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Umweltfreundliches Bauen zahlt sich aus

Bundesbauministerium gibt Fördergelder frei. Bauherren, die sich für umweltfreundliches Bauen entschieden haben, werden vom Staat gefördert. Allerdings ist dafür weniger Geld verfügbar, als in den letzten Jahren.

Fördergelder, die bisher unter dem Haushaltsvorbehalt des Bundesbauministers standen, werden jetzt freigegeben. Der Bundesbauminister Peter Ramsauer hat Ende Januar 2010 zugesichert, dass die Mittel nun fließen. Bisher hatte die staatliche Förderbank KfW die Bewilligung gestoppt, weil der Haushalt noch nicht beschlossen war.

Energiesparen mit großem Sparpotenzial

Mit dem Slogan „Energiesparen ist die beste Energiequelle“ warb die Bundesregierung in den 80er Jahren für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie. Heute heißt das Stichwort Energieeffizienz. Und noch immer gilt: Die größten Energieeinsparpotenziale liegen in Deutschland im Gebäudebestand: Rund 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs in privaten Haushalten werden für Heizung und Warmwasser verbraucht. Durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik können davon teilweise bis zu 80 Prozent eingespart werden.

Förderanträge jetzt stellen

Private Immobilienbesitzer und Bauherren können nun wieder Anträge auf Fördermittel für effizientes Bauen und Sanieren stellen. Ende Januar gab der Haushaltsausschuss die dafür vorgesehenen Mittel frei. Die Regierung fördert nun über die KfW energiesparende Neubauten oder Renovierungen. Das Programm „Energieeffizient Sanieren“ gewährt Darlehen von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit. Bauherren bekommen durch das Programm „Energieeffizient Bauen“ bis zu 50.000 Euro. In beiden Fällen erhalten die Verbraucher vergleichsweise günstige Konditionen. Im Gegenzug dazu müssen für die Vergabe des Darlehns bestimmte Richtwerte zum Energiebedarf des Hauses oder der Wohnung eingehalten werden.

Von 2009 bis 2011 stehen für dieses Programm jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit diesem Geld aus dem Bundeshaushalt kann die KfW Kredite an Immobilienbesitzer oder Bauherren vergeben. Wegen der hohen Nachfrage musste das Programm bereits um 750 Millionen Euro aufgestockt werden. Insgesamt wurden bereits 2,25 Milliarden Euro vergeben. Damit wurden laut KfW den Bau oder die Sanierung von 600.000 Wohnungen gefördert und 1,45 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Das zusätzliche Geld stammte aus den für 2010 und 2011 eingeplanten Mitteln und fehlt jetzt und im kommenden Jahr. Dadurch steht nur die Hälfte des Geldes aus den vergangenen Jahren zur Verfügung. Für Bauherren ist deshalb eine gewisse Eile geboten. Wie lange die Mittel reichen werden, bleibt abzuwarten.

Anträge können Bauherren oder Käufer von neuen Wohngebäuden stellen: zum Beispiel Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Gemeinden, Kreise, Gemeindeverbände sowie sonstige Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Wohngebäude selbst genutzt oder vermietet werden soll. Wichtig ist es, den Antrag vor Beginn des Vorhabens zu stellen. Planungs- und Energieberatungsleistungen gelten nicht als Investitionsbeginn.

So wird gefördert

Bauherren erhalten zinsverbilligte Kredite mit langen Laufzeiten und einer tilgungsfreien Anlaufphase. In den ersten 10 Jahren der Kreditlaufzeit wird der Zinssatz fest aus Bundesmitteln verbilligt. Eine vorzeitige Rückzahlung des gesamten Darlehens oder in Teilbeträgen ist während der ersten Zinsbindungsfrist jederzeit ohne Kosten für den Endkreditnehmer möglich. Das Programm bietet dabei einen Finanzierungsanteil von bis zu 100 Prozent der Bauwerkskosten (Baukosten ohne Grundstück), maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit. Details zu den aktuell geltenden Konditionen (Kreditlaufzeit, Zinssätze, Tilgung usw.) erfahren Sie bei der KfW. Dort ist auch Schritt für Schritt erläutert, wie Sie einen Kredit über die KfW beantragen können.