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Verkrümmung der Wirbelsäule: Skoliose

In schweren Fällen ist eine Operation unumgänglich. Rückenschmerzen sind mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden. Ein Grund dafür kann eine Skoliose sein.

Wird eine Skoliose festgestellt, schwirren einem Patienten zahlreiche Fragen im Kopf herum. Auf die wichtigsten soll hier eine Antwort gegeben werden.

Was ist eine Skoliose?

Eine Skoliose ist eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule mit Drehung der einzelnen Wirbelkörper. Meist entstehen bei einer skoliotischen Wirbelsäule einander gegenläufige Bögen, die sich gegenseitig kompensieren, da das Gleichgewicht des Körpers so gehalten wird.

Bei einer Skoliose unterscheidet man zwischen idiopathischen und sekundären Skoliosen. Zu den sekundären Skoliosen zählen sowohl kongenitale, angeborene Skoliosen, als auch neuromuskuläre Skoliosen. Die idiopathischen Skoliosen sind mit 80 Prozent der auftretenden Fälle die Häufigsten. Der Begriff idiopathische Skoliose bezeichnet nichts anderes, als dass die Entstehung der Verkrümmung unbekannt ist. Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass bei sekundären Skoliosen die Ursache, etwa eine vorige Erkrankung, bekannt ist.

Da die Skoliose zu den Wachstumsdeformitäten zählt, prägt sie sich besonders stark während der Wachstumsphase eines Menschen aus. Während dieser Zeit kann es zu starken Verschlechterungen der Verkrümmungsgrade kommen.

Welche Menschen sind von einer Skoliose betroffen?

Von Skoliosen sind weitaus mehr Mädchen als Jungen betroffen. Studien zur Folge ist die Wahrscheinlichkeit für Mädchen an einer idiopathischen Skoliose zu erkranken viermal so groß wie für Jungen. Deutschlandweit nimmt man an, dass 400.000 Menschen von einer Skoliosekrankheit betroffen sind.

Woran erkennt man eine Skoliose?

Es gibt einige äußere körperliche Symptome, die auf eine Skoliose hinweisen können. Dazu zählen ungleich hohe Hüften, herausstehende Schulterblätter, Rippenbuckel, schräge Kopfhaltung und ungleich hohe Schultern. Grundsätzlich sollte bei dem Verdacht einer Skoliose immer ein Orthopäde aufgesucht werden.

Im Vorfeld des Arztbesuchs kann der Patient den so genannten „Adam’s Vorneigetest“ durchführen. Dazu beugt er sich mit locker hängenden Armen und durchgestreckten Knien nach vorne. Wenn sich im Rückenbereich deutliche Niveauunterschiede herausbilden, ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule wahrscheinlich. Durch Röntgen oder Rasterstereographie, eine strahlenfreie Methode der Rückenvermessung, kann ein Orthopäde Näheres herausfinden.

Was tun bei einer Skoliose?

Was nach der Diagnose einer Skoliose zu tun ist, hängt von zwei Faktoren ab: vom Alter des Patienten und von der Schwere der Krümmung. Liegt eine Skoliose vor, doch der Patient ist schon ausgewachsen, ist eine großartige Verschlechterung nicht mehr ganz so wahrscheinlich. Der Arzt wird dann Krankengymnastik, beispielsweise nach Schroth oder ein Korsett verordnen.

Schlimmer ist es schon, wenn ein Jugendlicher bereits in einem Alter von beispielsweise 12 Jahren eine Verkrümmung von 60 Grad hat. Denn dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Skoliose schlimmer wird bei geradezu 100 Prozent. Es besteht die Gefahr, dass lebenswichtige Organe wie die Lunge eingequetscht werden. Eine Operation scheint in diesem Fall unumgänglich. Vor solch einer Operation ist es allerdings wichtig, dass man sich ausgehend beraten lässt, um entscheiden zu können welche Operationsmethode und welche Klinik für einen selbst die beste ist.