In der dunklen Jahreszeit haben Langfinger Hochkonjunktur. Tipps, wie man sich vor ungebetenen Gästen schützen kann.
Alle 3 Minuten passiert in Deutschland ein Einbruch. Dabei zeigt sich, dass Städte, die in der Nähe der Autobahn oder in unmittelbarer Nähe zu einem anderen Staat liegen, für Diebe attraktiver sind als Städte, die etwas abseits gelegen sind. Trotzdem sollte man sich immer vor unliebsamen Besuchern schützen.
Die Polizei warnt vor Einbrüchen
Besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit. Jetzt ist Hochsaison für Langfinger. Denn die meisten Einbrüche geschehen im Schutze der Dunkelheit, zwischen 16.00 und 21.00 Uhr, wenn viele Menschen noch bei der Arbeit oder beim Einkaufen sind. Die Einbrecher wollen möglichst ein Zusammentreffen mit den Bewohnern vermeiden, deshalb sind sie in der Nacht selten aktiv.
Durch Klingeln an der Haustür oder einen kurzen Telefonanruf überprüfen die Täter oft, ob jemand zu Hause ist. Die Abwesenheit der Hausbewohner und die frühe Dämmerung nutzen die Einbrecher dreist aus. Sie benötigen oft nur ein großen Schraubendreher und wenige Sekunden, um Türen oder Fenster aufzuhebeln. Meist sind es Gelegenheitsdiebe, die sich durch ein offenes oder gekipptes Fenster oder durch eine leicht auszuhebelnde Terrassentür geradezu zur schnellen Tat verleiten lassen. Über 70 % aller Einbrecher gelangen auf diesem Weg ins Haus, weil die Nebeneingänge schlecht einsehbar sind und die Täter so ungestört zu Werke gehen können.
Wenn das Aufhebeln eines Fensters oder einer Tür nicht in wenigen Sekunden gelingt, lassen die meisten von ihrem Vorhaben ab, da die Angst entdeckt zu werden sehr groß ist. Fast 40 % aller Versuche scheitern bereits an geeignetem Sicherheitsschutz, wie Einbruch hemmenden Fenstern und Türen, die sekundenschnelles Öffnen verhindern.
Mit einfachen Mittel die Sicherheit erhöhen
Erfahrene Einbrecher erkennen schon von weitem, wie hoch die Sicherheitsausrüstung eines Objekts ist und sparen sich die Mühe eines „Hausbesuchs“.
Mit einfachen Mitteln lässt sich der Sicherheitsstandard wesentlich erhöhen.
Äußerst wirkungsvoll ist die Beleuchtung mit Bewegungsmeldern, da Einbrecher bei ihrer Tätigkeit äußerst lichtscheu sind und Licht ihr größter Feind ist. Auch Zusatzschlösser an Fenstern und Terrassentüren bieten einen effektiven Sicherheitsschutz. Weitere Maßnahmen sind Video- und Alarmanlagen oder Zeitschaltuhren, die in der Dämmerung rechtzeitig für Beleuchtung sorgen, Rollläden morgens öffnen und in der Dämmerung abends schließen und so die Anwesenheit der Bewohner vortäuschen. Dinge, auf die es die Räuber besonders abgesehen haben, nämlich Bargeld, Schmuck, wertvolle Sammlungen, Sparbücher und Wertpapiere sind am sichersten in einem fest eingemauerten Tresor oder im Schließfach bei Ihrem Geldinstitut aufgehoben.
Bei längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, Nachbarn oder Bekannte zu beauftragen, nach dem Rechten zu sehen und die Briefkästen zu leeren, da überquellende Briefkästen ebenfalls als Einladung für Einbrecher verstanden werden können.
Jeden kann es treffen! Auch die Bewohner oberer Stockwerke in Mehrfamilienhäusern sind nicht unbedingt sicher vor ungebetenen Gästen. Wie jüngst in Freiburg geschehen. Behende wie Spiderman erklomm ein sportlicher Einbrecher mit Hilfe eines Seils mit Haken eine sechs Meter hohe Fassade, um über den Balkon in die Wohnung einzudringen. Also auch in den höheren Etagen ist es erforderlich, für entsprechende Sicherheit zu sorgen.
Vorsicht im Netz
Nicht etwa die viel diskutierten, von den Datenschützern bekämpften Online Dienste wie Google Earth und Street-View, führen zu einem Anstieg der Einbruchskriminalität, sondern die steil wachsende Zahl der Teilnehmer sozialer Netzwerke und deren oft sorgloser Umgang mit Daten und Informationen in Facebook und Co. Wer seinen Urlaub mit genauen Abreise- und Ankunftszeiten im Internet ankündigt, handelt aus der Sicht der Versicherungen grob fahrlässig und kann, im Fall eines Einbruchs, auf keinerlei Entschädigung hoffen.