Moderne Wärmepumpen nutzen die Energie aus der Erde, Wasser oder Luft, um ein Haus zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen.
Noch vor zehn Jahren waren Heizungswärmepumpen relativ unbekannt und hatten Seltenheitswert. Inzwischen wurden im Jahr 2008 bereits über 62.000 Geräte verkauft, teilte der Bundesverband Wärmepumpe e.V. mit. Dabei schätzen Bauherren vor allem die niedrigen Betriebskosten der Geräte, die für die Beheizung der Räume überwiegend die in der Natur gespeicherte Sonnenwärme benutzen.
Die Funktionsweise moderner Wärmepumpen
Das Prinzip einer Wärmepumpe lässt sich einfach erklären: Sie arbeitet wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Ein Kühlschrank entzieht den Lebensmitteln die Wärme und gibt diese nach außen ab, die Wärmepumpe hingegen entzieht der Erde, der Luft oder dem Wasser Wärme und gibt diese an ein Heizsystem ab. Dabei verdampft das Kältemittel, das im Pumpenkreislauf zirkuliert, schon bei sehr niedrigen Temperaturen. Diese reichen dann schon aus, um im Wärmetauscher der Pumpe die benötigte Wärme für die Heizung, aber auch für Warmwasser entstehen zu lassen. Um die Wärmepumpe selbst zu betreiben, ist aber auch Strom erforderlich. Diese macht bei den modernen Wärmepumpen aber nur einen kleinen Teil aus. Bis zu drei Viertel der Energie stammen aus der Natur und sind damit kostenlos.
Die unterschiedlichen Systeme
Für den Betrieb einer Wärmepumpe stehen Wärmequellen wie Luft, Wasser und Erde zur Verfügung. Je nach Wärmequelle unterscheidet man zwischen einer Luft-Wasser-, einer Wasser-Wasser- und einer Sole-Wasser-Wärmepumpe.
- Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Energie der Umgebungsluft und bietet selbst bei niedrigen Außentemperaturen noch genügend Energie für Heizung und Warmwasser. Das Gerät wird an der Außenwand des Hauses aufgestellt oder aber im Keller. Dazu werden dann Luftschächte benötigt. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kann in der Regel 98 Prozent des Wärmebedarfs decken. Die Installation ist einfach und leicht durchzuführen und eignet sich auch zur nachträglichen Installation.
- Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme aus dem Erdreich, welche konstant das ganze Jahr über zur Verfügung steht. Allerdings sind hier höhere Investitionskosten zu berücksichtigen. Bei dieser Art von Wärmepumpen müssen zunächst Flächenkollektoren oder Erdsonden in den Boden eingebracht werden. Diese Fläche darf später auch nicht verbaut werden, denn Sonne und Regen müssen den Boden flächendeckend erwärmen können.
- Die Wasser-Wasser-Wärmepumpen schneiden im Systemvergleich bei der Effizienz am besten ab, weil das Grundwasser auch im Winter eine Temperatur von etwa 10 Grad aufweist. Die Erschließung der Wärmequelle ist jedoch aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Für die Ausnutzung dieser Wärmequelle sind zwei Brunnen erforderlich. Es werden ein Förderbrunnen für die Entnahme des Wassers und ein Sickerbrunnen, um das Wasser wieder abzuführen, benötigt. Außerdem ist eine Wasseranalyse nötig, da sich nicht jede Wasserquelle für die Wärmepumpe eignet. Der Wärmetauscher könnte durch den Mineralgehalt im Grundwasser eventuell angegriffen werden.
Für welches System sich auch entschieden wird, auf jeden Fall ist es eine Entscheidung für die Zukunft, denn die Energiekosten lassen sich damit dauerhaft senken. Experten sagen diesen Heizsystemen vor dem Hintergrund von immer weiter steigenden Energiepreisen Wachstumsraten in zweistelliger Höhe voraus.