Ab wann ist man eigentlich übergewichtig? Den Begriff Übergewicht hat jeder schon einmal gehört. Aber was bedeutet er wirklich und ab wann ist man eigentlich übergewichtig?
Mit ein paar Kilos mehr auf der Waage haben es viele zu tun, aber ab wann ist man eigentlich übergewichtig? In der Fachsprache nennt man Übergewicht übrigens Adipositas. Laut Definition ist dies eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes.
Eingeteilt wird das Gewicht nach BMI (Body Mass Index), Kilogramm Körpergewicht durch Körpergröße in Meter hoch 2. Dies ist eine Berechnungsformel, die Aussage über das aktuelle Gewicht in Relation zur Körpergröße gibt.
BMI
- Untergewicht: BMI < 18,5
- Normalgewicht: BMI 18,5 – 25
- Präadipositas : BMI 25- 30
- Adipositas Grad 1: BMI 30- 35
- Adipositas Grad 2: BMI 35- 40
- Adipositas Grad 3: BMI> 40
Aber nicht nur das Gewicht spielt eine Rolle, auch der Ort wo das Fett sitzt ist entscheidend. Hat man seine Fettpölsterchen an Beinen und Po, spricht man vom sogenannten Birnentyp. Diese Form der Fettverteilung ist weniger gefährlich. Kritischer ist es, wenn sich das Fett im Bauchbereich anlagert, dies nennt man Apfeltyp. All unsere wichtigen Organe, wie Herz, Leber und der Magen-Darm-Trakt sind dann vom Fett umgeben und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigt.
Messen kann man sein Risiko ganz einfach, indem man mit Hilfe eines Maßbands seinen Taillenumfang ermittelt. Hat man einen zu großen Taillenumfang, spricht man von abdomineller Adipositas.
Erhöhtes Risiko
- Taillenumfang ab 94 cm beim Mann und ab 80 cm bei der Frau
Deutlich erhöhtes Risiko
- Taillenumfang ab 102 cm beim Mann und ab 88 cm bei der Frau
Ursachen für Übergewicht
Die Gründe, warum man zu viel auf den Hüften hat, sind unterschiedlich, manche kann man nicht beeinflussen, da sie von Natur aus gegeben sind. Gegen andere Ursachen kann man aber etwas tun.
Nichtbeeinflussbare Ursachen
- Vererbung (30- 70%), z.B.: Störungen im Energiestoffwechsel oder Störungen der Regulation des Körpergewichtes
- Hormonumstellung
- Pränatale Einflüsse (vor der Geburt), z.B.: Rauchen in der Schwangerschaft
- Postnatale Einflüsse (nach der Geburt), z.B.: Trauma, Stress
Beeinflussbare Ursachen
- Ungesunder Lebensstil
- Essen & Trinken, d.h.: Zuckerhaltige Getränke, zu viel Energie, Jo-Jo-Effekt nach Blitzdiäten, zu große Portionsgrößen
- Chronischer Stress
- Bewegungsmangel
- Mangelndes Wissen über gesunde Ernährung
- Erziehung/ Umfeld
- Psychische Faktoren, z.B.: Kummerspeck, Angst, Depressionen, Langeweile, Einsamkeit, geringes Selbstwertgefühl
Meist liegt nicht nur eine Ursache vor, sondern mehrere wirken multifaktoriell. Dies macht es umso schwerer die Hauptursache für das Übergewicht zu finden.
Ab wann sollte man Abnehmen, wann lieber nicht
Ab einem BMI von > 30, einem BMI von 25- 30 mit Risikofaktoren oder bei abdominellen Adipositas ist es ratsam, sein Gewicht zu reduzieren. Zu den Risikofaktoren gehören bereit bestehende Erkrankungen, wie: Herz-Kreislauferkrankungen, erhöhte Blutfettwerte, zu hoher Blutdruck, Diabetes, Gicht und Gelenkbeschwerden. Bei manchen Gegebenheiten sollte man lieber keine Gewichtsabnahme vornehmen. Dazu gehören Schwangere, Stillende und Kranke mit chronisch konsumierenden Erkrankungen, wie Krebs. Abwägen, ob eine Gewichtsabnahme wirklich sinnvoll ist, sollte man bei älteren Menschen über 70 Jahren, sowie bei Kindern und Jugendlichen mit nur leichtem Übergewicht.