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Vergleich von Heizsystemen – Ein Wohlfühlklima im Innenbereich kann man erzeugen

Verglichen werden traditionelle Heizkörper, Air Condition, Marmorplatten-Heizung, normale Fußbodenheizung und Kapillarrohrmatten.

Heizung und Klimatisierung beanspruchen circa 10 bis 15 Prozent der gesamten Baukosten eines Hauses, sind aber für 50 bis 60 Prozent des Komforts und der Lebensqualität verantwortlich.

Wann fühlt sich der Mensch in einem Raum wohl? Es sollte ein angenehmes Verhältnis herrschen zwischen der Wärmeabgabe des Körpers an die Umgebungsflächen über Strahlung und der Konvektion an die Luft. Die Luftfeuchtigkeit muss sich im richtigen Bereich, das ist zwischen 40 bis 60 Prozent, befinden. Luftbewegungen mit mehr als 0,15 Meter pro Sekunde werden als unangenehm wahrgenommen. Energieaustausch über Strahlungsenergie bei niedrigen Temperaturdifferenzen ist gesünder als über Luftbewegung.

So viel zur Theorie. Wie steht es nun mit den einzelnen Heizungsarten, die eingesetzt werden?

1. Radiatoren-Heizung

  • Die Energieübertragung erfolgt überwiegend durch Konvektion
  • Schlechte Energieausnutzung: Die Wärme sammelt sich unter der Decke
  • Mögliche Gesundheitsbeeinträchtigung durch Staubverschwelung
  • Ungeeignet für große Raumhöhen

2. Stein- oder Marmorplatten-Heizung

Hier handelt es sich um eine Art von Heizkörpern, die auf elektrischen Heizdrähten aufbaut, die meist ohne elektrische Abschirmung zwischen die Steinplatten geklebt werden. Die wirken dann wie eine Antenne, die die vom Wechselstrom erzeugte elektromagnetische Strahlung in ihre Umgebung abstrahlen, selbst wenn der Heizkörper abgeschaltet ist. Zusammengefaßt heißt dies:

  • Energieübertragung durch Strahlung mit kleinen Flächen auf hohem Temperaturniveau
  • Temperaturungleichgewicht zu Umgebungsflächen, Staubverschwelung
  • Elektro-Smog

3. Air Condition

  • Energieübertragung ausschließlich durch Konvektion, also Luftbewegung
  • Luftgeschwindigkeiten über dem Komfortniveau von 0,15 m/s notwendig für ausreichenden Wärmetransport
  • Lufttrocknung durch Kondensation
  • Gesundheitsrisiken durch zu trockene Luft, ständige Luftbewegung, Pfützenkeime
  • Ventilatorgeräusche
  • Schlechte Energieausnutzung und -verteilung besonders im Heizbetrieb: Die Wärme sammelt sich unter der Decke, die Wände bleiben kalt

4. Traditionelle Fußbodenheizung

Fußbodenheizung auf Wasserbasis ist an sich eine vernünftige Sache, da sie zunächst einmal eineFlächenheizung ist, die mit geringer Temperatur über grosse Flächen arbeitet. Problem ist die sehr große Trägheit dieser Heizungsart, die sie bei krassen und schnellen Temperaturschwankungen zu spät reagieren läßt: Das heißt: Es dauert circa fünf Stunden, bis sie auf 90 Prozent ihrer Leistung ist. Es kommt vor, dass man früh im Bad noch friert, über Mittag aber durch die schon hohe Sonneneinstrahlung, besonders bei großen Fensterflächen, richtig „braten“ kann. Viele Menschen mit Venenproblemen empfinden sie als unangenehm.

5. Kapillarrohrmatten

Anders als im Fall der konventionellen Fussbodenheizung, bei der ein dickes Rohr im Abstand von circa 200 Millimeter verlegt wird, werden die Kapillarrohrmatten aus circa 4 Millimeter dicken parallel im Abstand von 20 oder 30 Millimeter angeordneten Röhrchen verlegt. Die Wärme wird so gleichmäßiger in den Boden eingebracht mit folgenden Vorteilen:

  • Die Reaktionszeit wird verkürzt auf 10 Minuten bis eine Stunde je nach Verlegeart
  • Die erforderliche Vorlauftemperatur ist um 8 bis10 Grad niedriger, was speziell beim Einsatz von erneuerbaren Energien wichtig ist
  • Es ist ein breit einsetzbares System für Neubau wie Nachrüstung