Pickel und Mitesser kennt jeder. Doch was passiert, wenn daraus eine Erkrankung, die Akne, entsteht? Welche Formen der Akne gibt es? Wie kann man behandeln?
Mit Beginn der Pubertät fängt es an: Man bekommt unreine Haut, Pickel und Mitesser. Diese gewöhnliche Form der Akne verschwindet in den meisten Fällen spätestens im dritten Lebensjahrzehnt. Doch manchmal verläuft diese Form der Hauterkrankung weitaus aggressiver als normal. In diesem Fall treten die Pickel und Pusteln nicht nur im Gesicht, Dekolleté und Nacken auf, sondern auch in den Achselhöhlen, Rücken, Genitalbereich sowie Leisten- und Gesäßregion.
Ursachen der Akne
Mädchen sind von der Akne seltener betroffen. Grund hierfür ist, dass diese Hauterkrankung in erster Linie durch männliche Geschlechtshormone, die Androgene, verursacht wird. Im Gegensatz dazu verursachen Östrogene, die weiblichen Geschlechtshormone, eine Besserung der Haut.
Androgene regen die Talgdrüsen der Haut dazu an, mehr Fett zu produzieren. Dieses fettige Sekret der Talgdrüsen dient dazu, Haut und Haare geschmeidig zu halten. Wird es jedoch übermäßig produziert, verstopfen die Drüsen und Bakterien können sich ansiedeln. Die Folge ist eine Entzündung der Talgdrüsen; Pickel entstehen.
Es gibt jedoch auch äußere Faktoren, die die Entstehung von Akne begünstigen können. Bestimmte Kosmetika oder Medikamente, die Kortison enthalten, aber auch der Konsum von Nikotin, können Auslöser für Akne sein. Acne cosmetica beziehungsweise Acne medicamentosa sind die medizinischen Fachbegriffe der Akne, die durch Medikamente oder kosmetische Produkte hervorgerufen wird.
Formen der Akne
Je nachdem, welches die Ursache der Akne ist, welche Hautunreinheiten vorliegen und wie intensiv diese Unreinheiten sind, unterscheidet man unterschiedliche Formen dieser Hautkrankheit:
- Acne vulgaris: Dies ist die gewöhnliche Form der Akne, die mit Beginn der Pubertät auftritt und später von selbst verschwindet. Innerhalb dieser Akne-Form gibt es verschiedenen Ausprägungen. Handelt es sich vorwiegend um Mitesser, spricht man auch von Acne comedonica. Entstehen entzündete Pusteln, handelt es sich um Acne papulopustulosa. Eine schwerere Verlaufsform hat die Acne conglobata, bei der Abszesse und Narben entstehen.
- Acne inversa: Hierbei handelt es sich um die schwerste Form der Akne. Sie tritt vor allem in Bereichen des Körpers auf, wo die Haut in ständigem Kontakt zu benachbarten Körperteilen steht, also beispielsweise in den Achselhöhlen und im Analbereich.
- Acne venenata: Diese Form der Akne wird durch Chemikalien wie Chlor oder Teer verursacht.
- Acne aestivalis: Diese auch als Mallorca-Akne bezeichnete Hauterkrankung wird durch UV-Strahlung ausgelöst.
- Acne medicamentosa: Kortisonhaltige Medikamente sind Auslöser für diese Form von Akne.
- Acne cosmetica: Bestimmte Kosmetika können diese Hautkrankheit hervorrufen.
Therapie der Akne
Um der Bildung von Narben vorzubeugen, ist eine frühzeitige Therapie ratsam. Auf jeden Fall ist der Besuch eines Hautarztes empfehlenswert, da eine Selbsttherapie die Akne noch verschlimmern kann. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Pickel und Mitesser ausgedrückt werden oder die Haut zu intensiv gereinigt und desinfiziert wird.
Die professionelle Therapie der Akne zielt darauf ab, die überschüssige Talgbildung der Haut zu reduzieren und Entzündungen zu heilen. Ebenso wird die Neubildung der Haut unterstützt. In Apotheken und Drogeriemärkten sind tensidfreie Mittel erhältlich, die bei leichter Akne Abhilfe schaffen. Bei schwereren Formen der Akne sind ärztlich verordnete Mittel einzusetzen, die auch in Form von Tabletten existieren. Medikamente gegen Akne helfen bei der schwersten Form, der Acne inversa, nicht aus. Nicht selten ist hier eine Operation notwendig, bei der die Hautveränderungen großflächig herausgeschnitten werden.