Eine Überdosierung von Vitamin B6 ist bei oraler Einnahme selten. Vitamin B6-Mangel kommt meist in Zusammenhang mit Krankheiten und bei Mangelernährung vor.
Bei normaler Ernährung ist Vitamin B6-Mangel in der Allgemeinbevölkerung selten. Mangelerscheinungen können jedoch vor allem bei übermäßigem Alkoholkonsum auftreten oder wenn bestimmte Krankheiten die Aufnahme des Vitamins im Darm behindern. Viele Menschen nehmen Vitamin-Präparate auf gut Glück, weil sie einen Mangel vermuten. Nutzen Vitamintabletten der Gesundheit oder schaden sie eventuell sogar?
Vitamin B6 hat wichtige Funktionen im Stoffwechsel
Vitamine sind für zahlreiche Körperfunktionen unerlässlich. Mit wenigen Ausnahmen kann der Körper diese Stoffe nicht selbst bilden. Sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Vitamin B6 spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese sowie beim Auf- und Abbau von Eiweißstoffen. B6 ist an über 100 enzymatischen Reaktionen beteiligt.
Der Tagesbedarf an Vitamin B6 ist keine konstante Größe und abhängig von der Eiweißaufnahme. Er beträgt für einen normalgewichtigen Erwachsenen 1,2 bis 1,5 mg. Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf. Da Vitamin B6 immer zusammen mit Proteinen in der Nahrung vorkommt, entwickeln Menschen, die sich eiweißreich ernähren, seltener einen Vitamin B6-Mangel. Vor allem Vegetarier sollten auf proteinhaltige Nahrung achten.
Vitamin B6-haltige Lebensmittel
Vitamin B6 kommt fast in allen Lebensmitteln tierischen und pflanzlichen Ursprungs vor, zum Beispiel in Fisch, Nüssen, Soja, Hühnerei, Hülsenfrüchten, Fleisch und Getreide. Besonders Vitamin B6-reich sind Weizenkleie, Weizenkeime und Sardinen. Der Körper kann das Vitamin aus pflanzlichen Quellen schlechter aufnehmen als aus tierischen Nahrungsmitteln. Das liegt daran, das Vitamin B6 in Pflanzen oftmals an Glucose gebunden vorliegt.
Wie viele andere Vitamine ist auch Vitamin B6 lichtempfindlich und hat eine mittlere Hitzestabilität. Das ist der Grund dafür, warum frische Rohkost wesentlich mehr Vitamine enthält als eingekochtes Dosengemüse. Der Körper speichert Vitamin B6 vor allem in der Leber und in der Muskulatur als Pyridoxal-Phosphat. Wir haben also ein Vitamin B6-Depot und können Schwankungen des Bedarfs eine Zeit lang ausgleichen.
Vitamin B6-Mangel: Mangelerscheinungen
Ein Mangel an Vitamin B6 führt zu schwerwiegenden Symptomen mit Hautentzündungen, Blutarmut und Störungen des Nervensystems. Auch Abgeschlagenheit und Müdigkeit können von Vitamin B6-Mangel kommen. Ein schwerer Mangel führt zur Entgleisung des Stoffwechsels. All diese Symptome können auch krankheitsbedingt sein. Vitamin B6-Mangel kommt in Zusammenhang mit bestimmtem Magen-Darm-Erkrankungen öfters vor. Auch bei Alkoholismus, Zöliakie sowie angeborenen Vitamin B6-Stoffwechsel-Defekten wurde ein B6-Mangel häufiger als bei Gesunden beobachtet. Bei Mangelerscheinungen sollte man immer zuerst einen Arzt zurate ziehen, ehe man zur Vitamintablette greift.
Sind hoch dosierte Vitamine gefährlich?
Die Vitamine der B-Gruppe sind wasserlöslich und werden über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Dadurch ist die Gefahr einer Überdosierung durch orale Einnahme von Vitamin B6-Präparaten gering und kommt selten vor. Giftwirkungen bei übermäßiger Einnahme von Vitamin B6-Tabletten treten erst bei einer täglichen Dosis von 50-500 mg ein und auch nur dann, wenn die Vitamingabe über Monate hinweg verabreicht wird. Dann allerdings kann es zu schwerwiegenden, teilweise irreversiblen Schädigungen des Nervensystems kommen.