Kommunikationsstörungen in Unternehmen blockieren eine produktive Zusammenarbeit. Was sind die Ursachen und Folgen davon?
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Gallup mbH sind nur 12 Prozent der deutschen Arbeitnehmer engagiert und zufrieden mit ihrer Arbeit, 70 Prozent machen Dienst nach Vorschrift und 18 Prozent haben schon innerlich gekündigt. In einer Gesellschaft wo Mitarbeiter als Kostenfaktoren und nicht mehr als Vermögenswerte betrachtet werden, ist das nicht weiter verwunderlich. Eine der Ursachen für diese ernüchternde Ergebnisse ist – schlechtes Management.
Der Arbeitsalltag der Arbeitnehmer
Der Alltag vieler Arbeitnehmer besteht aus sich aneinanderreihenden Meetings. Oft verliert man dabei den Überblick und man kann sich beim besten Willen nicht auf jeden einzelnen Termin vorbereiten. Neben der Meetings hat man noch die eigentliche Arbeit, die am Bürotisch liegen bleibt und die oft in der Zeitlücke zwischen zwei Terminen erledigt werden soll. Dazu kommt, dass schlecht vor- und nachbereitete Meetings die Produktivität und die Arbeitsfreude der Arbeitnehmer blockieren.
Die Erfolgsfaktoren der Zukunft
Alle Unternehmen werben gern neue Fachkräfte mit den Slogans – Innovation, Commitment und Unternehmergeist auf allen Ebenen. Die Arbeitspraxis sieht allerdings anders aus. Dort ist eine Führung vorhanden, die das Denken in Hierarchien tief verinnerlicht hat. Dieses Denkmuster blockiert auf einer verheerenden Weise genau die Faktoren, die dem Unternehmen Erfolg bringen werden. Denn damit Innovation und Unternehmergeist aus den eigenen Reihen entwickelt werden können, brauchen Unternehmen eine Führung, die selbstverantwortliche Menschen fördert und fordert.
Die Ursachen sind vielfältig
Blockierte Unternehmen sind an einigen Merkmalen zu erkennen. Zunächst fehlt in diesen Unternehmen der Dialog auf Augenhöhe. Die Kommunikation ist durch einen Mangel an Ehrlichkeit, Klarheit und Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander gekennzeichnet. Folglich bleiben Aufträge, Rollen und Erwartungen unklar, da nicht ausgesprochen. Das Arbeitsklima ist charakterisiert durch Machtkämpfe, Abteilungsdenken und Vertrauensverlust. Statt etwas aufzubauen, beschränken sich die meisten Unternehmen auf regelmäßig stattfindenden Umbau von Organisationsstrukturen, was allerdings die erwarteten Erfolge ausbleiben lässt.
Die Folgen von Kommunikationsstörungen
Viele Unternehmen scheinen sich in einem kollektiven „Burn-Out“-Syndrom zu befinden. Bei den Mitarbeitern führt dieses Arbeitsklima zu Selbstaufgabe, Resignation und Krankheiten. Bei der Resignation handelt es sich oft um Gefühle, die nicht angemessen ausgedrückt wurden, was zu einer Antriebsschwäche und Apathie führen kann. Wenn Vertrauen und Glaubwürdigkeit einmal beschädigt sind, ist dies nicht leicht wieder aufzubauen. Aber es gibt eine Lösung. Wenn das Management lernt den eigenen Mitarbeitern zuzuhören und ihren Fragen zu beantworten, dann ist dies ein Entgegenkommen, das Wertschätzung zeigt. Dazu ist es von großer Wichtigkeit aufeinander zuzugehen und Kontakt mit den Menschen herzustellen. Die Auseinandersetzung mit unbequemen Sichtweisen gehört zu diesem Lernprozess dazu. Denn Brücken können nur dort gebaut werden, wo ein persönlicher Kontakt, Ehrlichkeit und Vertrauen ein selbstverständlicher Teil der Arbeitsatmosphäre sind.