Weg mit dem dicken Bauch und der Cellulite
Gewichtsreduzierung sowie konsequente und regelmäßig durchgeführte Übungen für Bauch, Beine und Po führen zu einer Verbesserung der Problemzonen.
Schon wieder eine neue Cellulitecreme gekauft und gemerkt, dass zwar die Creme und das Geld weniger geworden sind, aber nicht die Orangenhaut – Zeit endlich umzudenken! Einen flachen Bauch, straffe Oberschenkel und einen knackigen Po bekommt man nicht durch Cremes, Gele und Salben, so schön es auch wäre. Sicher, die enthaltenen Substanzen wie beispielsweise Koffein, Birkenblätter und Algenextrakte können den Stoffwechsel der oberflächlichen Hautschichten unterstützen und durchaus etwas durchblutend und entschlackend wirken, um aber bis ganz an die überdehnten Fettzellen zu gelangen, fehlt ihnen an Power. Die dürfen Cremes zur kosmetischen Anwendung auch überhaupt nicht haben. Jedes Sälbchen, was tiefer als nur in die oberflächlichen Hautschichten gelangen kann, bedarf der ärztlichen Verschreibungspflicht.
Um die unschönen Dellen oder Fettpölsterchen wegzubekommen, hilft nur eins: Gewichtsabnahme und regelmäßige sportliche Betätigung. Aber können nicht auch sehr schlanke Frauen Orangenhaut haben? Das ist durchaus richtig und hier eine weitere Gewichtsabnahme zu propagieren, wäre natürlich Unsinn, wenn auch der heutige Schönheitstrend durchaus zur Größe Zero geht. Die betroffenen Frauen haben leider eine Veranlagung zu Bindegewebsschwäche, die auch schlanken Damen die unschönen Dellen bescheren kann. Mit der entsprechenden regelmäßig und konsequent durchgeführten körperlichen Betätigung und gegebenenfalls einer Ernährungsumstellung können aber auch hier gute Erfolge erzielt werden.
Warum bekommen nur fast ausschließlich Frauen Cellulite?
Grund ist der Aufbau des Bindegewebes, das sich von dem der Männer grundlegend unterscheidet. Da Frauen die Kinder bekommen, hat der Körper von Natur aus vorgesorgt, dass sich das Bindegewebe sehr stark dehnen kann. Bei der Frau sind die Bindegewebsfasern parallel angeordnet und beim Mann netzartig. Cellulite entsteht durch Vergrößerung der Fettzellen im Bindegewebe, die sich aufgrund der speziellen Anordnung der Fasern mehr sichtbar nach oben drücken können. Bei Männern hingegen sind die Fettkammern kleiner und stabil in der Unterhaut verankert. Die einzelnen Stränge sind viel stärker vernetzt und können sogar größere Fettmengen zu glatten Paketen verschnüren.
Übungen für Bauch, Beine, Po
Diese Übungen kann man überall dort machen, wo es möglich ist, sich flach auf den Boden zu legen. Natürlich ist die eigene Wohnung mit der beste Platz, um das Work-out-Programm in Ruhe und ohne unliebsame Zuschauer durchzuführen. Mit der persönlichen Lieblingsmusik in anregendem Rhythmus vergehen die für die Übungen einzuplanenden 20 bis 30 Minuten wie im Fluge. Drei Trainingseinheiten pro Woche sind allerdings nötig, um die gewünschten Resultate auch tatsächlich zu erzielen.
Vor den Übungen sollte der Körper aufgewärmt werden, um Muskelzerrungen zu verhindern. Dazu reicht es durchaus aus, fünf Minuten auf der Stelle zu gehen, dabei die Arme schwenken, die Knie hochziehen und die Füße gut abrollen.
- Übung „Brücke“ für Bauch und Po
Auf den Rücken legen, Beine hüftbreit anwinkeln, Arme locker an den Körper legen mit dem Handrücken nach unten. Nun langsam das Becken nach oben anheben, bis der Oberkörper und die aufgestellten Beine eine Linie bilden, nicht ins Hohlkreuz gehen. Das Becken zehn bis fünfzehnmal heben und senken. Nach kleiner Pause Übungsdurchgang noch zweimal wiederholen.
- Übung für Oberschenkelinnenseite und Po
Auf den Bauch legen, die Hände locker neben dem Körper mit den Handflächen nach oben. Tief einatmen, dabei den Pomuskel anspannen und langsam ein ausgestrecktes Bein 10 -15 cm in die Höhe heben, fünf Sekunden halten, danach langsam absenken und dabei ausatmen. Danach den gleichen Ablauf mit dem anderen Bein machen. Die Übung pro Seite zehnmal wiederholen.
- Übung „Beckenheben“ für Bauch und Po
Auf den Rücken legen, Hände hinter dem Kopf verschränken, Beine und gestreckte Füße im 90 Grad Winkel zur Decke strecken. Bauch und Po anspannen und in kleinen Bewegungen die Füße abwechselnd noch höher in Richtung Decke strecken. Nach zehn Einheiten kurze Pause und Übung noch zweimal wiederholen.
- Vierfüßlerübung für Bauch, Po und Oberschenkel
In der Ausgangsposition Hände und Knie auf den Boden stellen. Dann den rechten Arm und das linke Bein gleichzeitig ausstecken, am Bauch zusammenführen und wieder strecken. Fünfzehn Wiederholungen und dann die Übung mit den entgegengesetzten Extremitäten durchführen. Übungseinheit zweimal wiederholen.
Wechselduschen, sanfte Massagen und Cellulitecremes wirken unterstützend
Nach dem Übungsprogramm sollte nochmals fünf Minuten auf der Stelle gegangen werden, dabei Dehnübungen ausführen. Eine anschließende Wechseldusche mit warmem und kühlem Wasser, sanfter Massage mit beispielsweise einem die Durchblutung anregenden Luffaschwamm und abschließender, unterstützender Einreibung einer Cellulitecreme runden das Trainingsprogramm perfekt ab. Wer dies konsequent durchführt, kann sich wirklich in absehbarer Zeit über eine flacheren Bauch, strafferen Po und Oberschenkel freuen. Und wenn es doch nicht so ganz klappt, ist es auch nicht tragisch. Die Cellulite ist eine Modeerscheinung unserer modernen Welt, die es vor hundert Jahren noch gar nicht gab. In der Zeit des großen Barockmalers Rubens galten die Frauen mit Speckbäuchlein, dickem Po und runden Oberschenkeln und den dazu gehörigen Dellen als Schönheitsideal, ansonsten wären sie zu dieser Zeit gar nicht erst auf der Leinwand verewigt worden. Deshalb gilt hier wie sonst auch überall, ein gesundes Mittelmaß zwischen den Extremen zu finden.