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Unnatürlicher Tag/ Nacht Rhythmus kann Depressionen begünstigen

Versuch mit weiblichen Hamstern hat einen Zusammhang zwischen Lichtverschmutzung und Depression gezeigt.

Der Versuch

Das Team um Tracy Bedrosian von der Ohio State University hat in einem Versuch mit Hamstern festgestellt, dass nächtliche Lichtverschmutzung die Entstehung von Depression begünstigt.

Bereits der schwache Schein von Straßenlaternen kann dazu führen, dass die „innere Uhr“ aus dem Takt gerät. Zusätzlich wird auch der Hirnstoffwechsel beeinflusst. Im oben genannten Versuch wurden die Käfige von weiblichen Hamstern Nachts mit einem schwachen Licht von 5 Lux beleuchtet, während andere Hamster einen Tag / Nacht Rhythmus von 16 Stunden Licht und 8 Stunden genießen durften. Die verwendeten 5 Lux Lichtstärke entsprechen ungefähr der Helligkeit eines Stadtzentrums bei Nacht und sind 5-mal Heller als ein Vollmond. Die „erleuchteten “ Tiere wiesen bereits nach 4 Wochen deutliche Zeichen einer Depression auf.

Anzeichen einer Depression

Die „innere Uhr“ beeinflusst auch unseren Hormonhaushalt und den Stoffwechsel. Wenn dauerhaft die Zeitspanne der Dunkelheit zu gering ist, für dies dazu das der Taktgeber aus dem Takt gerät und die Ausschüttung verschiedener Hormone wie z.B. Serotonin und Melatonin, welche eine Maßgebliche Rolle für Depressionen spielen. Auch der Hippocampus der Tiere hatte dahingehend geändert dass Nervenausläufer geschrumpft sind und die Stoffwechselsignale sich verändert haben, was auch bei Menschlichen Depressionspatienten festgestellt wurde. Die im Dauerlicht gehaltenen Tiere bewegten sich auch weniger und wiesen auch eine sonst sehr beliebte Leckerei das Zuckerwasser ab.

Lichtverschmutzung und Depressionen

Das durchgeführte Experiment zeigt klar eine Verbindung zwischen einem gestörten Tag / Nacht Rhythmus und der Anfälligkeit für Depressionen. Wie das Forscherteam um Tracy Bedrosian im Magazin „Molecular Psychiatry“ berichtet liegt es nahe, das hierauf die steigende Zahl an Depressionspatienten zurück zu führen ist. Durch die Entwicklung unserer modernen Zivilisation, in der praktisch zu jeder Tages und Nachtzeit Licht vorhanden ist, ist es besonders wichtig selbständig für ein ausgewogenes Verhältnis zu sorgen. Wer also bewusst „die Nacht zum Nage macht“ setzt sich dem Risiko an einer Depression zu erkranken aus.

Es kann jeden treffen, aber nicht jeder ist betroffen

Auch Jugendliche und junge Menschen sind nicht Immun gegen diese Krankheit und sollten bei ersten Anzeichen für eine Depression (Schlaf-, Ernährungs- und Sexualprobleme, Körperliche Erschöpfung, Freundlosigkeit – Lustlosigkeit – Interessenlosigkeit oder auch Entscheidungsprobleme) einen Arzt aufsuchen und ihre Gewohnheiten entsprechend anpassen. Bevor sie nun allerdings Panisch werden sollten Sie bedenken, dass es vollkommen normal ist nach Enttäuschungen oder in schwierigen Situationen deprimiert zu sein. Einen Fachmann sollten sie auf jeden Fall aufsuchen, wenn sie über längere Zeit (mehrere Wochen) nicht in der Lage sind Ihren Alltag zu meistern oder auch Selbstmordgedanken haben. Auch wenn Sie an einer Depression erkrankt sind, können sie wieder vollständig genesen. Je nach Schwere der Depression geht dies durch die Umstellung des Lebensstils oder durch Professionelle Hilfe. Die Hamster aus dem Experiment sind übrigens alle wieder genesen nach dem sie wieder Ihren gewohnten Rhythmus einnehmen konnten.