In Internetcommunities, Foren oder Netzwerken gibt es immer wieder Streit. Bewusste Provokationen durch sogenannte Trolle sind häufig der Auslöser dafür. Im Internet geht es rund – besonders dort, wo Menschen virtuell zusammen kommen und ihre Meinungen austauschen. Dass dies nicht immer konstruktiv abläuft und oft in Streitigkeiten und Machtkämpfen ausartet, weiß jeder, der sich in sozialen Netzwerken, Foren oder anderen Communities bewegt. Doch wieso kommt es im Internet zu Streit und was kann man als Nutzer oder Webseitenbetreiber dagegen tun?
Meinungsvielfalt versus Streit in Diskussionsforen
Internetcommunities leben von der Meinungsvielfalt der verschiedenen Nutzer. Diese ist dort auch ausdrücklich erwünscht, denn nur durch einen lebhaften Erfahrungsaustausch kann ein Nutzer von einem Forum profitieren. Natürlich dürfen und sollen in einem Forum auch kritische Äußerungen gemacht werden. Ebenso sind Provokationen in einem gewissen Maße erlaubt. Schwierig wird der Umgang mit Provokationen erst, wenn diese massiv und ohne jegliche Rücksicht auf die anderen Mitglieder geäußert werden. Lässt sich der Provokateur nicht auf Schlichtungsversuche ein und schürt das Feuer immer weiter, läuft er Gefahr, dass sich die Internetgemeinde gegen ihn verschwört. Hat er beim Provozieren allerdings keine Forumsregeln verletzt, sind im Normalfall keinerlei Konsequenzen, wie beispielsweise der Ausschluss aus dem Forum oder die Löschung des Nutzerprofils zu befürchten.
Streitschlichtung im Internet
Falls es auf Internetplattformen zum Streit kommt, sollten die Mitglieder möglichst versuchen, diesen zu schlichten und auf ein sachliches Niveau zurück zu führen, so dass konstruktive Kritik wieder möglich ist. Ist der Streit persönlicher Natur, dann sollte er unbedingt aus dem Forum ausgelagert werden und beispielsweise über E-Mail-Korrespondenz beigelegt werden. Auf jeden Fall muss alles dafür getan werden, dass sich der Streit nicht verschärft. Als letzte Instanz kann der Webseitenbetreiber eingreifen, klare Forumsregeln formulieren und alle, die dagegen verstoßen, von der Diskussion ausschließen.
Von Trollen, Roten Heringen und Sockenpuppen
Besonders in kleineren und sehr speziellen Communities treiben sogenannte Trolle ihr Unwesen. Als Trolle werden diejenigen bezeichnet, die sich nur an einer Diskussion beteiligen, um zu provozieren. Hier geht es also nicht darum, einen Beitrag zum Gespräch zu leisten. Das Ziel der Trolle ist es, Diskussionen zu stören und zu sabotieren. Die Motive für solches Verhalten reichen von Langeweile über Spaß bis hin zu Aufmerksamkeit, Rache und dem Wunsch, die Community zu zerstören. Die einzige Möglichkeit einem Troll den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist ihn zu ignorieren. Dazu muss aber jedes Mitglied der Community bereit sein. Springt auch nur ein einziger Nutzer auf die Provokation an, dann hat der Troll sein Ziel erreicht. Deshalb kursiert auch der Leitsatz im Internet: DO NOT FEED THE TROLL. Also, Trolle bitte nicht (mit Beiträgen) füttern.
Als Symbol für das Füttern des Trolls wird eine ASCII-Zeichen-Kombination, bestehend aus ><((((°> benutzt, die einen roten Hering darstellen soll. Der ASCII-Art-Fisch dient auch dazu, andere Nutzer auf einen vermeintlichen Troll aufmerksam zu machen, dessen Beiträge genau unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls nicht darauf zu reagieren.
Ein Problem stellen sogenannte Sockenpuppen dar. Dies sind Fake-Profiles, die sich ein Troll schafft, um gegebenenfalls Streit zu schüren, wenn kein anderer Nutzer in der Community auf seine Provokationen eingeht. Dadurch hat ein Troll die Möglichkeit, seiner Stimme mehr Gehör zu verschaffen und verschiedene Meinungen gleichzeitig zu vertreten. Daher ist es wichtig, dass Nutzer vom Phänomen der Sockenpuppen wissen und für eventuelle Parallelen zwischen Diskutanten sensibilisiert werden: dazu gehört ein ähnlicher Schreibstil oder der Gebrauch derselben Füllwörter. Werden Sockenpuppen enttarnt, führt dies meist zum Ausschluss sämtlicher Profile in der Community, denn das Erstellen von Fake-Profiles ist verboten!