Wie man Bewerbungen ohne konkrete Ausschreibung für sich nutzen kann. Als Alternative zur herkömmlichen Bewerbung kann eine Initiativbewerbung sinnvoll sein. Hierbei sind jedoch einige Besonderheiten zu beachten.
In bestimmten Fällen ist eine Initiativbewerbung sinnvoll, zumal ohne eine konkrete Stellenausschreibung etwaige Konkurrenz durch Mitbewerber, die sich auf eine Ausschreibung bewerben, entfällt. In den folgenden Fällen kann eine Initiativbewerbung zielführend sein:
- das Unternehmen inklusive der dazugehörigen Branche interessiert einen besonders,
- in Anlehnung an eine konkrete Stellenausschreibung, insbesondere dann, wenn man nicht alle geforderten Kriterien erfüllt oder wenn man testen möchte, ob auch in artverwandten Positionen Stellen zu besetzen sind,
- wenn man über Freunde oder Bekannte hört, dass in einem bestimmten Unternehmen, das den Bewerber interessiert, eine Stelle zu besetzen ist. Nicht alle offenen Stellen werden immer ausgeschrieben, insbesondere in der Werbebranche nicht.
Besonderheiten bei Initiativbewerbungen
Wird beispielsweise bei einem Unternehmen eine Marketing-Fachfrau gesucht und die Bewerberin selbst findet sowohl die Branche als auch das Unternehmen selbst interessant, bringt aber nicht alle in der Anzeige geforderten Qualifikationen mit, kann sie in der Initiativbewerbung beispielsweise anbieten, zunächst als Trainee einzusteigen, um hierüber weiteres Know-how zu erwerben und so später einen festen Arbeitsplatz zu erhalten.
Wie bei allen anderen Bewerbungen auch gilt der Grundsatz: nicht alle Qualifikationen und Abschlüsse, die man jemals erworben hat, ins Anschreiben aufnehmen, sondern nur solche, die für die Branche und das Unternehmen von Bedeutung sind. Bewirbt sich jemand initiativ als Werbetexter bei einer Agentur, macht es wenig Sinn, Eigenschaften wie „analytisch-konzeptionelles Denkvermögen“ oder „gutes Zahlenverständnis“ anzugeben. Bei einem Werbetexter stehen eher Kreativität, Humor, gute Allgemeinbildung, ein Gespür für Trends und Ähnliches im Vordergrund.
Angaben zur Gehaltsvorstellung haben in einer Initiativ-Bewerbungen grundsätzlich nichts verloren. Das Thema käme erst im persönlichen Gespräch zum Tragen, wenn das Unternehmen Interesse an einer Einstellung begründet.
Kurzbewerbungen als Alternative
Manche Bewerber rufen zunächst bei einem Unternehmen an, um zu erfragen, ob überhaupt Stellen zu besetzen sind und eine Bewerbung aussichtsreich erscheint. Für Bewerber, die nicht so gerne telefonieren, kann eine Kurzbewerbung eine Alternative sein. Diese besteht maximal aus Anschreiben und Lebenslauf. Weitere Unterlagen wie Zeugnisse und Zertifkate können nachgereicht werden, wenn das Unternehmen Interesse bekundet. Kurzbewerbungen sind kostengünstiger als der Versand von Bewerbungsmappen.
Vor- und Nachteile einer Initiativbewerbung
Wie bereits angesprochen, besteht bei Initiativbewerbungen ohne konkrete Stellenausschreibung häufig keine Konkurrenz zu Mitbewerbern. Andererseits kann es gerade bei großen Unternehmen, die täglich eine Flut von Initiativbewerbungen erhalten, dazu kommen, dass Initiiativbewerbungen nur wenig beachtet in irgendwelchen Ablagen landen. Aus diesem Grund kann nach einer gewissen Zeit ein freundliches Nachfassen sinnvoll sein, um sich angenehm ins Gedächtnis zu rufen.
Der Vorteil ist, dass man sein Profil gegebenenfalls nicht nur auf die in der Anzeige gewünschten Fähigkeiten und Kenntnisse einschränken muss, sondern die große Bandbreite seiner Persönlichkeit zeigen kann, wobei jedoch zu beachten ist, dass die Initiativbewerbung dennoch auf das Unternehmen und die Branche abzustellen ist.