Arbeitssucht ist eine psychische Störung, die vor allem Selbständige und Manager betrifft. Wie entsteht Arbeitssucht und wie wird Workaholics geholfen?
In der heutigen Welt, in der Effektivität und Produktivität vor allem in der Arbeitswelt in vielen Bereichen sehr gefragt sind, definieren sich nicht wenige Menschen vor allem über ihren Job. Mit der Arbeit gehen dabei aber mitunter auch Probleme einher. Ein Burnout-Syndrom kann etwa die Folge von zu viel Arbeit oder Stress am Arbeitsplatz sein.
Was ist Arbeitssucht?
Arbeitssüchtig sind Menschen, die süchtig nach Arbeit sind. Es wird auch von einem zwanghaften Umgang mit Arbeit gesprochen. Somit ist die Arbeitssucht vergleichbar mit anderen Suchterkrankungen wie etwa Alkoholsucht, Fettsucht oder Spielsucht. Wer unter Arbeitssucht leidet, arbeitet in der Regel mehr und länger als andere. Dabei ist die Arbeit an sich wichtig. Je weiter die Erkrankung dann fortschreitet, desto größer wird das Verlangen, noch mehr zu arbeiten. Dabei leidet dann auch häufig die Qualität der geleisteten Arbeit.
Workaholics müssen nicht arbeitssüchtig sein
Als Workaholics werden meist Menschen bezeichnet, die viel arbeiten und denen die Arbeit auch sehr wichtig ist. Nicht jeder Workaholic ist jedoch arbeitssüchtig. Die Arbeitssucht ist ein fortschreitender Prozess, bei der das Arbeiten einen immer größeren Stellenwert im Leben des Betroffenen einnimmt. Wird frühzeitig gegengesteuert, lässt sich ein krankhaftes Suchtverhalten jedoch in der Regel noch vermeiden.
Arbeitssucht-Tests im Internet
Im Internet gibt es eine Reihe von Tests, die eventuell Betroffenen dabei helfen sollen, herauszufinden, ob eine Arbeitssucht vorliegt oder nicht. Dabei müssen in der Regel Fragen beantwortet werden, die dann Aufschlüsse über das Verhältnis zur Arbeit geben. Es wird beispielsweise danach gefragt, ob die Arbeit im Vergleich zur Freizeit als wichtiger empfunden wird oder ob der Arbeitsplatz als ein besonders angenehmer Aufenthaltsort empfunden wird. Einige dieser Tests werden von Selbsthilfegruppen angeboten. Sie können ein persönliches Gespräch oder eine professionelle Beratung etwa durch einen Psychologen jedoch nicht ersetzen.
Gründe für Arbeitssucht – warum Menschen zu Workaholics werden
Gründe dafür, dass Menschen zu arbeitssüchtigen Workaholics werden, gibt es viele. Eine Veranlagung dafür ist nicht auszuschließen. Zudem können schon Ereignisse in der Kindheit eine spätere Arbeitssucht begünstigen, wenn es etwa zu einer Identifikation mit einem besonders fleißigen oder hart arbeitenden Elternteil kommt. Wer selbst bestimmte Arbeit leistet, ist in der Regel eher anfällig für eine Arbeitssucht. Somit sind Selbständige oder Führungskräfte verhältnismäßig häufig betroffen. Arbeitssucht kann aber auch aus der Flucht vor privaten Problemen resultieren.
Was kann gegen Arbeitssucht getan werden?
Wird die Arbeitssucht erkannt, lässt sie sich therapieren. Dabei können Selbsthilfegruppen eine mögliche Hilfestellung sein oder es empfiehlt sich eine professionelle Betreuung etwa durch einen Psychologen oder Psychotherapeuten. Allerdings ist eine Therapie im Vergleich zu anderen Suchterkrankungen mitunter komplizierter, da die völlige Abstinenz in kaum einem Fall eine Option ist. Vielmehr gilt es das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit wieder auf ein gesundes Maß zu bringen und den Stellenwert der Arbeit bei der persönlichen Identifikation zu optimieren. Eine Auszeit etwa in Form eines Sabbatjahres kann hilfreich sein.