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Übersäuerung des Körpers – erkennen, vorbeugen und lindern

Themen wie Waldsterben und saurer Regen waren noch vor Jahren in aller Munde.

Die Diskussion darüber scheint etwas abgeebbt zu sein, obwohl die Ursachen nach wie vor bestehen. Inzwischen ist nicht nur die Natur übersäuert, sondern auch der Mensch. Gründe dafür sind unter anderem eine zu säurelastige Ernährung, Genussmittel, Umweltgifte, Stress, Ärger, Bewegungsarmut und Hochleistungssport.

Eine Übersäuerung läßt sich jedoch beheben und sogar Säurekrankheiten lassen sich lindern, manchmal sogar heilen, wenn der basische Anteil in der Ernährung und im Leben vergrößert und konsequent beibehalten wird.

Allgemeines zu Säuren und Basen

Säuren und Basen sind chemische Substanzen in wässriger Lösung. Sie verhalten sich genau gegensätzlich. Der Begriff „pH“ steht für pondus Hydrogenii oder potentia Hydrogenii (lat. pondus „Gewicht“; potentia „Kraft“; Hydrogenium „Wasserstoff“). Ein sehr saurer Wert ist pH 1, neutral liegt bei cirka pH 7 und alles darüber bis pH 14 ist basisch oder alkalisch.

Es gibt in unserem Organismus unterschiedliche pH-Werte: Das Blut hat einen pH-Wert von 7,35, die Magensäure von 1,0 > 1,5, der Speichel 5,8 > 7,1, die Körperzellen im Durchschnitt pH 6,9, die Knochen pH 8,1, das Fruchtwasser pH 8,5 und die Haut pH 5,5 > 6,5. Bestandteile von Säuren sind Schwefel, Chlor, Jod, Phosphor. Bestandteile von Basen sind Natrium, Magnesium, Kalium, Kalzium.

Woher stammen die Säuren und Gifte?

Es gibt zahlreiche Säuren, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Zu den wichtigsten zählen:

  • Essigsäure aus Süßwaren, Zucker, Essig und Weißmehl
  • Schwefelsäure aus Schweinefleisch und Eiern
  • Phosphorsäure aus Cola, Limonaden und Softdrinks
  • Kohlensäure aus schlechter Atemluft, Bewegungsmangel, kohlensauren Getränken
  • Oxalsäure aus Kakao, Schokolade und Rhabarber
  • Gerbsäure aus schwarzem Tee, Bohnenkaffee und Wein
  • Acetylsalizylsäure, zum Beispiel aus Schmerzmitteln
  • Harnsäure durch purinhaltiges Eiweiß (aus tierischen Erzeugnissen)
  • Milchsäure aus körperlicher Überanstrengung
  • Nikotinsäure durch Rauchen

Zu den Giften, die auch Säurebildner sind, zählen unter anderem:

  • Alkohol und Nikotin
  • künstliche Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel
  • Zahnersatzgifte, zum Beispiel Amalgam
  • Leicht- und Schwermetalle, zum Beispiel Aluminium im Deo
  • Impfstoffe
  • Spülmittel, Klarspüler, Waschmittel, Weichspüler
  • Chemie am Arbeitsplatz
  • Möbel, Farben und Lacke, Fußbodenbeläge, Kleidung
  • Insektizide, Herbiziden Pestizide, Fungizide
  • energetische Belastung durch Handy, Mikrowelle, Elektrosmog im Büro

Regulationsmechanismen für Säuren und Basen in unserem Körper

Es gibt im menschlichen Organismus Schutzvorrichtungen, die so genannten Puffersysteme, die für ausgeglichene pH-Werte in den Körperflüssigkeiten und Zellen sorgen. Hierzu gehören unter anderem der Blutfarbstoff und die Bluteiweißkörper. Die größte Rolle für den Ausgleich von Säuren und Basen spielen aber die Lunge, die Nieren und die Leber. Wenn diese Organe überfordert sind, versucht der Körper Säuren und Gifte über die Haut und über die Schleimhäute auszuscheiden. Nicht zuletzt gilt das Knochengerüst als Mineralstoffreservoir, aus dem bei Bedarf zum Säure-Ausgleich Basen entnommen werden.

Im Bindegewebe des Körpers lagern sich die so genannten Schlacken ab. Schlacken sind das Zuviel an Säuren und Giften, die der Körper unter Zuhilfenahme von Mineralstoffen, Fett und Wasser neutralisiert (Neutralsalze). Ohne diese Neutralisierung käme es zu Verätzung oder Vergiftung.

Säure-Krankheiten

Viele der sogenannten Zivilisationskrankheiten sind Säurekrankheiten. Dazu gehören: Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, schlechte Laune, Zahnplaque, Schwitzen, Hitzewallungen, Verspannungen, Verhärtungen, Pickel, Akne, Ekzeme, häufige Erkältungskrankheiten, Schmerzen im Bewegungsapparat, Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, Herzinfarkt, Allergien, andauernde Müdigkeit, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Migräne, Gicht, Rheuma, Osteoporose, Bluthochdruck, Schlaganfall, Muskelkrämpfe, Hämorrhoiden, Krampfadern, Haarausfall und andere.

Übersäuerung selber erkennen

Auch ohne ärztliche Blutabnahme ist eine Übersäuerung des Körpers selber festzustellen. Man kauft sich dazu in der Apotheke pH-Teststreifen. Einen dieser Streifen hält man kurz in den Urin-Mittelstrahl oder fängt den Urin zunächst in einem Gefäß auf und taucht ihn anschließend ein. Das Farbergebnis wird mit der beigefügten Farbskala verglichen.

Am sinnvollsten ist es, eine Woche lang drei bis fünfmal am Tag (frühmorgens und jeweils 1 Stunde nach den Mahlzeiten) zu messen. Man notiert die Werte, addiert sie und teilt sie abends durch die Anzahl der Messungen. Der ermittelte Wert ist der Tagesdurchschnittswert. Frühmorgens und abends liegt der Wert oft unter 6, was kein Grund zur Besorgnis ist. Nach den Mahlzeiten sollten sich die Werte jedoch 7,4 annähern oder diesen Wert überschreiten.

Es gibt auch noch eine Messung auf der Haut mit einem speziellen Teststift, der einem Lippenstift ähnlich sieht und in der Armbeuge kurz über die Haut gestrichen wird. Die Haut färbt sich nach wenigen Minuten – entsprechend der Übersäuerung – von hellblau nach rosa ein.

Mineralstoffe – die basischen Gegenspieler der Säuren

Mineralstoffe sollten dem Körper täglich und ausreichend in Form einer überwiegend pflanzlichen Ernährung zur Verfügung gestellt werden. Unsere moderne, säureüberschüssige Lebens- und Ernährungsweise enthält meist nur ein geringes Maß an energiereichen, organischen Mineralstoffen. Daher ist der Körper zur Neutralisierung von Säuren und Giften zunehmend gezwungen, auf seine eigenen Mineralstoffdepots zurückzugreifen. Dazu gehören:

Tipps für eine basische Ernährung und Lebensweise

Eine grobe Regel besagt, dass der basische Anteil in der Ernährung bei 80 Prozent und der säuernde oder alkalische Anteil bei 20 Prozent liegen sollte. Leider ist das Verhältnis heutzutage eher umgekehrt. Die meisten Basenbildner finden sich im pflanzlichen Bereich. Tierische Produkte sind fast immer stark säuernd.

Hier ein paar positive Lebensmittel:

Weiterhin wichtig und hilfreich sind:

  • bis zu 2 Liter am Tag trinken. Am besten ungesüßten Kräutertee, stilles, natriumarmes Mineralwasser, Gemüsesäfte
  • in Ruhe und ohne Ablenkung die Speisen genießen
  • viel Bewegung an der frischen Luft
  • Stabilisieren des seelischen Gleichgewichts durch Erlernen von Entspannungstechniken
  • für ausreichend Schlaf sorgen
  • basische Vollbäder, Fußbäder, Armbäder
  • Saunabaden
  • Entlastung von Leber, Nieren und Lymphe durch naturheilkundliche Maßnahmen, unter anderem auch Fasten
  • Einnahme von Basen-Präparaten. Nur gelegentlich, da diese lediglich kurzfristig die Magensäure-Flüssigkeit beziehungsweise ein Sodbrennen beheben, aber keine wirklich positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben.