Warum Vegetarier fleischlos leben und welche Nachteile der übermäßige Konsum von Fleisch für die Gesundheit, die Umwelt und die Tiere haben kann.
Der Vegetarier isst laut Definition kein Fleisch. Die Gründe für eine Befürwortung des Vegetarismus sind sehr vielfältig. Nicht wenige Menschen interessieren sich in der heutigen Zeit für die fleischlose Kost. Neben denen, die ihren Lebensmittelkonsum umstellen und diese Art der Ernährung ausprobieren, gibt es aber auch andere, die letztlich davor zurückschrecken. Der Grund liegt dabei oft darin, dass es eine in der Gesellschaft weit verbreitete Ansicht ist, Vegetarismus sei auf Dauer ungesund für den Körper. Betrachtet man die Anatomie des Menschen, kommt man aber eigentlich zu dem Schluss, dass das menschliche Wesen nicht direkt für den Verzehr von Fleisch geeignet ist.
Evolutionär betrachtet stammt der Mensch vom Affen ab. Ein Affe ernährt sich von Natur aus vegetarisch. Der menschliche Darm ist für den Verzehr von Fleisch eigentlich nicht geschaffen, in der Tierwelt kann man beobachten, dass Fleischfresser nur über einen sehr kurzen Darm verfügen. Je länger die Zersetzungsprodukte des Fleisches nämlich im Körper bleiben, desto eher werden sie faul und damit auch giftig für den Körper. Gerade das Fleisch ist ein „Lebensmittel“, welches nicht sehr lange frisch bleibt.
Die moralischen Gründe der Vegetarier
Ein weiterer Grund um zum Vegetarier zu werden, kann der sein, dass man die Tiere mit den Menschen gleichstellt, und es als moralisch verwerflich betrachtet, den anderen einfach zu essen. Auch Tiere sind Lebewesen, und auch diese Lebewesen haben für den Vegetarier ein Recht auf ein würdevolles Leben. Das Gebot „Du sollst nicht töten“ wird dabei um eine weitere Stufe ausgeweitet. Die Doppelmoral, seine Haustiere zu lieben und andere Tiere zu schlachten, erscheint so manchem Vegetarier nicht sehr einleuchtend.
Die umweltbedingten Gründe für den Vegetarismus
Dem Vegetarier liegt Mutter Erde bekanntlich sehr am Herzen. Vor allem durch die Massenzucht von Rindern auf sämtlichen Kontinenten dieses Planeten sind die Methangas-Emissionen auf ungeahnte Höhen geschnellt. So werden Kühe heutzutage ebenso stark für die globale Erderwärmung verantwortlich gemacht, wie benzin- und dieselbetriebene Automobile, welche für einen immensen Ausstoß von Kohlendioxid sorgen. Eigentlich wäre die Kuh ja ein Grasfresser, bei der stark auf Gewinn ausgerichteten konventionellen Tierhaltung wird das Rind allerdings mit Kraftfutter aus Soja, Mais und Getreide gefüttert. Dieses wird mit hohem Energieaufwand angebaut und beim Düngen solcher Futterfelder wird auch noch klimaschädliches Lachgas als Nebenprodukt freigesetzt.
Die Tage der Vegetarier
Vegetarische Berühmtheiten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. So plädierte beispielsweise der Ex-Beatle Paul McCartney im Juni 2009 mit einer weitreichenden Kampagne für einen fleischfreien Montag. Ein weltweit geringerer Fleischkonsum würde laut seinen Angaben den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich verringern, wie der Spiegel berichtete. Im Jänner 2011 startete McCartney seine nächste Aktion zur Verbreitung des Vegetarismus. In einem Schreiben an den indischen Premierminister Manmohan Singh forderte er Indien auf, einen Nationalfeiertag für den Vegetarismus einzuführen. Seit 1977 gibt es auch einen speziellen Tag für die fleischlose Ernährung: Jeden 1. Oktober ist offizieller Weltvegetariertag.
Vegetarismus als Zwischenstufe zum Veganismus?
„Vegetarismus ist ein Schritt in eine gute Richtung, allerdings nur der erste Schritt“, Botschaften dieser Art hört man immer wieder aus dem Lager überzeugter Veganer. Wer kein Fleisch verzehrt unterstützt eine sauberere Umwelt sowie das Leben diverser Tiere. Bei genauerer Betrachtung könnte man einem Vegetarier allerdings Widersprüchlichkeit vorwerfen. So ist das Trinken von Milch, sowie der Verzehr von Honig und Eiern auch nicht gerade förderlich für die Umwelt sowie für die Lebensqualität der Tiere. So werden manche Kühe beispielsweise extra für die Milcherzeugung gezüchtet. Dabei wird ihnen eine Schwangerschaft vorgespielt, damit die Produktion von Milch pro Kuh sich vervielfachen kann. Der Prozess des automatisierten Melkens dürfte dabei auch nicht gerade angenehm für das Tier sein, und der Euter einer solchen Hochleistungskuh leidet des öfteren an einer Entzündung.