichtlich Knochendichte und Osteoporose wären weitere Untersuchungen interessant. Die blutdrucksenkende Wirkung von Vegetarismus konnte bereits hinreichend belegt werden.
Bei postmenopausalen Frauen (Frauen nach dem Wechsel) konnte festgestellt werden, dass die Hormonspiegel im Blut und im Urin sich signifikant von jenen der Nicht-Vegetarierinnen unterscheiden: Sie haben weniger Estriol (weibliches Hormon mit schwach östrogener Wirkung) und insgesamt weniger Östrogene im Urin, weniger Prolactin (Hormon für die Milchsekretion, mit psychologischer Wirkung) und mehr SHBG (sex hormone-binding globulin, bindet Sexualhormone) im Blut.
Konkret wirkt sich dies auf die Befindlichkeit der Frau aus und senkt möglicherweise auch das Risiko für Brustkrebs und Endometriose .