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Von heimlichen Siegern lernen – Motiviert und gestärkt aus der Krise gehen

Die Finanzkrise war auch ein heilsamer Schock. Das schnellste Comeback daraus gelingt den Meistern in der Kunst der Selbstmotivation.

Opfer der Wirtschaftskrise brauchen Argumente und Impulse, die eher Mut machen, als noch mehr Verzweiflung zu schüren. Zum Beispiel sollten sie sich lieber an den Gewinnern als an den Verlierern orientieren. „Starke Unternehmen profitieren generell von Schwächeperioden in Ihren Märkten“, behauptet beispielsweise Betriebswirtschaftsprofessor und Unternehmensberater Hermann Simon, der sich besonders dafür interessiert, mit welchen Strategien so genannte „Hidden Champions“, eher unbekannte Marktführer eigentlich den Weg an die Spitze schaffen – selbst dann, wenn rund herum alles den Bach runtergeht. Neben sparsamen Investitionsentscheidungen, Innovationsfreude bei gleichzeitiger Kundenorientierung und sehr selektiv ausgerichteten Geschäftsfeldern seien vor allem Visionen, die dann auch mit großer Entschlossenheit verfolgt werden, wichtige Bestandteile der Mixtur, die dauerhaften Erfolg garantiert.

Kompetenzen delegieren

Kreditklemme? Kein Grund zu verzagen: Statt Money-Power sollten sich Unternehmen vermehrt der Men-Power im eigenen Unternehmen widmen. Forscher des Instituts für Arbeitswissenschaften an der Universität Gesamthochschule Kassel, die sich mit „Kompetenzentwicklung in schnell wachsenden Unternehmen“ befassen, haben beispielsweise herausgefunden, dass sich Mitarbeiter zwar gerne und langatmig über Missstände beklagen, dafür aber verblüffend wenig Bereitschaft zeigen, sich selbst aktiv an positiven Veränderungen zu beteiligen. Mit daran Schuld sind jedoch auch diejenigen Bosse, die sich weigern, Kompetenzen und Verantwortung zu teilen und Aufgaben besser zu delegieren. So halten sie ihre Angestellten in Unmündigkeit und sind selber völlig überfordert.

Den Schlussstrich ziehen

Die meisten Niederlagen finden zuallererst im Kopf statt. Und nur dort kann man sie auch wieder wettmachen. Niederlagen sind nur ein Umweg, um sich zu neuen Glanzleistungen aufzuschwingen. Harte Rückschläge müssen nicht unbedingt das Ende der Karriere bedeuten. Und selbst aus hoffnungslosen Situationen kann man erfolgreiche Senkrechtstarts unternehmen. Es kommt lediglich darauf an, die Mutlosigkeit mit enthusiastischem Tatendrang hinwegzufegen und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wichtig: einen Schlussstrich zu ziehen. Ein Projekt, eine Firma, einen Job, der gründlich danebengegangen ist und den Glauben an die eigene Genialität erschüttert hat, muss man endgültig begraben. Es bringt nichts, den Ärger zu verdrängen, sondern man muss sich während eines begrenzten Zeitraums die eigenen Fehler und das Ausmaß widriger Umstände transparent machen. Anstatt sich dann aber monatelang mit immer neuen Analysen zu martern, sollte man eine endgültige Bilanz vornehmen, seine Lehren ziehen und den damit hinterlassenen Schlussstrich niemals mehr rückwärts überschreiten. Denn mit der Paranoia des Scheiterns im Nacken kann man seinem Motivationstief nicht entkommen. Ihr Blick zielt über den Horizont hinaus und nicht auf die Kläglichkeiten der Vergangenheit.

Charismatische Zielstrebigkeit

Egal wie tief man gefallen ist, – man sollte an sich selbst glauben und durchaus auf Größenwahn und charismatische Zielstrebigkeit setzen. Nur so lässt sich das scheinbar Unmögliche bewältigen. Wille und Überzeugung müssen ein Ausmaß annehmen, das nicht nur jeden außen stehenden Kritiker sondern vor allem den Miesmacher im eigenen Kopf an die Wand argumentiert. Nicht die leiseste Ahnung von Selbstzweifel oder Kleingeisterei darf im Gehirn herumspuken. In der Strategie müssen Korrekturen erlaubt sein, die eigene Fähigkeit, das Endziel zu erreichen, darf dabei aber nicht in Frage gestellt werden. Nur wenn jede Skepsis gegenüber den eigenen Möglichkeiten zermalmt ist, wenn nicht die Spur von zweifelnder Unsicherheit mehr zurückbleibt, wird ein neues Projekt in einem Siegeszug enden. Der Einzige, der das wirklich verhindern könnte, wäre man selbst

Am Besten versetzt man sich in die emotionelle Lage des eigenen Cheerleaders. So entwickelt man optimistische Glaubenssätze und prophetische Erfolgsprognosen für die eigene Zukunft, um sich zu Höchstleistungen zu motivieren. Nebenschauplätze sollte man ausblenden. Das aktuelle Schaffen muss das einzige bedeutende Projekt des momentanen Lebens sein, das allein Befriedigung und Aussicht auf Erfolg beschert.