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Vitamin C schützt nicht vor Krebs

500 mg Ascorbinsäure zeigte keinerlei Effekt bei Krebsvorbeugung.

Physicians Health Study II: Eine Nahrungsergänzung mit 500 Milligramm Vitamin C und/oder Vitamin E (400 IU) zeigte keinen Einfluss auf das Risiko einer Tumorerkrankung

 

Große Hoffnungen wurden in die segensreichen Wirkungen der antioxidativen Vitamine C und E gesetzt – große Studien haben diese Hoffnungen zunichte gemacht: die Physicians Health Study II zeigte nun, dass weder Vitamin C oder Vitamin E alleine noch zusammen eingenommen gegenüber einem Placebopräparat vor Prostatakrebs oder anderen Tumorerkrankungen schützen.

Physicians Health Study II

Dr. J. Michael Gaziano vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und seine Mitarbeiter untersuchten im Rahmen der „Physicians Health Study II“ die Daten von 14.641 männlichen Ärzten aus den USA. Zu Beginn der Studie im Jahre 1997 hatten diese ein Durchschnittsalter von 64 Jahren, wobei 1.307 Ärzte zuvor schon an Krebs erkrankt waren. Jeder der Studienteilnehmer erhielt nach einer zufälligen Auswahl über eine Dauer von durchschnittlich acht Jahren entweder:

– 500 Milligramm Vitamin C täglich und ein Vitamin-E-Scheinpräparat (Placebo) alle zwei Tage,

– 500 Milligramm Vitamin C täglich und 400 Internationale Einheiten (IU) Vitamin E alle zwei Tage,

– ein Vitamin-C-Placebo täglich und 400 IU Vitamin E alle zwei Tage,

– oder ein Vitamin-C-Placebo täglich und ein Vitamin-E-Placebo alle zwei Tage.

1.008 mal Prostatakrebs – 1.943 mal andere Tumore

Nach einer durchschnittlichen Behandlung von acht Jahren wurden insgesamt 2.951 Krebserkrankungen diagnostiziert: 1.008 Fälle von Prostatakrebs und 1.943 Fälle anderer Tumore. Die vier Studienarme wurden statistisch nach dem so genannten Hazard Ratio-Verfahren ausgewertet. Für Vitamin C alleine als Nahrungsergänzung zeigte sich, dass Ascorbinsäure weder vor Prostatakarzinom noch anderen Krebsarten schützt. Nahmen Studienteilnehmer beide Vitamine zusammen ein, zeigte sich keinerlei Einfluss auf das Risiko an einem Prostatatumor oder einen anderen Tumor zu erkranken. Für Vitamin E als alleinige Nahrungsergänzung zeigte das Hazard Ratio einerseits einen Rückgang von 3 Prozent bei Prostatakrebs, jedoch eine Zunahme von vier Prozent bei allen anderen Krebsarten.

Ein Silberstreif am Horizont?

Mittlerweile scheint es statistisch nahezu ausgeschlossen zu sein, dass eine schützende Wirkung der beiden antioxidativen Vitamine C und E übersehen wurde: Wegen der großen Anzahl der Studienteilnehmer der „Physicians Health Study II“ und der zeitgleich publizierten SELECT-Studie mit Vitamin E und Selen als Nahrungsergänzung. Doch das Editorial im „Journal of the American Medical Association“ sieht noch einen letzten Silberstreifen am Horizont: Eine weitere Studiengeneration könnte eventuell nach Durchführung von Gentests erfolgen, wenn bestimmte genetische Marker bekannt sind, die bei dem Patienten einen Nutzen durch die Nahrungsergänzung versprechen.