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Volkskrankheit Diabetes – Ursachen und Behandlung der Zuckerkrankheit

Diabetes ist eine Volkskrankheit geworden. In Deutschland gibt es ungefähr 10 Millionen Diabetiker.

Der Diabetes hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Volkskrankheit entwickelt. Allein in Deutschland gibt es ungefähr 10 Millionen Diabetiker. Davon sind ca. 8 Millionen Typ 2-Diabetiker und 2 Millionen Typ 1. Bei diesen Zahlen handelt es sich aber nur im die bekannten Fälle. Da sich der Diabetes nicht bemerkbar macht, leiden wahrscheinlich noch viel mehr Menschen an dieser Krankheit. Eine Diabeteserkrankung wird meistens nur durch Zufall bei einer Routineuntersuchung diagnostiziert. Sobald der Blutzuckerwert bei einem nüchternen Patienten, das heißt seit mindestens vier Stunden nichts gegessen, über 160 mg/dl liegt, ist eine Zuckerkrankheit wahrscheinlich. In solch einem Fall muss natürlich noch eine genauere Diagnose folgen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das einfachste Verfahren ist der sogenannte Glucosetoleranztest. Bei diesem Test muss der Patient eine gewisse Menge Traubenzucker zu sich nehmen. Dann wird vor der Aufnahme des Traubenzuckers der Blutzuckerspiegel gemessen, eine Stunde später und schließlich zwei Stunden später. Anhand der Messwerte kann der Arzt feststellen, ob ein Diabetes vorliegt.

Diabetes Typ 1 oder Diabetes Typ 2

Nachdem der Diabetes diagnostiziert wird, muss festgestellt werden, ob es sich um einen Typ 1- oder Typ 2- Diabetes handelt. Das ist wichtig, um eine passende Therapie zu finden. Beim Typ 2-Diabetiker wird in der Bauchspeicheldrüse, genauer gesagt in den Langerhans’schen Inseln, noch das Hormon Insulin produziert. Doch das Insulin hat in dem Fall keine gute Qualität, oder es wird nicht genügend produziert. Das Insulin ist nötig, damit der Zucker aus den roten Blutkörperchen in die Körperzellen gelangen kann. Ist nicht genug Insulin im Körper, kann der Zucker nicht in die Zellen gelangen. Deshalb erhöht sich der Blutzuckerspiegel. Die Körperzellen sind aber auf den Zucker angewiesen, weil sie ihn als Energie benötigen. Bekommen die Zellen zu wenig Zucker, können sie absterben. Dadurch entstehen dann die gefürchteten Folgeerkrankungen. Das zweite Problem besteht darin, dass sich im Laufe der Zeit die roten Blutkörperchen immer mehr mit Zucker füllen und dadurch keine Kapazitäten mehr frei haben, um andere wichtige Substanzen, wie beispielsweise Sauerstoff, zu den Zellen zu befördern. Beim Typ 1-Diabetiker ist es im Prinzip genau das Gleiche, allerdings mit dem Unterschied, dass in der Bauchspeicheldrüse überhaupt kein Insulin mehr produziert wird. Typ 1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit, bei der körpereigene Abwehrzellen die Bauchspeicheldrüse schädigen. Meistens tritt so etwas als Folgeerscheinung von anderen Autoimmunkrankheiten, wie beispielsweise Rheuma oder ähnliches, auf.

Therapiemöglichkeiten der Zuckerkrankheit

Diabetes ist inzwischen sehr gut therapierbar, aber nicht heilbar. Ein Typ 2-Diabetiker wird in der Regel mit Tabletten behandelt. Diese Medikamente öffnen die Körperzellen und ermöglichen damit den Zuckerstoffwechsel. Da Typ 2-Diabetes in den meisten Fällen entstanden ist, weil der Patient an Übergewicht leidet, helfen in der Regel auch schon die Gewichtsreduktion und die Umstellung der Ernährung. Es muss dann auf die Aufnahme von großen Zuckermengen verzichtet werden. Das Beste ist natürlich, komplett auf Zucker zu verzichten und dafür Zuckerersatzstoffe zu verwenden. Bringen diese Maßnahmen keinen Erfolg, muss Insulin eingesetzt werden.

Beim Typ 1-Diabetiker hingegen kann eine Therapie nur mit der Injektion von Insulin durchgeführt werden. Doch auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. In der Regel wird ein sogenanntes Verzögerungsinsulin ein bis zweimal täglich gespritzt. Zu den einzelnen Mahlzeiten muss dann ergänzend ein schnellwirkendes Insulin injiziert werden. Um die bestmögliche Therapie herauszufinden, ist meistens ein Krankenhausaufenthalt von ca. 2 Wochen nötig.

Folgeschäden von Diabetes

Das größte Problem bei der Zuckerkrankheit sind die möglichen Folgeschäden. Ist ein Patient nicht optimal eingestellt, kann es im Laufe der Zeit zu sehr schweren Folgeschäden kommen. Da die Körperzellen aufgrund des Zuckermangels absterben, treten die Schäden meistens bei den kleinen Gefäßen auf. Besonders gefährdet sind die Nieren, das Herz, die Augen und die feinen Nervenzellen an den Gliedmaßen. Oftmals sterben Nervenzellen an den Füßen ab. Dadurch hat der Betroffenen kein Gefühl mehr in den Füßen und bemerkt kleine Verletzungen nicht mehr. Durch die schlechte Nährstoffversorgung verläuft der Heilungsprozess nur sehr eingeschränkt. Dadurch kann es zu Entzündungen kommen, die auch die Knochen angreifen können. In solchen Fällen bleibt dann meistens nur noch die Amputation als einzige Möglichkeit, den Patienten zu retten. Aber auch die Schäden an den Nieren können lebensbedrohlich werden. Es kann zur Blutvergiftung führen, wenn die Nieren nicht mehr richtig funktionieren. Aus diesem Grund landen Diabetiker häufig bei der Dialyse.

Forschung und zukünftige Behandlungsmöglichkeiten

Mediziner und Wissenschaftler forschen daran, Diabetes zu heilen. Es laufen zurzeit Versuche mit der Transplantation von den Langerhans’schen Inseln. Mit dieser Methode kann man aber nur eine sehr geringe Zahl von Diabetikern helfen. Es laufen aber auch Versuche mit Stammzellen. Doch das ist sehr umstritten, weil es für die Stammzellenforschung sehr enge Vorschriften gibt.