Pflanzlicher Ersatz für Fleisch- und Milchprodukte. Wer aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Gründen keine tierische Nahrung zu sich nehmen möchte, kann diese durch pflanzliche Alternativen ersetzen.
Kann man vegane Kuchen backen? Spaghetti Bolognese ohne Fleisch – wie geht das? Und wenn ich Lust auf Käse habe oder auf Pudding? Veganer müssen auf nichts von alledem verzichten, sie müssen sich nur nach geeigneten pflanzlichen Ersatzprodukten umsehen und werden sie im Internet-Handel, in Reformhaus und Bioladen und vermehrt auch im normalen Supermarkt finden. Für Neulinge auf dem Gebiet der gesunden ökologisch sinnvollen Ernährung hier eine Übersicht:
Soja und Seitan statt Fleisch und Fisch
Es gibt alles: Geschmacksneutraler Tofu aus Sojabohnen bekommt durch Marinieren den gewünschten Geschmack und kann dann wie Steak oder Schnitzel gebraten werden. Das gleiche gilt für Tofu-Fertigprodukte, die geräuchert, mit Mandeln, Paprika oder Bärlauch, auf mexikanische, italienische oder asiatische Art gewürzt sind. Auch Gyros, Nürnberger Bratwürstchen, Kasseler und Hacksteak aus Soja oder Seitan (Weizen-Eiweiß) schmecken lecker. Für Bolognese-Gerichte eignet sich trockenes Soja-Granulat, das in Gemüsebrühe erhitzt und dann gebraten wird. Pflanzlichen „Thunfisch“ und Fischstäbchen gibt es im Vegan-Versand.
Ersatz für Milchprodukte
Soja-, Reis- und Hafermilch, die die Kuhmilch ersetzen, gibt es schon beim Discounter, pur oder in verschiedenen süßen Geschmacksrichtungen. Damit lassen sich Puddings, Milchreis und Pfannkuchen herstellen. Supermärkte bieten Soja-Sahne zum Verfeinern von Soßen und Salaten an. Manche Sorten lassen sich auch aufschlagen und zum Kuchen servieren. Statt Butter benutzt der Veganer hochwertige Pflanzenmargarine. Aus Soja wird auch Joghurt hergestellt, aus dem man Süßspeisen, Kräutervarianten oder Tsatsiki zubereiten kann.
Ei-Ersatzpulver aus Sojamehl
Ei-Ersatzpulver, das zum Beispiel zum Kuchenbacken Verwendung findet, gibt es im Reformhaus und im Internet-Versand. Man kann es auch selbst herstellen. Dazu mischt man pro Ei 25 Gramm Sojamehl und 50 Milliliter kaltes Wasser und gibt diese Mischung in den Teig. Pflanzliche Mayonnaise ohne Ei ist in Bioabteilungen und Reformhäusern erhältlich.
Wurst und Käse, pflanzlich, aber mit Geschmack
Den Herstellern von vegetarischen und veganen Lebensmitteln gelingt es immer besser, die gewohnten Wurst- und Käsesorten nachzuahmen. Pflanzliche Brotaufstriche in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt es bereits im Supermarkt und in Drogeriemärkten. Auch fleischlose Leberwurst, Mortadella und Salami aus Soja- oder Lupineneiweiß und Seitan-Schinken sind erhältlich. Auch Alternativen zum Hartkäse werden angeboten. Zum Überbacken mischt man weiches Soja mit Sojasahne, Hefeflocken, Salz und Gewürzen.
Süßigkeiten und Bindemittel
Süßspeisen, die Milch, Sahne oder Joghurt erfordern, kann man mit den entsprechenden Sojaprodukten selbst zubereiten oder fertig kaufen. Viele Schokoladensorten ohne Milch sind im Handel, ebenso Schoko-Brotaufstriche. Agaven-Dicksaft oder Ahornsirup ersetzen den Honig. Zum Eindicken und Binden von Soßen und als Gelatine-Ersatz kann man pflanzliches Geliermittel verwenden, zum Beispiel Agar-Agar aus dem Reformhaus.
Umstellung auf vegane Ernährung
Die Umstellung auf vegane Kost kann schrittweise erfolgen. Nach und nach wird man herausfinden, was sich problemlos ersetzen lässt und wo man welche Zutaten günstig beziehen kann, und hat Freude daran eine Menge neuer Rezepte ausprobieren. An entsprechenden Kochbüchern und Internet-Seiten ist kein Mangel. Dabei wird man feststellen, dass der Verzicht auf tierische Produkte dank der vielen leckeren Alternativen gar nicht schwerfällt, zumal man der Figur, der Gesundheit, dem Klima und nicht zuletzt den Tieren Gutes tut.